Deutschland ist bei Rente nur Mittelmaß

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Deutschland hat seine Altersvorsorge in den vergangen zwei Jahrzehnten systematisch auf Verschleiß gefahren. Mittlerweile sind wir im internationalen Vergleich nur noch Mittelmaß und liegen international auf Platz 17 abgeschlagen.

Die Niederländer machen’s besser, die Dänen, die Israelis, die Australier, die Finnen, die Schweden, die Norweger, Singapur,  Neuseeland und die Kanadier, die Isländer sowieso: die Rente. Das deutsche Rentensystem ist nur Mittelklasse. Das brachte eine Studie des Beratungsunternehmens Mercer ans Licht. Deutschland liegt 2022 nur auf Platz 17 von 44 analysierten Ländern. Das Beratungsunternehmen Mercer untersucht die Altersvorsorgesysteme von Länder weltweit. Kriterien sind dabei Nachhaltigkeit, Angemessenheit und Integrität. Die Skala reicht von 0 bis 100, wobei 100 überragend bedeutet. Island erreicht mit 84,7 Punkten den besten Wert, gefolgt von den Niederlanden (84,6) und Dänemark (82,0).

Deutschland nur im Mittelfeld

Rentensysteme im Vergleich

Rentensysteme im Vergleich. Quelle: Mercer

Deutschland deutlich abgeschlagen

Mercer hat die Altersvorsorge untersucht und dabei die staatliche und die betriebliche Rente berücksichtigt sowie private Altersvorsorge. Dänen und Niederländer belegen dabei regelmäßig die ersten Ränge. Deutschland ist mit 67,9 Punkten weit abgeschlagen.

Defizite bei Betriebsrente

Die Studienautoren vertreten die Auffassung, dass das deutsche Rentensystem gestärkt werden müsse. Dazu empfehlen sie „vor allem eine stärkere Verbreitung von Betriebsrenten“. Nur so lasse sich gewährleisten, dass in Deutschland das System der gesetzlichen Rente finanzierbar bleibt. Auch die Ampel- Koalition unternimmt hingegen alles, um Betriebsrentner weiter abzuzocken. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz wurde nicht genutzt, um die Betriebsrenten zu stärken, denn der Webfehler des vollen Krankenkassenbeitrags wurde nur gemildert durch einen Freibetrag von 164,50 Euro, aber noch nicht behoben.

Betriebsrentner werden abgezockt

Mercer meint sogar, das Betriebsrentenstärkungsgesetz, das im August 2017 erlassen wurde und ab 2018 in Kraft trat, würde die Situation verbessern – eher nicht. Das Beratungsunternehmen meint, dass die folgende Maßnahmen zu weiteren Verbesserungen des Altersvorsorgesystems beitragen:

  • Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner
  • Weitere Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer
  • Verbesserung der Kommunikation an die Leistungsempfänger
  • Erhöhung der Teilnahmequoten in der betrieblichen Altersversorgung.

Von einer Verbesserung der Kommunikation an die Leistungsempfänger ist nichts zu bemerken und eine Erhöhung der Teilnehmerquote in der betrieblichen Altersvorsorge wird es auch nicht geben, denn die Doppelverbeitragung von Betriebsrenten hält auch weiter an.

Vor allem das Thema Nachhaltigkeit war Mercer wichtig. „Weltweit haben eine steigende Lebenserwartung und niedrige Investmenterträge ebenso signifikante wie längerfristige Auswirkungen auf die Fähigkeit vieler Systeme, angemessene Rentenleistungen bereitzustellen – jetzt und in Zukunft“, so das Beratungsunternehmen.

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Was macht Dänemark besser?

Dänemark erreichte bei der Nachhaltigkeit mit 81,4 Punkten den zweitbesten Wert von allen Ländern, Deutschland kam nur auf 67,9 Punkte. Auch bei der Integrität war Dänemark mit 82,1 Punkten besser als Deutschland mit nur 80,9 Punkten. Integrität heißt, Vertrauenswürdigkeit und Beständigkeit bei der Privatvorsorge. Mercer muss bei der Bewertung dieses Kriterium auf beiden Augen blind gewesen sein. Der deutsche Staat führt leider Gesetze rückwirkend ein und greift in das Eigentum seiner Bürger ein – Verlässlichkeit sieht anders aus. Integrität schließt auch staatliche Aufsicht, Risikosteuerung und die Kommunikation ein. Damit ist es in Deutschland nicht besonders gut bestellt, wie das Beispiel Kürzungen von Pensionskassenleistungen zeigt.

Misstraut dem Staat

Viele Bürgerinnen und Bürger können sich während ihres Ruhestands nicht mehr allein auf die umfassende Absicherung durch ihren früheren Arbeitgeber und/oder den Staat verlassen können. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Einzelne während der aktiven Beschäftigungszeit finanziell vorsorgt und im Ruhestand die besten finanziellen Entscheidungen trifft, um den Wert seines verfügbaren Rentenvermögens zu maximieren. Fundierte finanzielle Entscheidungen setzen aber nicht nur entsprechende Anlagemöglichkeiten, sondern auch eine gewisses Marktverständnis voraus. „Daher wird das Thema ‚Financial Education‘ in Zukunft immer wichtiger“, betont Norman Dreger, Chef bei Mercer Deutschland. „So wie die Diversifizierung ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Investitionsplans ist, kann der Einzelne auch versuchen, seine Ersparnisse für den Ruhestand auf ein regelmäßiges Einkommen, einen angemessenen Risikoschutz, einen angemessenen Kapitalstock sowie auf verschiedene Quellen einschließlich staatlicher, betrieblicher und privater Renten und individueller Ersparnisse aufzuteilen.“

Rentensysteme im Ausland:

Blüm Was wir von Österreich lernen können Insgesamt zeigt Österreich, dass es auch anders geht – zum Nutzen der Rentner.

 

Die Rente in der Schweiz ruht auf drei SäulenWas wir von der Schweiz lernen können Die Schweizer sind bei der Altersvorsorge ein Vorbild, von dem deutsche Rentenpolitiker 

 

schweden Schweden Anders als die Deutschen setzen auch die Schweden auf den Kapitalmarkt für die Altersvorsorge – und fahren deutlich besser       als wir Deutsche.

 

norwegen Norwegen Die norwegische Staatsbank (Norges Bank) hat das Geld in Aktien und Immobilien weltweit in einem Pensionsfonds angelegt. Mittlerweile hat dieser Fonds ein Volumen von weit mehr als 8,23 Billionen norwegischer Kronen oder umgerechnet 825 Milliarden Euro.

 

niederlanden

 Niederlande Anders als die Deutschen setzen auch die Niederländer, wie die Schweden und Norwegern auf den Kapitalmarkt für die
Altersvorsorge. Die Niederländer brauchen deswegen vor Altersarmut auch keine Angst haben. Was wir von den Niederlanden lernen 

 

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Helmut Achatz

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