Jetzt noch schnell Rentenpunkte kaufen

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Rentenpunkte sammeln lohnt sich. Wer früher in Rente gehen will, kann die Abschläge dadurch ausgleichen – und dazu noch Steuern sparen.

Wer vor hat, schon mit 63 Jahren – oder etwas später – in Rente zu gehen und deswegen Abschläge in Kauf nehmen muss, kann die Abstriche etwas abmildern, in dem er Rentenpunkte (offizielle Entgeltpunkte) kauft. Das war 2022 besonders günstig, lohnt sich aber immer noch. Denn ein Rentenanwärter des Jahrgangs 1958 müsste, wenn er mit 63 Jahren in Rente gehen will, eine satte Kürzung in Kauf nehmen. Für jeden Monat, den ein Beschäftigter früher in Rente geht, zieht ihm die Rentenkasse 0,3 Prozent ab. Wer also für die reguläre Rente bis 66 Jahre arbeiten müsste und mit 63 geht, dem fehlen drei Jahre à zwölf Monate – das ist ein Abschlag von 10,8 Prozent. Für den Jahrgang 1959 sind es schon 11,4 Prozent, für Jahrgang 1960 zwölf Prozent und für die Jahrgang 1964 sogar 14,4 Prozent.

JahrgangAbschläge in %
195911,4
196012,0
196112,6
196213,2
196313,8
ab 196414,4

Abschläge ausgleichen

Wer die Abschläge ausgleichen will, muss mit einem sechsstelligen Betrag rechnen. Lohnt sich das? Ja, denn

  • die gesetzliche Rente wird bis zum Lebensende gezahlt,
  • die gesetzliche Rente wird regelmäßig erhöht,
  • mit Abschlagszahlungen lassen sich die Steuern senken,
  • private Versicherungen werfen weniger Rendite ab.

Also selbst wer einhundert Jahre alt wird, seine Rente bekommt er immer. Da die gesetzliche Rente ein Umlageverfahren ist, das sich an der Lohnentwicklung orientiert, bekommt die Rentnerin und der Rentner auch mehr Rente, wenn die Löhne steigen.

Rentenpunkte kaufen lohnt sich

Und Steuern sparen lassen sich auch noch, wenn in der aktiven Phase eine Ausgleichszahlung geleistet wird. Wer es geschickt anstellt und die Zahlungen auf zwei oder drei Jahre vor Rentenbeginn verteilt, spart bis zu 30 Prozent Steuern, weil er die Zahlungen als Sonderausgaben geltend machen kann.

Übrigens, 2022 lohnten sich Ausgleichszahlungen ganz besonders, weil der Einzahler weniger berappen musste als 2021 und weniger als 2023. Wie das? Warum sollten Ausgleichszahlungen 2022 sinken? Der Preis eines Rentenpunkts – oder Entgeltpunkts, wie das offiziell heißt – war 2022 gesunken. Er berechnet sich aus dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten, das dann mit dem gültigen Beitragssatz multipliziert wird. Wegen Corona haben 2020 viele Beschäftigte weniger verdient – oder manche gar nichts, weil sie arbeitslos waren. Das Durchschnittsentgelt – die Rentenversicherung rechnet mit einem vorläufigen Wert – sank also. Das heißt, dass auch der Wert des Rentenpunkts sank, ein Ausgleich wurde somit günstiger. Ein Rentenpunkt 2022 kostete laut Deutscher Rentenversicherung um 6,3 Prozent weniger als 2021. Bei einem Durchschnittsentgelt für 2022 von 38.901 Euro und einem Rentenbeitragssatz von 18,6 Prozent kostet ein Rentenpunkt somit 7.235,59 Euro. 2019 beispielsweise kostete ein Rentenpunkt noch 7.310 Euro, weil das Durchschnittsentgelt mit 39.301 Euro höher war. Ab Januar 2023 an stieg der Preis eines Rentenpunkts. Der Grund dafür: Das Durchschnittsentgelt aller Versicherten im kommenden Jahr wird höher sein wird als in 2022; es steigt von 38.901 Euro auf 43.142 Euro. Das Durchschnittsentgelt ist aber ausschlaggebend, wie viel ein Rentenpunkt kostet. Ausgehend von einem Durchschnittsentgelt 2023 in den alten Bundesländern von 43.142 Euro und in den neuen Bundesländern von 41.967 Euro. errechnet sich der Preis eines Rentenpunkts auf 8.024,41 Euro in den alten und 7.805,86 Euro in den neuen Bundesländern.

8.436 Euro für einen Rentenpunkt

2023 war es schon etwas teurer, einen Rentenpunkt zu kaufen, und 2024 wird es leider noch einmal etwas teurer.  Ab Januar 2023 stieg der Preis eines Rentenpunkts, weil das Durchschnittsentgelt aller Versicherten im höher – und zwar von 38.901 Euro auf 43.142 Euro. Das Durchschnittsentgelt ist aber ausschlaggebend, wie viel ein Rentenpunkt kostet. Ausgehend von einem Durchschnittsentgelt 2023 in den alten Bundesländern von 43.142 Euro und in den neuen Bundesländern von 41.967 Euro errechnet sich der Preis eines Rentenpunkts auf 8.024,41 Euro in den alten und 7.805,86 Euro in den neuen Bundesländern. Und wie sieht’s 2024 aus? Die Rentenminderung ausgleichen werde im Jahr 2024 deutlich teurer, so „Rentenbescheid24“. Denn das vorläufige Durchschnittsentgelt steige auf 45.358 Euro. Damit kostet die Beitragsleistung für den Ausgleich einer Rentenminderung im Jahr 2024 dann 8.436 Euro.

  • 45.358 Euro x 18,6% = 8.436 Euro

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Eine Beispielrechnung (2022)

Wer also beispielsweise 50 Entgeltpunkte in seinem Leben angesammelt hat und 10,8 Prozent ausgleichen will, müsste rein rechnerisch 5,4 Entgeltpunkte für insgesamt 39.072,73 (7.235,59 x 5,4) Euro kaufen, 2019 waren es hingegen 39.474 (7.310 x 5,4) Euro und 2023 sind es dann 43.331,81 (8024,41 x 5,4) in den alten Bundesländern und 42.151,64 Euro (7805,86 x 5,4) in den neuen Bundesländern.

Vom finanziellen Aspekt einmal abgesehen – es lohnt sich schon angesichts der gewonnenen Lebensqualität. Denn mal ehrlich, für die meisten der Generation 60plus wird das Arbeitsleben irgendwann beschwerlich und sie sehnen sich danach, in Rente gehen zu können. Es gibt sicher einige, die gern länger arbeiten würden, aber körperlich nicht können.

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Rentenplaner für Dummies

„Rentenplaner für Dummies“ von Helmut Achatz

Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.

 

 

 

 

 

 

Bild von Erwin auf Pixabay

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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

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    Antworten
  • […] Sonderausgaben über […]

    Antworten
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    Antworten
  • Zusätzliche Fentenpunkte kaufen? 1 Punkt sind 38€ im Monat, Kostet aber über 8000€.
    Mann muss also 210 Monate, oder rund 18 Jahre Rente beziehen bis sich das lohnt.
    Geht man mit 63 in Rente, lohnt es sich erst ab 81… Daher rate ich dazu ab.

    Antworten
  • Helmut Achatz
    25. Juli 2023 04:53

    Frauen werden im Durchschnitt 83,4 Jahre alt – im Durchschnitt wohl gemerkt. Das heißt, es lohnt sich. Dazu kommt ja noch, dass die Rente in den kommenden Jahren steigen wird.

    Antworten
    • Ihre Antwort kann ich nachvollziehen, da Sie ja dafür werben. Sinnvoller ist aber die Investition in ETF‘s.

      Antworten
      • Helmut Achatz
        4. November 2023 07:22

        Ich habe nur die Möglichkeit vorgestellt. Jeder muss selbst entscheiden, ob es sich für ihn lohnt. Aber das ist keine Entweder-Oder – ETFs sind auf alle Fälle eine sinnvolle Alternative. Ich bin selbst in ETFs investiert.

        Antworten
        • Ich bin mit 60,5 Jahren nach Hause gegangen und habe mein Defizit voll ausgeglichen und in die Rentenkasse in 5 Jahren aufgeteilt eingezahlt. Alleine die steuerlichen Vorteile waren enorm. Die Steigerung in den nächsten Jahren durch Rentenerhöhungen nicht zu vergessen. Und meine Frau hat eine höhere Witwenrente wenn mir was passiert. Das Geld auf der Bank hätte gar nichts gebracht!! Somit auch noch eine gute Verzinsung!!
          Und wer rechnen kann wird feststellen dass nach knapp 19 Jahren mehr raus kommt als eingezahlt – ohne Risiko wie bei Aktien etc.
          Viele haben abgeraten – heute lache ich, denn ich habe eine super Rente die mir keiner nehmen kann. Und da ich mind. 96 Jahre alt werde, habe ich mehr als doppelt so viel zurück bekommen. Und das wichtigste: Seit 4 Jahren geniesse ich das Leben und meine Kollegen arbeiten heute noch 😂
          Wer hier abrät hat einfach keine Ahnung – ich habe mich schon sehr früh darum gekümmert und es nicht bereut. Alles Richtig gemacht 😊😊😊

          Antworten

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