Was wir von den Dänen lernen können

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Anders als Deutsche setzen Dänen auch auf den Kapitalmarkt für die Altersvorsorge. Sie brauchen vor Altersarmut keine Angst haben. Was wir von den Dänen lernen können.

Wichtigste Säule ist die staatliche Volkspension (folkepension). Jeder bekommt eine Folkepension, der dänischer Staatsbürger ist oder einen festen Wohnsitz in Dänemark hat und mindestens drei Jahre dort gelebt hat. Wie hoch die Folkepension ausfällt, hängt davon ab, wie viel er in seiner aktiven Phase verdient hat. Anders als in Deutschland, gibt es keine Ausnahmen für Beamte oder Selbständige – jeder zahlt ein.

Bei den Dänen zahlen auch die Beamten

Die deutsche Rente wird teilweise von Steuern finanziert, wobei der Staat bei weitem nicht alle versicherungsfremden Leistungen wie den Ost-West-Transfer durch Steuern ausgleicht, das heißt, der Staat hat der Rentenkassen mehr versicherungsfremde Leistungen aufgebürdet als er durch Zuschüsse ausgleicht. Anders in Dänemark, dort wird die Folkepension hauptsächlich vom Staat durch Steuern gestützt. Die Folkepension ist ein Grundsicherungssystem, das auch bei Invalidität greift. Alle sind an der Finanzierung beteiligt und zahlen einen Pauschbetrag in den Arbeitsmarktfonds ein, aus dem denn ein Teil der Folkepension finanziert wird. Die Höhe des Pauschbetrags: acht Prozent vom Entgelt.

Was das Rentenalter betrifft, so sind die Dänen ziemlich rigide und passen es der steigenden Lebenserwartung an. 1963 Geborene können erst mit 68 in Rente gehen. Hierzulande liegt das Renteneintrittsalter für 1963 Geborene bei 66 Jahre plus zehn Monate. Für 1964 Geborene erhöht es sich dann auf 67 Jahre.

Regelrentenalter in Deutschland

Alter
Geburtsjahrangehoben umJahrMonat
19515655
19526656
19537657
19548658
19559659
1956106510
1957116511
195812660
195914662
196016664
196118666
196220668
1963226610
196424670

Auch was die Zugehörigkeit zu Dänemark betrifft, sind die Dänen rigide, denn die Höhe der Folkepension ist ganz entscheidend davon abhängig, wie lang jemand im Land gelebt hat – und zwar in der Zeit von seinem 15. Lebensjahr bis zum Rentenalter. Den Höchstsatz gibt es für Pensionäre nur, wenn sie mindestens 40 Jahre in Dänemark ansässig waren. Laut Ældre Sagen bekommt eine Dänin und ein Däne umgerechnet 847,78 Euro pro Monat Grundrente (vor Steuern), dazu kommt eine Pensionszulage von umgerechnet 927,64 Euro, macht zusammen 1775,42 Euro. 1775 Euro ist natürlich für Dänemark nicht gerade üppig, denn die Lebenshaltungskosten sind deutlich höher als in Deutschland. Von den 1775 Euro sind darüber hinaus auch noch Steuern zu zahlen.

Dänemark hat bestes Rentensystem

Und dennoch hat Dänemark dem Beratungsunternehmen Mercer zufolge zurzeit weltweit das beste Altersvorsorgesystem. Denn, die Folkepension ist nur die Basis. Die Dänen zahlen darüber hinaus obligatorisch neben der Folkepension in das ATP-System (Arbejdsmarkedets Tillægspension) ein. ATP zufolge bekommt eine heute 65-Jähriger, der in ATP eingezahlt hat, pro Jahr 24 500 dänische Kronen oder 3282,85 Euro. Das sind monatlich 273,57 Euro. Zusammen mit der Folkepension kommt somit eine Däne im Schnitt auf 2049 Euro monatlich. Ein deutscher Eckrentner – 45 Beitragsjahre, immer durchschnittlich verdient, keine Zeiten der Arbeitslosigkeit – bekommt laut Deutscher Rentenversicherung 1441, 35 Euro.  Nicht von ungefähr ist zum Beispiel in den Niederlanden oder in Dänemark die betriebliche Altersversorgung laut „Versicherungsbote“ weit verbreiteter als in Deutschland – und dadurch gilt das Rentensystem auch als nachhaltiger. Das kapitalgedeckte Vorsorgesysteme füllt Versorgungslücken, was in Deutschland nicht möglich ist, weil der Staat Betriebsrentnern und Direktversicherten um annähernd 20 Prozent schröpft in Form von Krankenkassen- und Pflegebeiträgen.

Betriebsrente ist verpflichtend

Ein Vergleich der Lebenshaltungskosten verdeutlicht, dass Dänen im Schnitt mehr Pension bekommen als Deutsche Rente, denn die Lebenshaltungskosten sind um 29,3 Punkte höher als in Deutschland. Ein deutscher Standardrentner müsste 1584,68 Euro bekommen, um mit dem Dänen gleichzuziehen. Wie wir aber alle wissen, ist die Durchschnittsrente deutlich niedriger als die Standardrente, die vom Ideal des immer durchschnittlich verdienenden Beschäftigten ausgeht.

Monatlich müssen Arbeitgeber und -nehmer in die ATP einzahlen – so zwischen umgerechnet 21 bis 38 Euro. Was dann als ATP-Pension herauskommt, hängt davon ab, wie lange jemand gezahlt und wann sich jemand seine Pension auszahlen lässt.

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie über Rentensysteme im Ausland:

Blüm Was wir von Österreich lernen können Insgesamt zeigt Österreich, dass es auch anders geht – zum Nutzen der Rentner.

 

Die Rente in der Schweiz ruht auf drei SäulenWas wir von der Schweiz lernen können Die Schweizer sind bei der Altersvorsorge ein Vorbild, von dem deutsche Rentenpolitiker 

 

schweden Schweden Anders als die Deutschen setzen auch die Schweden auf den Kapitalmarkt für die Altersvorsorge – und fahren deutlich besser       als wir Deutsche.

 

norwegenNorwegen Die norwegische Staatsbank (Norges Bank) hat das Geld in Aktien und Immobilien weltweit in einem Pensionsfonds angelegt. Mittlerweile hat dieser Fonds ein Volumen von weit mehr als 8,23 Billionen norwegischer Kronen oder umgerechnet 825 Milliarden Euro.

 

niederlanden

Niederlande Anders als die Deutschen setzen auch die Niederländer, wie die Schweden und Norwegern auf den Kapitalmarkt für die
Altersvorsorge. Die Niederländer brauchen deswegen vor Altersarmut auch keine Angst haben. Was wir von den Niederlanden lernen 

 

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Helmut Achatz

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