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Rente geht auch Junge an, proklamiert der Sozialverband SoVD. Das System muss solidarisch gesichert werden, damit niemand mehr im Alter „arm dran“ ist. Dafür hat der Sozialverband die Aktion gestartet „Lieber nicht arm dran“.
Der Sozialverband mit seinen 560 000 Mitglieder hat etwas andere Vorstellungen von einem tauglichen Rentensystem als viele Politiker, das Altersarmut verhindern soll. Wie das funktionieren soll, hat er in einem „Bekämpfung von Altersarmut“ erklärt.
„Die Altersarmut in Deutschland steigt. Wir registrieren diesen Trend mit großer Sorge und setzen uns mit voller Kraft dafür ein, über das Problem aufzuklären und auf Lösungen hinzuwirken“, so SoVD-Präsident Adolf Bauer. Frauen, Menschen mit Behinderungen und Langzeitarbeitslose tragen aus der Sicht des SoVD ein besonders hohes Risiko, in Altersarmut abzurutschen. Zudem schätzt der Sozialverband die Gefahr für sogenannte Solo-Selbstständige als hoch ein, im Alter zu verarmen.
Was der Sozialverband fordert:
- Er schlägt einen Ausbau von Beitragszahlungen zur gesetzlichen Rentenversicherung in der Erwerbsphase vor, zum Beispiel durch eine Einschränkung prekärer Beschäftigungsformen wie Minijob und Leiharbeit.
- Er fordert weiter ergänzende Regelungen im Rentenrecht, um der Gefahr von Altersarmut für Rentnerinnen und Rentner sowie für rentennahe Jahrgänge zu begegnen. So könnten in der Vergangenheit zurückgelegte Zeiten der Niedriglohnbeschäftigung und der Langzeitarbeitslosigkeit aufgewertet werden.
- Schließlich müssen laut SoVD Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner erfolgen, denn für sie ist das Risiko von Altersarmut besonders hoch, obwohl die Rente aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht freiwillig in Anspruch genommen wird. Der Sozialverband hält es daher für erforderlich, die systemwidrigen Abschläge bei Erwerbsminderungsrenten abzuschaffen.
Dazu passt die Meldung, dass bei immer mehr älteren Langzeitarbeitslosen die Hartz-IV-Leistungen wegfallen. Manche bekommen, so finanztreff.de, noch einen Job, andere gehen freiwillig vorzeitig in Rente – viele müssen aber wohl auch zwangsweise bereits mit 63 Jahren mit Abschlägen in Rente gehen. Das hat die „Süddeutsche Zeitung“ erfahren dank einer Anfrage der Linken, auf die die Bundesregierung antwortete. So sei die Zahl der 63-Jährigen, die aus dem Hartz-IV-Bezug ausgeschieden sind, von knapp 9600 im Jahr 2008 kontinuierlich auf mehr als 38 600 im Jahr 2015 gestiegen.
Weiterführende Links:
- http://vorunruhestand.de/2016/08/wehe-wenn-die-heile-rentenwelt-zerbricht/
- http://vorunruhestand.de/2016/07/spd-fordert-ein-rentenniveau-bei-50-prozent/
- http://vorunruhestand.de/2015/08/lebenserwartung-hartziv/
- http://vorunruhestand.de/2016/04/so-naiv-sind-die-jungen-bei-der-rente/
- http://vorunruhestand.de/2016/04/wut-rentner-gehen-auf-die-strasse/
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] So will der Sozialverband die Rente sichern […]
[…] nach diesem Gipfel aus? Die wichtigsten Neuerungen sind wohl die Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente und die Angleichung von Ost- und West-Renten bis 2025. Die Regierung hat sich am 24. November […]
[…] gibt es die gesetzliche Rente, die Riester- und Rürup-Rente – und dann noch die Mütter- sowie Erwerbsminderungsrente. Wer bekommt was? Was wird alles angerechnet? Wann können wir in Rente gehen? Mit wie viel dürfen […]
[…] auf den von der Bundesarbeitsministerin vorgelegten Vorschlag zur Verbesserung der Situation von Erwerbsgeminderten sei es nach Buntenbachs Worten in der Selbstverwaltung unstrittig, dass zielgerichtete Lösungen […]
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