PlĂ€doyer fĂŒr umfassende Rentenreform

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Deutschland braucht eine umfassende Rentenreform – und die ist machbar. DafĂŒr aber ist Mut nötig. Holger Balodis und Dagmar HĂŒhne sagen in ihrem Buch „Rente rauf“ wie’s geht.

Noch lĂ€sst sich die drohende Altersarmut abwenden. Die Politiker mĂŒssen aber endlich agieren und nicht nur zögerlich reagieren. Sie mĂŒssen endlich mutige Entscheidungen treffen. Wenn nicht, rutschen Millionen in die Altersarmut. Jung und alt mĂŒssen eine Allianz gegen Arbeitgeber, Politiker und Versicherungen bilden. Freiwillig werden die ihre PfrĂŒnde nicht aufgeben.

Rentenreform lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig

Balodis und HĂŒhne haben fĂŒr „Monitor“ und „plusminus“ geschrieben, fĂŒr „Stiftung Warentest“ und die Verbraucherzentralen; dabei ging es hĂ€ufig um das Thema Altersvorsorge. Die beiden zeigten schon in ihrem Buch „Die VorsorgelĂŒge – wie Politik und Versicherungen uns in die Altersarmut treiben“. In ihrem neuen Buch „Rente rauf“ belassen sie es nicht damit, den „ganz legalen Betrug mit den Lebensversicherungen“ anzuprangern, sie zeigen in ihrem neuen Buch „Rente rauf“ Lösungen auf, wie es gelingen kann, das Rentensystem so umzubauen, dass nicht Millionen in die Altersarmut rutschen.

„Es muss etwas geschehen“, so ihr Credo. Die Bundeskanzlerin hat sich jahrelang geweigert, die „Rente neu zu denken“, wie es Balodis und HĂŒhne fordern. Sie ließ eine Rentenkommission einrichten, die schon seit Jahren hinter verschlossener TĂŒr tagt und im FrĂŒhjahr Ergebnisse prĂ€sentieren soll. Die werden aller Voraussicht marginale Korrekturen vorsehen. Das reicht aber nicht. Diese Republik muss endlich ihre „Schockstarre“ ĂŒberwinden.

Demontage des Rentensystems

Jahrzehntelang wurde das Rentensystem demontiert – am schlimmsten von Rot-GrĂŒn unter der Ägide Gerhard Schröders. Das Rentenniveau ist eine Lachnummer im Vergleich zu dem, was Rentner in den NachbarlĂ€ndern im Alter bekommen. Wenn nichts passiert, droht eine Altersarmut nie gekannten Ausmaßes.

Die beiden verlangen „mehr Umverteilung“. Das klingt erst einmal nach Revolution, wer sich aber ihr Acht-Punkte-Programm durchliest, muss schnell einrĂ€umen, das es ganz vernĂŒnftig klingt. Die Politik muss die Schröder-Reform zurĂŒckdrehen, die vor allem der Versicherungsbranche geholfen hat. FĂŒr Balodis und HĂŒhne ist klar, dass ein „mĂ€chtiger und sichtbarer RĂŒckhalt in der Gesellschaft“ nötig ist, damit der Kampf fĂŒr ein anderes Rentensystem bei der Politik Erfolge bringt.

Wo bleibt der Aufschrei?

Gerhard Schröder, Walter Riester, Ulla Schmidt und Olaf Scholz haben den Deutschen weißgemacht, dass die kapitalgedeckte Geldanlage in Form einer Versicherung höhere Rendite biete und die Einschnitte bei der gesetzlichen Rente ausgleichen könne. Hohe RentenbeitrĂ€ge seien schuld an der hohen Arbeitslosigkeit – und gesetzliche Rente wĂŒrden an der Alterung der Gesellschaft scheitern. Wir haben uns damals nicht vehement genug gegen Schröders Rentenreform gewehrt.

In punkto betrieblicher Altersvorsorge haben uns Schröder & Co. regelrecht an die Versicherungswirtschaft verkauft. Die zweiten, aber auch die dritte SĂ€ule der Altersvorsorge liefern „klĂ€gliche Ergebnisse“. Die Versicherer lachen sich ins FĂ€ustchen und sahne krĂ€ftig ab – in Form von Provisionen und VerwaltungsgebĂŒhren. Dazu kommen noch die Krankenkassen, die am Ende die Hand aufhalten und ein FĂŒnftel der Auszahlungen abschöpfen.

Riester ist eine Ruine

Die von der Schröder-Regierung initiierte Riester-Rente hat sich zum Verlust-GeschĂ€ft entwickelt. Nicht von ungefĂ€hr liegen VertrĂ€ge massenweise gekĂŒndigt oder ruhen. Noch schlimmer erging es Millionen von BeschĂ€ftigten, die ĂŒber ihren Arbeitgeber in Form der Entgeltumwandlung eine Kapitallebensversicherung, die sogenannte Direktversicherung abgeschlossen haben. Allianz & Co. versprachen den naiven Deutschen das Blaue vom Himmel, verschwiegen aber geflissentlich, was sie am Ende erwartet: die vollen Krankenkassen- und PflegebeitrĂ€ge. Damit nicht genug, wer ĂŒber diesen Weg fĂŒrs Alter vorsorgt, reduziert damit natĂŒrlich seine gesetzliche Rente, weil ja der Bruttolohn abgesenkt wird.

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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