Wie sich Bore-out im Ruhestand verhindern lässt

Leben

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Ausstand, Abschied, Rente – von heute auf morgen ändert sich der gesamte Lebensablauf, die Struktur und die Ablaufmuster, die sich zum größten Teil nach dem Berufsleben richteten, gibt es plötzlich nicht mehr. Stattdessen ist viel Zeit für Reisen, Kinder und Enkelkinder, Haus und Hof.

Oft kommt es aber vor, dass frisch gebackene Rentner in eine Art von Bore-out verfallen, anstatt die neu gewonnenen Freiheit zu genießen. Wie lässt sich Bore-out im Ruhestand verhindern?

Die Bore-out-Falle vermeiden

Der letzte Arbeitstag ist vorbei. Statt Terminen und Kollegen warten 365 Tage Freizeit pro Jahr. Doch was nach Freiheit klingt, kann sich schnell wie eine unüberwindbare Leere anfühlen – das Bore-out im Ruhestand. Der feste Tagesablauf bricht weg, soziale Kontakte werden weniger und die Frage nach dem Sinn drängt sich auf.

Aber keine Sorge: Mit der richtigen Vorbereitung und einer neuen Perspektive wird der Ruhestand zur besten Zeit Ihres Lebens. Gestalten Sie ihn aktiv!

Interaktiver Quick-Check: Wo stehen Sie gerade?

Beantworten Sie diese Fragen für sich selbst, um Ihre persönliche Ausgangslage zu erkennen:

  • Sinn: Habe ich bereits eine Vorstellung, was ich mit meiner freien Zeit anfangen möchte? (Ja / Eher nicht / Nein)
  • Struktur: Habe ich feste Termine oder Routinen (Sport, Hobbys, Treffen), die mir Halt geben? (Ja / Eher nicht / Nein)
  • Soziales: Pflege ich aktive Kontakte außerhalb des Berufslebens? (Ja / Eher nicht / Nein)
  • Neugier: Gibt es etwas Neues, das ich schon immer lernen oder ausprobieren wollte? (Ja / Eher nicht / Nein)

Ihre Antworten sind der perfekte Startpunkt, um gezielt die passenden Anregungen für sich zu finden.

Die 4 Säulen für einen erfüllten Ruhestand

Stellen Sie sich Ihren neuen Lebensabschnitt wie ein Haus vor, das auf vier stabilen Säulen ruht.

1. Säule: Sinn & Aufgabe finden

Gebraucht zu werden und etwas zu bewirken, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Das endet nicht mit der Rente.

  • Ehrenamtliches Engagement: Geben Sie Ihre Lebenserfahrung weiter! Ob bei der Tafel, in der Nachbarschaftshilfe, als Lesepate in einer Schule oder im Tierschutz. Plattformen wie GoVolunteer oder lokale Freiwilligenagenturen helfen bei der Suche.
  • Lebenslanges Lernen: Wollten Sie schon immer Spanisch lernen, in die Kunstgeschichte eintauchen oder verstehen, wie man eine Website baut? Volkshochschulen, Online-Kurse oder ein Gasthörerstudium an der Uni bieten unzählige Möglichkeiten. Zehntausende Senioren nutzen diese Angebote bereits.
  • Ein eigenes Projekt starten: Gründen Sie einen Stammtisch für Gleichgesinnte, organisieren Sie Wanderungen in Ihrer Umgebung oder schreiben Sie Ihre Memoiren.

2. Säule: Soziale Verbindungen pflegen & knüpfen

Der Job war oft ein sozialer Anker. Jetzt ist es an der Zeit, neue Netze zu knüpfen.

  • Bestehende Kontakte intensivieren: Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Familie und die Freunde, die wirklich zählen.
  • Neuen Gruppen beitreten: Ob Sportverein, Chor, Buchclub oder eine politische Initiative – gemeinsame Interessen verbinden.
  • Digitale Gemeinschaft: Nutzen Sie soziale Netzwerke oder Apps wie „nebenan.de“, um mit Menschen in Ihrer direkten Umgebung in Kontakt zu treten und an lokalen Events teilzunehmen.

3. Säule: Aktivität & Selbstfürsorge

Wer rastet, der rostet. Das gilt für den Körper und den Geist.

  • Bewegung im Alltag: Finden Sie eine Sportart, die Ihnen Freude macht. Das kann Radfahren, Schwimmen, Yoga, Tanzen oder regelmäßiges Krafttraining sein. Wichtig ist die Routine.
  • Bewusste Selbstachtung: Auch ohne feste Termine ist ein gepflegtes Äußeres wichtig für das eigene Wohlbefinden. Gönnen Sie sich schöne Kleidung, die Ihnen gefällt – nicht für andere, sondern als Zeichen des Respekts vor sich selbst.
  • Gesunde Routinen: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Eine feste Tagesstruktur hilft dabei enorm.

4. Säule: Den Übergang fließend gestalten

Der ideale Ruhestand beginnt nicht am ersten Rententag, sondern schon davor.

  • Gleitender Ausstieg: Wenn möglich, reduzieren Sie Ihre Arbeitszeit in den letzten Berufsjahren schrittweise (Altersteilzeit). Das schafft einen sanften Übergang.
  • Hobbys reaktivieren: Nehmen Sie alte Leidenschaften schon vor dem Ruhestand wieder auf. So haben Sie bereits ein festes Standbein in der neuen Lebensphase.
  • Erwartungen klären: Sprechen Sie mit Ihrem Partner und Ihrer Familie über die gegenseitigen Wünsche und Vorstellungen für die gemeinsame Zeit.

Fazit: Ihre Leinwand für ein neues Meisterwerk

Ihr Ruhestand ist keine Endstation, sondern eine leere Leinwand. Sie halten jetzt den Pinsel in der Hand. Vergessen Sie den Zwang, jeden Tag „produktiv“ sein zu müssen. Finden Sie stattdessen Ihren eigenen Rhythmus aus Aktivität, Entspannung, sozialem Leben und Zeit für sich.

Beginnen Sie noch heute: Welchen kleinen Schritt aus unseren Vorschlägen können Sie direkt morgen umsetzen? Ein Anruf bei einem alten Freund? Die Anmeldung zu einem Schnupperkurs?

Ihr neues Leben wartet – gestalten Sie es!

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Bild: iStock | Viktoria Korobova

 

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Helmut Achatz

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