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Wer weniger als monatlich 2000 Euro verdient, bekommt später eine Rente unter Sozialhilfeniveau – und das betrifft wohl 2,5 Millionen Rentnerinnen und Rentner.
Sören Pellmann, der Linken-Politiker und Kandidat für den Parteivorsitz, wollte es genau wissen, wie viel jemand verdienen muss, um nicht auf Sozialhilfe angewiesen zu sein: Es sind mehr als 2000 Euro monatlich – und das 45 Jahre lang. Wer jährlich weniger als 23.800 Euro im Jahr verdient hat, schaut im Alter dumm aus der Wäsche, denn seine Nettorente liegt unterhalb der Grundsicherung – und das waren Ende 2020 rechnerisch mehr als 2,5 Millionen Rentnerinnen und Rentner, soweit die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Pellmanns Anfrage.
Rente auf Sozialhilfeniveau
Pellmann erachtet das Rentenniveau für „eklatant zu niedrig“, deswegen fordert er, „Löhne müssen auch zu Renten führen, von denen man gut leben kann“. Das wird umso dringender, je höher die Inflation steigt. Es brauche höhere Löhne und ein deutlich höheres Rentenniveau in Deutschland. Anderswo in Europa sei das Rentenniveau im Schnitt um rund zehn Prozent höher.
Zurzeit liegt das deutsche Rentenniveau bei 49,4 Prozent. Da der Nachholfaktor reaktiviert wurde, wird das Rentenniveau fallen. Dabei wird angenommen, dass ein Arbeitnehmer 45 Jahre lang Beiträge auf der Basis des jeweiligen Durchschnittslohns gezahlt hat. Wer weniger einbezahlt hat oder unterdurchschnittlich verdient hat, kommt nicht auf dieses Niveau.
Anfrage von Sören #Pellmann macht katastrophale Rentenarmut in D-land deutlich: Nach 45 Beitragsjahren bekommen 2,5 Mill eine #Rente unterhalb von #HartzIV. #Inflation verschärft das Problem & trotzdem sieht #Ampel der Verelendung der Älteren tatenlos zu👎 https://t.co/etea75ZcbF
— Sahra Wagenknecht (@SWagenknecht) May 27, 2022
Was ist ein Entgeltpunkt?
Rentenpunkte sind die „Währung“ der gesetzlichen Rentenversicherung. Im Laufe Ihres Berufslebens sammeln Sie jedes Jahr Entgeltpunkte, die Ihrem Rentenkonto gutgeschrieben werden. Dabei gilt folgender Maßstab:
- Verdienen Sie in einem Jahr genauso viel wie der Durchschnitt in Deutschland, erhalten Sie einen Rentenpunkt.
- Macht Ihr Lohn nur die Hälfte des Durchschnittsentgeltes aus, gibt es auch nur einen halben Punkt.
- Verdienen Sie mehr als das Durchschnittseinkommen, erhalten Sie auch mehr Punkte.
- Nach oben sind die Entgeltpunkte begrenzt. Verdienen Sie mehr als die Beitragsbemessungsgrenze, zahlen Sie für den übersteigenden Teil keine Beiträge und dürfen dafür auch keine Rentenpunkte berechnen.
- Für Kindererziehungs- und Pflegezeiten setzt die Rentenversicherung einen „hypothetischen“ Verdienst an, der sich am Durchschnittsverdienst orientiert.
Was ist das Durchschnittsentgelt?
Um Ihre Rentenpunkte pro Jahr zu berechnen, müssen Sie wissen, wie hoch das Durchschnittsentgelt ausfällt. Dabei bestehen Unterschiede zwischen West und Ost, denn. Denn in den neuen Bundesländern sind die Löhne meist niedriger., obwohl die Menschen ebenso viel und so hart arbeiten. Daher gibt es noch unterschiedliche Durchschnittsentgelte für Ost und West.
Quelle: Postbank
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das Ganze ist einfach nur fürchterlich.
Aber um so wichtiger, zu überprüfen, ob man die Möglichkeit auf Wohngeld oder Grundsicherung im Alter hat. Wer mind. 33 Rentenversicherungsjahre nachweisen kann, erhält hier höhere Freibeträge. Das lohnt sich für sehr viele Rentner/-innen. Wenn einem auf der einen Seite sehr viel Geld durch die diversen Rentenreformen der letzten Jahrzehnte fehlt, hat man auch das Recht, solche Anträge zu stellen!
[…] Die Sozialmathematiker nehmen eine sogenannte „Bezugsgröße“ als Maßstab, die sich vom „Durchschnittsentgelt der gesetzlichen Rentenversicherung“ ableitet (definiert im § 18 des Vierten Sozialgesetzbuches […]
[…] Die Sozialmathematiker nehmen eine sogenannte „Bezugsgröße“ als Maßstab, die sich vom „Durchschnittsentgelt der gesetzlichen Rentenversicherung“ ableitet (definiert im § 18 des Vierten Sozialgesetzbuches […]
[…] den meisten – und vermutlich auch bei Ihnen – nicht reichen. Deswegen braucht wohl jeder einen Rentenplaner, der ihm Wege eröffnet, das Beste aus seiner Situation zu machen – den „Rentenplaner für […]
[…] Die Sozialmathematiker nehmen eine sogenannte „Bezugsgröße“ als Maßstab, die sich vom „Durchschnittsentgelt der gesetzlichen Rentenversicherung“ ableitet (definiert im § 18 des Vierten Sozialgesetzbuches […]
[…] – oder Entgeltpunkts, wie das offiziell heißt – war 2022 gesunken. Er berechnet sich aus dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten, das dann mit dem gültigen Beitragssatz multipliziert wird. Wegen Corona haben […]