Wie sieht eine normale Rentner-Woche aus?

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Wie sieht eine normale Rentner-Woche aus? Vor dieser Frage stehen viele, die ihre berufliche Laufbahn hinter sich gelassen haben. Was tun den ganzen lieben Tag? Wie wollen wir unser Leben gestalten im Ruhestand?

Wer in Rente geht, nimmt sich viel vor. Er will sein 🏡 Haus reparieren, 🎸 Gitarre spielen lernen oder eine große Reise 🧳 machen. Aber irgendwann ist alles im Haus repariert und die Reise zu Ende. Selbst eine große Reise, die das Berufsleben vom Ruhestand trennt und als ultimativer Tapetenwechsel und Zäsur gedacht ist, geht einmal zu Ende. Übrigens, ich bin nicht den Jakobsweg abgelaufen oder ayurvedisch in Südindien abgetaucht, sondern habe eine Tour de France nachgefahren und ein 📖 Buch über mein Radabenteuer geschrieben: 🇫🇷 „Tour de France für alte Knacker“. Vielleicht lässt sich der eine oder andere inspirieren.

Wie die Rentner-Woche gestalten?

Natürlich habe ich mich schon vor, während und nach meiner Tour gefragt, wie ich mein Rentnerleben gestalten will, was ist mir wichtig, wo will ich mich einmischen und was will ich noch lernen? Es gilt, so die „Apotheken Umschau“, den Ruhestand zu planen, denn sonst wird aus dem Burn-out schnell ein Bore-out.

  • Schon zum Ende meines Lebens als angestellter Redakteur habe ich ja schon darüber nachgedacht, wie ich die Zeit danach gestalten will und ließ mich in den Vorstand der Volkshochschule Olching wählen – aus Überzeugung und Verpflichtung. Eine spannenden und vielfältige Aufgaben.
  • Ich hatte am 28. November 1998 den cic! cyber investment club aus der Taufe gehoben. Leider mussten wir den cic! schließen, weil wir keine Bank mehr fanden (Consors hatte uns bedauerlicherweise gekündigt), die uns als GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) haben wollte. Also haben wir den cic! aufgelöst und die Gesellschafter ausgezahlt. Die Idee des Investmentclubs in Deutschland ist wegen Überregelung tot – ein Rückschlag für die Aktienkultur hierzulande.
  • Vor dem Start zu meiner Tour de France bin ich dem 🚲 ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) beigetreten – um mich zu motivieren, auch nach der Tour weiter zu radeln
  • Als festangestellter Redakteur schloss mein erster Arbeitgeber für mich eine obligatorische Direktversicherung ab beim Versorgungswerk der Presse. Das war 1980. Seitdem habe ich in der Ansparphase Krankenkassenbeiträge aus meinem versteuerten Gehalt gezahlt – und jetzt, in der Auszahlphase, darf ich noch einmal den Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil für die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Das Gesetz wurde rückwirkend 2004 von SPD, Union und Grünen beschlossen. Ich muss annähernd ein Fünftel meiner Direktversicherung verteilt auf zehn Jahre an die Krankenkasse abdrücken. Diese Doppelverbeitragung nehme ich nicht widerspruchslos hin. Deswegen bin ich dem Direktversicherungsgeschädigten Verein (DVG) beigetreten, um politisch aktiv gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen.
  • Neben dem Radfahren muss ich etwas für ein ausgeglichenes Leben tun – ich denke, dass  Qigong für mich am besten passt. Gesagt, getan – jeden Dienstag schalte ich eine Stunde bei dieser Mischung aus Meditation und Konzentrationsübung ab.
  • Neben Radfahren ist mir noch Schwimmen wichtig – wenigstens einmal die Woche. Im Sommer bietet sich dafür der See ein, im Winter das Hallenbad.
  • Social Updating – was so hip klingt, heißt nichts anderes, als Freundschaften zu pflegen und alte Kontakte wieder zu reaktivieren
  • 🚂 Reisen – ich war viele Wochen mit dem 🚴 Rad in 🇫🇷 Frankreich unterwegs, deswegen sitze ich momentan gern zu Hause, aber das Reisefieber kommt unweigerlich. Die nächsten Reisen sind schon geplant.
  • 🏡 Haus- und Gartenarbeit – klingt vielleicht nicht ganz so sexy, macht aber Spaß. Dazu gehört der Hausputz einmal die Woche und das Trimmen der Hecke, das Reinigen des Gartenteichs und das Ernten von Erdbeeren oder selbst gezogenen Tomaten.
  • 🥘 Kochen – für einige ein ausfüllendes Hobby, für mich eher ein befriedigendes Zwischenspiel. Wie wäre es denn mal mit Marillen-Knödel, Galette, gefüllte Tomaten, Flammkuchen oder eine Quiche! Rentner haben endlich Zeit, auch etwas Aufwendigeres zu kochen und verschiedenes auszuprobieren. Oder warum nicht mal ein Bœuf Bourguignon? 
  • Einmal Journalist, immer Journalist – in den vergangenen Jahrzehnten war ich einfach zu eingespannt, mich um das berufliche Umfeld zu kümmern. Das soll sich wieder ändern
  • Familie – die ist gewachsen. So ein 🥘 Essen festigt die Bande, nur mal als Beispiel. Sich auszutauschen und den Kontakt zu pflegen, verbessert das gedeihliche Miteinander.
  • 📖 Lesen – die Zeiten der täglichen S- und U-Bahnfahrten sind vorbei. Während dieser Stunden habe ich so manches Buch ausgelesen. Das geht mir momentan ab – höchste Zeit, die Lektüre wiederaufzunehmen.
  • 📽️ Kultur – Volkshochschule, Kunstvereine und Museen bieten so viele Möglichkeiten, sich schöpferisch weiterzubilden. Wie wäre es mal wieder mit 🎭 Theater oder Kino?
  • 📷 Fotografieren – ich bin ja mittlerweile ein🤳  Instagram-Fan geworden. Offensichtlich kommen meine Schnappschüsse an, denn die Zahl der Follower wächst.

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7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo Herr Achatz,
    ein prallvolles Unruhestandsleben, das Sie sich (gerade) aufbauen oder schon längst „zurechtgelegt“ haben! Mit einer Menge verschiedenster Facetten aus vielen Lebensbereichen! Bravo – und gern lese ich weiter Ihre interessanten und kritischen Berichte zur Rentenpolitik. Vielen Dank auch für die wiederholte Verlinkung meiner Webseite. Ich fokussiere mich zurzeit auf wenige Themen: ca. 30 – 35 Workshoptage im Jahr, ein Ehrenamt im örtlichen Förderverein, drei Wochen Weiterbildung in Psychologie und mein Buchprojekt, das ein großer deutscher Fachbuchverlag „in Auftrag“ gegeben hat.
    Viel Glück und gutes Gelingen bei all Ihren Aktivitäten!
    Wolfgang Schiele

    Antworten
    • Helmut Achatz
      3. Juli 2017 10:12

      Hallo Herr Schiele
      gern. Ich bin gern auf Ihrer Seite und auf Ihrem Blog – habe mir auch einige Inspirationen geholt.

      Ich hoffe, wir treffen uns einmal persönlich.

      sommerliche Grüße aus Bayern
      Helmut Achatz

      Antworten
  • […] Zweige. Der Garten ist Inspiration und Rückzugsort; der Garten liefert uns darüber hinaus selbst gezogene Tomaten, Erdbeeren, Schnittlauch aus dem Gewürzbeet und Zwetschgen für den Datschi. Der Garten ist unsere kleine Oase im hektischen Alltag, wo wir […]

    Antworten
  • […] Ruhestand zu gestalten, das ist die Herausforderung – und sie verlangt planmäßiges Vorgehen. Nichts schlimmer, als den Tag zu verdaddeln oder einfach so vor sich hinzudämmern. Wer nichts tut, macht vieles verkehrt. „Wer jeden Abend […]

    Antworten
  • […] Wie sieht eine normale Rentner-Woche aus? […]

    Antworten
  • Hallo Herr Achatz,
    ich finde es sehr interessant, Einblick in den Alltag anderer Gleichgesinnter zu bekommen. Meine Frau und ich haben uns dazu entschieden, einen Hund vom Tierschutz (https://viva-kleinanzeigen.de/Tiermarkt) zu adoptieren und seitdem richtet sich unser kompletter Tag nach dem Hund. Aber es ist schön, so wie es ist und er hält uns fit.
    Ich kann es nur jedem empfehlen, vor allem im Alter, wenn man auch die nötige Zeit hat, sich ein Haustier zuzulegen.

    Antworten

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Helmut Achatz

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