Früher in Rente – in welchem Alter?

FinanzenSoziales

Werbung

Regelaltersgrenze und durchschnittliche Renteneintrittsalter klaffen auseinander. Das heißt, die meisten gehen früher in Rente als sie eigentlich dürften – meist mit Abschlägen.

Schon heute dürfen 1958 Geborene regulär erst mit 66 Jahren in Rente. Die meisten verabschieden sich jedoch früher aus dem Berufsleben – entweder, weil sie 45 Beitragsjahre voll haben oder mit Abschlägen. Das heißt, tatsächliches Renteneintrittsalter und Regelaltersgrenze klaffen auseinander. Die meisten gehen mit Abschlägen in Rente, denn bis 66 wollen die wenigsten arbeiten.

Die Regelaltersgrenze

Die Regelaltersgrenze, zu der jemand regulär in Rente gehen kann (ohne 45 Beitragsjahre), verschiebt sich kontinuierlich nach oben. Der Jahrgang 1957 darf 2023 mit 65 Jahren und elf Monaten regulär in Rente gehen, der Jahrgang 1958 muss 2024 bis zum vollendeten 66. Lebensjahr warten.

GeburtsjahrRegelaltersgrenze
194765
195565 + 9
195665 + 10
195765 + 11
195866
195966 + 2
196066 + 4
196166 + 6
196266 + 8
196366 + 10
196467

Früher in Rente die Regel

Wie Statista feststellt, nimmt der Abstand sogar zu, weil viele Beschäftigte ab einem gewissen Alter einfach nicht mehr können, während die Regelaltersgrenze immer weiter nach oben klettert. Der Jahrgang 1964 kann schließlich erst regulär mit 67 Jahren in Rente gehen. Die Daten stammen vom Bund-Länder Demografie Portals. So bezogen Männer 2020 mit durchschnittlich 64,1 Jahren erstmals eine Altersrente, Frauen mit 64,2 Jahren. Allerdings erhöhte sich gleichzeitig die Regelaltersgrenze auf 65,8 Jahre. Um Druck aus dem Rentensystem zu nehmen und dieses auf den bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation vorzubereiten, wäre ein stärkerer Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters wünschenswert.

Renteneintrittsalter

Renteneintrittsalter

Später in Rente wegen Rentenreform

Ursache dafür ist die Rentenform des Jahres 1972, im Zuge derer die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet wurden. In der Folge sank das durchschnittliche Zugangsalter deutlich an. Einen Tiefpunkt erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für Frauen. Danach erhöhte sich das Zugangsalter aufgrund von politischen Maßnahmen wieder, wozu hauptsächlich die Einführung von finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 beigetragen haben.

Deutschland altert

Trotz Einwanderung und Flüchtlingswelle steigt der Anteil der Menschen an der deutschen Gesamtbevölkerung, die 65 und älter sind – oder anders ausgedrückt, Deutschland altert. Der Deutschen Rentenversicherung zufolge fiel 1950 noch rund jeder elfte Bundesbürger in diese Altersgruppe – 2019 trifft das bereits auf jeden fünften zu. Der demografische Wandel ist in Deutschland in vollem Gang, die Belastungen für das Rentensystem steigt. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft weiter verstärken, da demnächst die so genannte Babyboomer-Generation in Rente gehen wird – und die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965.

Du kannst den Artikel teilen:

Werbung

Das könnte dich auch interessieren

8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • […] versucht die Quadratur des Kreises, denn eine Rentenkürzung und/oder eine Anhebung des Renteneintrittsalters schließt er aus. Richten soll das die Aktienrente. Dafür will die Ampel-Koalition einen […]

    Antworten
  • […] Dachdecker soll bis 70 Jahre buckeln, dabei schafft er es heute schon nicht bis zum regulären Rentenalter. Jahrgang 1960 müsste bis 66 Jahre und vier Monate arbeiten, wer gar 1964 geboren wurde, muss bis […]

    Antworten
  • Ich finde es eine Frechheit, was sich die Regierung alles einfallen lässt, die Bürger auszurauben. Weniger Rente (Rentenbesteuererung),Rentenalter erhöht sogar als toter Rentner bezahlt man Krankenkassenbeiträge. Warum werden nicht die Gehälter von Beamten besteuert? Warum werden nicht die Diäten der Politiker drastisch gekürzt? Für mich sind Politiker Parasiten, denn sie leben und bedienen sich von den Bürgern und das auch noch legal. Da wird dann einfach eine Steuer erhöht oder neu erfunden. Politiker verpulvern Steuergelder ohne Konsequenzen, mach du das mal als kleiner Bürger, du wirst gleich zur Rechenschaft gezogen und zur Rückzahlung verurteilt. Leider gibt es noch vieles mehr, was nicht richtig läuft in der Politik. Das kann ich hier nicht alles schreiben.

    Antworten
  • Helmut Achatz
    23. Mai 2022 04:54

    leider wahr 🙁

    Antworten
  • […] Schweizerinnen und Schweizer ist bewusst, dass ab 2024 die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Dazu kommt, dass die Schweizerinnen und Schweizer immer älter werden. Die jüngste […]

    Antworten
  • […] Früher in Rente gehen – das wird indes für die meisten ein Problem, weil selbst besonders langjährig Versicherte mit 45 Beitragsjahren und durchgängiger Erwerbsbiografie erst mit 64 oder gar erst noch später abschlagsfrei in Rente gehen können. Alle an andere, die keine 45 Jahre zusammenbringen, müssen mit heftigen Abschlägen rechnen, wenn sie früher gehen. Wunsch und Wirklichkeit passt leider nicht zusammen. […]

    Antworten
  • […] im Alter zu gewinnen. Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ erklärt, wie Vorruheständler früher in Rente gehen und wie sie ihre Rente aufbessern können. Es weist auf die Fallstricke bei Steuern und […]

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

null

Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

Newsletter

Erhalte regelmäßig News, Tipps und Infos rund um’s Thema Rente und Co. Du erhältst 14-tägig einen Newsletter.

Weitere Inhalte

Rentenplaner für Dummies

Werbung

Menü