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Direktversicherung = Geldvernichtung
Als wäre das nicht schon genug, wirken sich die per Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds eingezahlten Gelder negativ auf die gesetzliche Rente aus. „Die Entgeltumwandlung hat also eine rentensenkende Wirkung, ganz gleich, ob man sie in der Praxis nutzt oder nicht“, konstatieren die Autoren des Buchs „Rente rauf“.
Wie eine existenzsichernde Rente aussehen kann, machen uns die Nachbarländer Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden und die Niederlande vor. In der Schweiz zahlen beispielsweise alle ein – und auf alle Einkünfte, ohne Beitragsbemessungsgrenze. Nach oben hin ist die Rente gedeckelt. Dieses System schafft eine breite Basis. Dank Rente und beruflicher Vorsorge kommen die Schweizer auf 60 Prozent des zuletzt bezogenen Gehalts. Deutschland kann sich daran ein Beispiel nehmen. Die Politiker hierzulande verweigern sich dem aber – mit der Folge, dass Deutschland im Altersvorsorgevergleich ganz weit hinten steht.
8-Punkte-Programm für bessere Rente
Balodis und Hühne fordern höhere Renten in ihrem Buch „Rente rauf“. Wie wollen sie das bewerkstelligen? Sie schlagen folgendes Acht-Punkte-Programm vor:
- Beitragssatz anheben
- Erwerbstätigenversicherung einführen
- Bundesanteil erhöhen
- Politisch verordnete Einnahmeverluste beenden
- Erwerbspotenzial besser ausschöpfen
- Riester-Rente abschaffen
- Beitragsbemessungsgrenze aufheben
- Mindestrente einführen.
Für die beiden ist klar, dass die Beiträge steigen müssen. Die Erhöhung falle jedoch umso maßvoller aus, je mehr und schneller die anderen Vorschläge umgesetzt werden. Vor allem muss der Bund die versicherungsfremden Leistungen, die er der Rentenkasse aufbürdet, in voller Höhe übernehmen, was er bislang nicht tut.
Eine Rentenreform braucht Mut, fraglich, ob die jetzige Bundesregierung diesen Mut aufbringt. Balodis und Hühne ist zu danken, dass sie das Thema von allen Seiten beleuchten und die Bremser benennen. Das Buch müsste für alle Pflichtlektüre sein, die sich mit dem Thema Renten auseinandersetzen und Gesetze erlassen.
Buchempfehlungen
Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
„Rente rauf“
Holger Balodis, Dagmar Hühne
ISBN 978-3-932246-98-2
Preis 18 Euro
Verlag DVS
Serie Rentensysteme
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie über Rentensysteme im Ausland. Bislang sind Beiträge erschienen über:
Was wir von Österreich lernen können Insgesamt zeigt Österreich, dass es auch anders geht – zum Nutzen der Rentner.
Was wir von der Schweiz lernen können Die Schweizer sind bei der Altersvorsorge ein Vorbild, von dem deutsche Rentenpolitiker
Schweden Anders als die Deutschen setzen auch die Schweden auf den Kapitalmarkt für die Altersvorsorge – und fahren deutlich besser als wir Deutsche.
Norwegen Die norwegische Staatsbank (Norges Bank) hat das Geld in Aktien und Immobilien weltweit in einem Pensionsfonds angelegt. Mittlerweile hat dieser Fonds ein Volumen von weit mehr als 8,23 Billionen norwegischer Kronen oder umgerechnet 825 Milliarden Euro.
Niederlande Anders als die Deutschen setzen auch die Niederländer, wie die Schweden und Norwegern auf den Kapitalmarkt für die
Altersvorsorge. Die Niederländer brauchen deswegen vor Altersarmut auch keine Angst haben. Was wir von den Niederlanden lernen
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Bartsch ist klar, dass wir eine grundlegenden Rentenreform brauchen. „Es ist höchste Zeit für eine große Rentenreform in Deutschland; die Rente muss den […]
Es herrscht in Deutschland ein sehr rigides Denken wenn es um eine Rentenreform geht. Sicherlich ist Osterreich ein positives Beispiel und auch Luxemburg. Die deutsche Politik ist unfahig das Thema Rentenreform anzu gehen weil die Politiker nicht direkt von diesem System provitieren. Sie haben sich selbst eine von Steuern finanzierte Hangematte geschaffen aus der es fur diese Leute keinen Ausstieg geben sollte. In der Schweiz ist der Ausstieg durch einen Volksentscheid gelungen, aber den gibt es in Deutschland nicht. Es gibt nur eine standige Volksbevormundung. Carsten Linnemann ist einer dieser Bevormunder. Zu keiner Zeit hat er sich dafur eingesetzt dass alle Burger in die Rentenversicherung einzahlen sollten. Dabei ware alles so einfach wenn man dem Modell Luxemburg folgen wurde. Der Rentenbeitrag ist 24 %. Ein Drittel bezahlt der AN, ein Drittel der AG und ein Drittel der Steuerzahler. Was zahlt sind die Beitragsjahre und nicht allein das Lebensalter. Das sollte auch Carsten Linneman verstehen und sich dafur einsetzen dass sich auch Politiker an diesem System beteiligen mussen.
Vielen Dank für den Kommentar. Ich bin ebenfalls immer wieder erstaunt – und schockiert – dass die deutschen Politiker nicht von den Nachbarn lernen wollen. Dabei gibt es viele positive Beispiele, egal ob Österreich, die Niederlande oder Schweden.
[…] Die deutsche Rentenversicherung basiert auf einem Drei-Säulen-System: gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge und private […]