Dank Ehrenamt früher in Rente?

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Feuerwehr, Tafel, Schulweghelfer – wer ein Ehrenamt ausübt, soll ein Jahr früher in Rente gehen können. Diese Idee brachte Innenministerin Nancy Faeser ins Spiel.

Mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem Politikerinnen, Wirtschaftsweise und Arbeitgeber nicht neue Ideen entwickeln, um das Rentensystem umzugestalten. Jetzt dachte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) beim Politiktalk „RND vor Ort“ laut nach und gebar die Idee, langjährige ehrenamtliche Tätigkeit besonders zu honorieren, indem sie ihnen ein Rentenjahr schenkt. Das heißt, wer viele Jahre ehrenamtlich tätig war, soll ein Jahr früher in Rente gehen dürfen, um es auf den Punkt zu bringen. Sie glaubt, damit auch Anreize für freiwilliges Engagement zu schaffen.

Ein Rentenjahr fürs Ehrenamt

„Gibt es nicht beispielsweise eine Idee davon, wie man das in der Rente anders darstellen kann?“, so ihre Frage. „Man könnte es zum Beispiel privilegieren, indem man den Menschen, die ihr Leben lang einen solchen Dienst an der Bevölkerung geleistet haben, früher in Rente schickt – ein Jahr beispielsweise“, antwortet sie selbst darauf. Dabei vergisst Nancy Faeser offensichtlich, dass die Rente ein Umlageverfahren ist, wie die Deutsche Rentenversicherung schreibt:

Die Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden unmittelbar an die Rentenempfänger ausgezahlt. Die Versicherten erwerben dabei ihrerseits einen Anspruch auf eine spätere eigene Rente. Nach diesem Prinzip funktioniert das aktuelle Finanzierungssystem der gesetzlichen Rentenversicherung – und durch eine finanzielle Reserve („Nachhaltigkeitsrücklage“) können unerwartete Schwankungen ausgeglichen werden.

Für besonders wertvolle Tätigkeiten wie „dieses herausragende Ehrenamt bei der Feuerwehr oder auch bei Rettungsdiensten“ müsse man über solche Modelle nachdenken und diskutieren, um Anreize dafür zu setzen, meint Faeser. Ihre Idee ist seit dem wieder in der Versenkung verschwunden.

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So wird die Rentenkasse geplündert

Warum aber sollen das allein die Rentenbeitragszahler übernehmen, schließlich ist das ein Beitrag, der die ganze Gesellschaft angeht? Der Staat hat der Rentenkassen schon zahlreiche versicherungsfremde Leistungen aufgebürdet, ohne das entsprechend auszugleichen – der Plünderkatalog ist lang. Das sieht auch Pascal Kober von der FDP so. Das Ehrenamt sei eine gesamtgesellschaftliche Frage und könne nicht allein auf die Beitragszahler abgewälzt werden. „Es wäre auch unfair gegenüber Selbstständigen, die ja selten rentenversichert sind.“ Faesers Vorschlag ist einfach nur undurchdacht. Der Grünen-Rentenexperte Markus Kurth hat laut „WDR“ geäußert, die Rentenversicherung sei kein „Belohnungssystem für gesellschaftlich erwünschte Verhaltensweise und Tätigkeiten“.

Bild von markus roider auf Pixabay

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Helmut Achatz

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