Wie Draghi die Deutschen systematisch enteignet

Finanzen

Werbung

Die Europäische Zentralbank (EZB) enteignet die Deutschen kalt, weil ihr Vermögen durch die Inflation immer weniger wert wird.

Im Dezember stieg die Inflationsrate auf 1,7 Prozent, im Januar werden es laut Statistischem Bundesamt bereits 1,9 Prozent sein. Gleichzeitig bekommen die Deutschen immer weniger für Tagesgeld. Laut Ypos Finanzplanung liegt die durschnittliche Rendite für Tagesgeld irgendwo bei 0,07 Prozent. Beim Marktführer ING Diba gibt’s noch 0,35 Prozent. Aber bei den Großen wie der Postbank müssen sich Kunden mit 0,01 Prozent begnügen. Das heißt, wer sein Geld konservativ anlegt, verliert 1,89 Prozent: 0,01 minus 1,9 – im besten Fall immer noch minus 1,55 Prozent.

So werden wir enteignet

Wie soll da noch jemand fürs Alter vorsorgen? Nach dem der Ölpreis lange Zeit vergleichsweise tief war, zog er in den vergangenen Monaten wieder an. Auch Lebensmittel werden teurer, nicht zu vergessen die Mieten. Daran wird sich so schnell nichts ändern – im Gegenteil. Die ersten aus der Babyboomer-Generation müssen bereits aus den teuren Schwarmstädten wie München, Frankfurt und Hamburg wegziehen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können.

Draghi ist das egal, weil er nur die Südländer im Blick hat. Für die Deutschen allerdings bedeutet seine Politik eine schleichende Enteignung. Die Sparer stecken in der Zwickmühle. Sie könnten ihr nur entkommen, wenn sie mehr in Aktien investieren.

Sparer verlieren Milliarden

„Die Nullzinspolitik bei steigender Inflation ist verheerend für den deutschen Sparer„, empörte sich Bayerns Finanzminister Markus Söder im „Handelsblatt“. Draghi dürfte sich davon kaum beeindrucken lassen. Niemand sollte damit rechnen, dass die EZB die Zinsen bald wieder anhebt. Draghi betonte erst vor kurzem wieder, dass die Zinsen noch lange niedrig bleiben werden.

Energie überdurchschnittlich gestiegen

Am stärksten gestiegen ist Energie mit einem Plus von 5,8 Prozent, gefolgt von Lebensmitteln (plus 3,2 Prozent). Die Nettokaltmieten sind angeblich „nur“ um 1,6 Prozent gestiegen – Münchner können darüber nur lachen.

Du kannst den Artikel teilen:

Werbung

Das könnte dich auch interessieren

14 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Sie sagen es, lieber Herr Achatz,….nur Klagen hilft nicht. Es sind die Fakten, die Europa (noch) am Laufen halten. Man stelle sich vor, wir hätten ein Zinsniveau wie Anfang der Neunziger. Wohl denen, die was zum Anlegen hätten, aber wohl der finale Rettungsschuss für Kreditnehmer. Den „southern belt“ hätten wir längst im Mittelmeer versenkt. Ergo: wer was anzulegen hat, wird am Investment von Aktien(Fonds) der ersten Güteklasse mit ordentlicher Rendite (Dividenden) nicht vorbeikommen. Denn bevor Giganten wie die Allianz, Nestle, BASF o.ä. Firmen in die Knie gehen, wird auch die Politik hierzulande schon die Lichter ausgeknipst haben. Beste Beispiele sind Deutsche Bank und VW: dort wird seit Jahren besch…, was das Zeug hält, und die Giganten wanken noch nicht mal. Solange wir keine Sozialisten am Ruder haben, wird sich auch an der viel zu weit geöffneten Sozialen Schere nichts ändern. Hätten wir jedoch einen Finanzminister Lafontaine und eine Kanzlerin Wagenknecht, hätten wir mit noch ganz anderen finanziellen Risiken zu leben. Auch Auswandern, resp. im fernen Ausland zu investieren, ist keine gute Idee, weil da noch ganz andere, für uns Deutsche völlig fremde, wirtschaftspolitische Kräfte am Werke sind.
    Fazit: Man(n) und Frau mögen sich mit der Situation zähneknirschend „anfreunden“ und ihre Anlagestrategie unter Berücksichtigung von höherem Risiko neu ausrichten. Traurig nur, dass der „normale“ Rentenempfänger im europäischen Morast immer tiefer sinken wird und keiner – auch Prof. Sinn nicht – hat bislang ein Rezept für die Austrocknung des Morastes.

    Antworten
  • Ja, treffend zusammengefasst

    Antworten
  • […] Es ist nur schwer zu verstehen, aber die Deutschen halten trotz Fast-Null-Zinsen am Sparbuch fest und trotz Real-Verlust. Das Sparbuch ist immer noch die beliebteste Anlage der Deutschen. Im vergangenen Jahr hatten immerhin noch 40 Prozent der Deutschen ihr Geld auf einem Sparbuch angelegt. Das Erstaunliche dabei, sie wissen sehr wohl, dass sie damit real Vermögen verlieren, denn die Inflation kletterte im Januar auf 1,9 Prozent, während die Zinsen nur hauchdünn über der Nullmarke liegen. Wer so handelt, vernichtet auf Dauer sein reales Vermögen. […]

    Antworten
  • […] Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und damit Urheber dieser finanziellen Katastr…, lacht sich ins Fäustchen. Warum sind die Deutschen auch so blöd, denkt er sich im Stillen. „Selber schuld“, so sein Kommentar, den er mittlerweile schon mehrfach geäußert hat. Ihm ist egal, dass die Deutschen durch die Minus-Zins-Politik der EZB enteignet werden.  Dabei fehlen den Deutschen jetzt schon mehrere Tausend Euro für ihre Altersvorsorge, denn so viel hat die Niedrigzinsphase bislang gekostet – und sie ist ja noch längst nicht zu Ende. Seit 2011, so hat die comdirect ausgerechnet, verlieren die Deutschen pro Jahr dieser systematischen Enteignung geschuldet mehr als 34 Milliarden Euro, umgerechnet auf jeden Haushalt sind das 872 Euro Realzinsverlust. […]

    Antworten
  • […] „Nachhaltigkeitsrücklage“ von 32 Milliarden Euro vorhält, gehört sie natürlich auch zu den Verlierern der Negativzinspolitik von Draghi. Angeblich hat sie dadurch 2017 „nur“ zehn Millionen Euro verloren, so die „Bild“. […]

    Antworten
  • […] Ursache ist die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter ihrem Chef Mario Draghi. Da den Pensionskassen bei der Anlage die Hände gebunden sind, haben sie ihr Vermögen von rund 164 Milliarden Euro weitgehend in Anleihen gesteckt – nur bringen die immer weniger. Die gutverzinsten Alt-Anleihen laufen langsam aus und für neue gibt’s keinen Zins mehr. Ausbaden müssen es die Betriebsrentner. […]

    Antworten
  • […] einen Freud‘, des anderen Leid – Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Deutschen ein Kuckucksei ins Nest gelegt, indem er die Zinsen ins Minus drückte. Die […]

    Antworten
  • […] von 38,2 Milliarden Euro vorhält, gehört sie natürlich auch zu den Verlierern der Negativzinspolitik von Draghi. Übrigens, wer’s nicht glauben will, kann das sogar ganz offiziell im Rentenversicherungsbericht […]

    Antworten
  • […] Rente. Dazu kommt, dass viele Riester-Verträge kaum Rendite abwerfen – wie auch, da die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank viele Pläne zunichte macht. Diese Negativ-Trends werden sich eher noch […]

    Antworten
  • […] Erkenntnis herum gesprochen zu haben. Unser Vermögen schrumpft jedes Jahr um zwei Prozent, seit EZB-Chef Mario Draghi das Sagen hat. Der Chef der Europäischen Zentralbank hat es darauf abgesehen, die Deutschen zu […]

    Antworten
  • […] von Merkel protegierte Mario Draghi hat „what ever it takes“ (was immer es braucht) die Deutschen kalt enteignet und tut es immer noch. Die Inflation ist dank seiner Geld-Generierung auf mittlerweile annähernd […]

    Antworten
  • […] Rente. Dazu kommt, dass viele Riester-Verträge kaum Rendite abwerfen – wie auch, da die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank viele Pläne zunichte macht. Heute wissen wir, dass Riester gefloppt […]

    Antworten
  • […] Mario Draghi hat den Zins abgeschafft und seine Nachfolgerin Christine Lagarde setzt mit der ungenierten […]

    Antworten
  • […] Rente. Dazu kommt, dass viele Riester-Verträge kaum Rendite abwerfen – wie auch, da die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank viele Pläne zunichte macht. Heute wissen wir, dass Riester gefloppt […]

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

null

Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

Newsletter

Erhalte regelmäßig News, Tipps und Infos rund um’s Thema Rente und Co. Du erhältst 14-tägig einen Newsletter.

Weitere Inhalte

Rentenplaner für Dummies

Werbung

Menü