Rente steigt 2022 mehr als erwartet

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Geplant war eine Rentenerhöhung zum 1. Juli 2022 von 4,4 Prozent (West) und 5,1 Prozent (Ost) – jetzt sollen es 5,35 (West) und 6,12 Prozent (Ost) mehr geben.

Schau an, offensichtlich will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Rentner besänftigen, denn die sind zurzeit ziemlich sauer, weil ihre Real-Rente immer weniger wird angesichts stark steigender Verbraucherpreise und einer Nullrunde im vergangenen Jahr.

Renten steigen im Juli deutlich

Heute, am 22. März 2022, kam die Meldung vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dass die Renten zum 1. Juli 2022 in Westdeutschland um 5,35 Prozent und in den neuen Bundesländern um 6,12 Prozent steigen. Ein Rentenpunkt ist ab Juli im Westen 36,02 Euro (bis dato 34,19)   wert und im Osten 35,52 (33,47) Euro.  Auch Erwerbsminderungsrentner sollen mehr bekommen – wie viel, ist noch offen. Eine höhere Rentenerhöhung im Westen wie für dieses Jahr prognostiziert gab es zuletzt 1983 mit damals plus 5,59 Prozent, im Osten fiel sie 1993 noch höher aus.

Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen – sei es durch steigende Preise oder die internationale Krisenlage – ist  es wichtig, zu sehen, dass unser Rentensystem funktioniert. Die Entwicklung der Renten darf nicht von der Entwicklung der Löhne abgekoppelt werden.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

In diesem Zusammenhang werde auch ein statistischer Revisionseffekt bereinigt, durch den im vergangenen Jahr die rentenanpassungsrelevante Lohnentwicklung um etwa zwei Prozentpunkte zu gering ausgefallen war, was sich aufgrund der Rentengarantie aber nicht auf die Höhe der Renten ausgewirkt hatte.

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Das Rentenniveau haben Heils Beamte berechnet und kommen auf einen Wert von 48,14 Prozent. Da die Renten in den neuen Ländern stärker steigen als die in Westdeutschland gleichen sich Ost und West stärker an. Die Ost-Renten entsprechen jetzt 98,6 Prozent der West-Renten.

Rentner sollten sich allerdings nicht zu sehr über die Rentenerhöhung freuen, denn in diesem Jahr wird die Inflation aller Voraussicht nach sechs Prozent oder mehr betragen, so dass unterm Strich nicht mehr viel davon übrig bleibt. Im besten Fall sichert die Rentenerhöhung die reale Kaufkraft, mehr aber auch nicht.

Entscheidend für die Rentenberechnung ist die vom Statistischen Bundesamt erfasste Lohnentwicklung – und die die Löhne stiegen dem Arbeitsministerium zufolge um 5,8 Prozent in den alten und rund 5,3 Prozent in den neuen Ländern.

Brutto- und Netto-Rente 2. Halbjahr 2022

Was bleibt unterm Strich übrig von der Rentenerhöhung? Norbert Böttcher (er betreibt die Web-Seite „Meine Rente“) hat das für den Standardrentner und die Standardrentnerin durchgerechnet – hier seine Kalkulation (Voraussetzung 45 Betragsjahr Mann, 30 Beitragsjahre Frau, unterstellt wurde ferner, dass die beiden Kinder haben, somit ist der Pflegebeitrag 3,05 Prozent):

Rentenerhöhung 2022

Was bringt die Rentenerhöhung 2022 einem Standardrentner mit 45 Beitragsjahren?

Rentenerhöhungen seit 2000

JahrWestOst
20000,600,60
20011,912,11
20022,162,89
20031,041,19
2004--
2005--
2006--
20070,540,54
20081,101,10
20092,413,38
2010--
20110,990,99
20122,182,26
20130,25 3,29
20141,672,53
20152,102,50
20164,255,95
20171,93,59
20183,223,27
20193,183,91
20203,454,2
20210,000,72
20225,356,12
20234,395,86
e=erwartet

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8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Horst Bronnert
    22. März 2022 21:33

    wenn ich so einen schwachsinn lese. letztes jahr war eine nullrunde und jetzt versucht man uns zu verkaufen wie toll die erhöhung ist. die politker haben sich 2mal die diaten erhöht und corona zuschüsse an sich selbst verteilt.für wie blöd halten die uns ??

    Antworten
  • Gustav Dippold
    22. März 2022 22:07

    Alle reden von der größten Rentenerhöhung 2022 seit 1949.
    Von einer hohen Belastung der Jugend in der Zukunft.
    Warum redet „Keiner“ von den tatsächlichen Beträgen?
    Gehen wir von der Durchschnittsrente 2022: 1000 € aus.
    Rentenerhöhung ca 60€ Brutto.
    Summe 1060 €.brutto.
    Herzlichen Dank für die grosszügige Erhöhung sehr geehrte Politiker.
    Ihre Renteansprüche nach 4 Jahren Bundestag beträgt auch ca. 1000€.
    Was läuft falsch im Staate BRD?

    Antworten
  • Helmut Achatz
    23. März 2022 05:50

    Ehrlich gesagt, hat mich die Ankündigung auch erstaunt, weil nämlich mal die Rede von 4,4 Prozent war. Aber die Rentner machen immerhin 21 Millionen aus – und viele davon sind Wähler. Wegen der Nullrunde im vergangenen Jahr und der hohen Inflation heute, sind die mittlerweile ziemlich sauer. Da wollte wohl die Scholz-Regierung die Wogen etwas glätten.

    Antworten
  • […] 2025 bei 48 Prozent stabilisieren, führt aber den Nachholfaktor wieder ein. Und jetzt verkündet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass er eine neues Rentenpaket schnürt, mit genau diesen Versprechungen. Wie glaubhaft ist das […]

    Antworten
  • […] werden, so dass das zu versteuernde Einkommen damit niedrig ausfällt. Übrigens, die jährliche Rentenerhöhung ist zu hunderte Prozent zu versteuern, dafür gibt es keinen steuerfreien Anteil. Durch diesen für […]

    Antworten
  • […] 33 Beitragsjahren. Wer 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, bekommt den Höchstsatz. Zu den Beitragsjahren zählen auch Kindeserziehung oder Pflege, nicht jedoch Zeiten, in denen Arbeitslosengeld I oder […]

    Antworten
  • […] einer Rentenerhöhung von 5,35 (West) und 6,12 Prozent (Ost) in diesem Jahr, werden die Renten 2023 nicht ganz so stark […]

    Antworten
  • […] Beginn des Ukraine-Krieges gibt es Sprünge bei den Einkaufspreisen, die wir so noch nicht erlebt haben“, zitiert der „Berliner Kurier“ den […]

    Antworten

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