Die Zurich will es bei Riester genau wissen

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60 Prozent weniger neue Riester-Verträge

Was Wunder, dass angesichts derartig eklatanter Benachteiligungen von Riester-Sparern das Neugeschäft mit Riester-Renten 2022 um 60 Prozent eingebrochen ist. Die Zahl der neu abgeschlossenen Riester-Vertrag ist 2022 um sage-und-schreibe 60 Prozent zurückgegangen – von rund 311.000 auf 125.000. Selbst der Bestand an Riester-Renten ist um rund 200.000 Verträge geschrumpft. Nach Schätzung der Finanzaufsicht (BaFin) wird ein Fünftel bis ein Viertel der Riester-Verträge wird nicht mehr bedient, das heißt, die Leute lassen ihre Verträge ruhen.

Riester ist ein Minus-Geschäft

Es gibt auch immer weniger Versicherer, die überhaupt noch eine Riester-Rente anbieten, weil sie sich auch für sie nicht mehr lohnt. Riester ist ein Minus-Geschäft – für Versicherer und Versicherte. Die „Zeit“ spricht vom „Riester-Flop“. Der jährliche Brief vom Riester-Anbieter sei für Millionen von Menschen in Deutschland die Erinnerung daran, „dass sich private Altersvorsorge trotz staatlicher Förderung nicht richtig lohnt“.

Selbst der gesetzgeberische Trick, die Riester-Rente von Sozialabgaben zu befreien, hat nicht geholfen. Zum Hintergrund: Seit dem Eintritt des Betriebsrentenstärkungsgesetzes am 1. Januar 2019 werden sogenannte Riester-Renten aus betrieblichen Versorgungen in der Rentenbezugsphase nicht mehr für Beiträge an die Krankenkasse herangezogen. Diese Maßnahme wird offensichtlich von den meisten als gerecht empfunden, denn die Beiträge für Sozialabgaben wurden bereits bei der Ansparung erhoben.

Deswegen will die Versicherungsbranche auch weg von Riester und hat eine Bürger-Rente vorgeschlagen. Im Wesentlichen sieht die „Bürgerrente“ vor, die Förderung zu vereinfachen, die Beitragserhalts-Garantie abzuschaffen und den geförderten Personenkreises auszuweiten.

Riester – ein Auslaufmodell

Die Zahl der Riester-Verträge fällt bereits seit 2017 kontinuierlich. Waren es 2017 noch 16,6 Millionen, sind es Ende 2022 weniger als 16 Millionen, sprich rund 600.000 weniger Riester-Sparer. Damit nicht genug, ein Fünftel bis ein Viertel der Verträge wird nicht mehr bespart oder ist ruhend gestellt. Selbst der Wohn-Riester zieht nicht. Vor allem Riester-Versicherungsverträge werden gemieden, ähnliches gilt für Banksparpläne. Ein Anbieter nach dem anderen hat seinen von Riester-Sarplänen eingestellten. Das sagt bereits alles über die Riester-Rente aus, die jetzt 20 Jahre alt wird.

Entwicklung der Zahl der Riester-Verträge

Riester-Verträge

Die Zahl der Riester-Verträge ist seit Jahren rückläufig

 

Aber selbst die Zahl von 15.942.000 Riesterverträgen sind laut „Versicherungsbote“ nur bedingt aussagekräftig. Denn bei den ausgewiesenen Riester-Verträgen handele es sich um den Bestand. Dabei weiß jeder, dass viele Riester-Verträge schon lange nicht mehr bespart werden und jede fünfte Riester-Rente ruhend gestellt ist, das wären also weit mehr als drei Millionen Verträge. Die Bestandszahl dürfte, so der „Versicherungsbote“ auch deshalb nur bedingt stichhaltig sein, weil eben nur Verträge in der Ansparphase gezählt werden; inzwischen sind jedoch viele Policen in der Rentenphase.

Riester schmälert gesetzliche Rente

Was die Anbieter von Riester-Verträgen geflissentlich verschweigen: Jeder, der riestert, mindert damit seinen Anspruch auf die gesetzliche Rente. Das erzählen Riester-Sparern nur Verbraucherverbände oder kritische Zeitungen und Zeitschriften wie „Finanztip“. „Riester-Verträge lohnen sich vor allem, weil der Staat die Vorsorgepläne bezuschusst. Die Förderung besteht aus Zulagen und Steuervorteilen.“

 

Bild: picture alliance / Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com | Gilbert Novy

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Helmut Achatz

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