Später in Rente heißt weniger Rente

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Später in Rente ist keine Lösung. Der Sozialverband VdK schlägt zur Stabilisierung des Rentensystem vor, dass auch Beamte, Selbstständige und Politiker in die Rente einzahlen.

Ab 2031 arbeiten die Deutschen sowieso schon bis 67 Jahre, um die volle Rente zu bekommen. Das reicht nach Ansicht der Bundesbank noch nicht. Sie schlägt vor, den Renteneintritt an die Lebenserwartung zu koppeln. Dumm nur, dass die Mehrheit schon heute nicht einmal bis 65 Jahren durchhält. Das Modell der Bundesbank kommt einer Rentenkürzung gleich.

Mehr in die Rente einzahlen

Die Bundesbank malt das Gespenst höherer Rentenbeiträge an die Wand. Falls nichts passiere, müssten die Arbeitnehmer bis 2040 bis zu 200 Euro mehr monatlich in die Rentenkasse einzahlen, weil viele Ältere, gerade die Babyboomer, aus dem Arbeitsleben ausscheiden und zu wenig jüngere Beitragszahler nachkommen.

Schon wieder Diskussion um Erhöhung des #Renteneintrittsalters. VdK fordert: Auch Beamte, Politiker und Selbstständige müssen in die gesetzliche #Rentenversicherung einzahlen. ⬇️https://t.co/HBUUWMXZvz #Rente @BILD

— Sozialverband VdK (@VdK_Deutschland) June 22, 2022

Die Bundesbanker schaffen es nicht, den Blick zu weiten und die Perspektive zu verändern. Es braucht eine Systemveränderung, sprich eine grundlegende Reform der Altersvorsorge. Dazu die Präsidentin des VdK, Verena Bentele: „Eine weitere pauschale Erhöhung des Renteneintrittsalters, bedeutet für viele Menschen de facto eine Rentenkürzung; denn schon jetzt schaffen es viele nicht, Vollzeit bis 65 zu arbeiten.“ Zudem leben, so Bentele, Arbeiter im Schnitt fünf Jahre kürzer als etwa Beamte, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) im Auftrag des VdK 2021 gezeigt hat. Die gesetzliche Rentenversicherung lasse sich auf Dauer nur stabil finanzieren, wenn es in Zukunft mehr Beitragszahler gibt. Der VdK fordert, auch Beamte, Selbstständige und Politiker müssten in die gesetzliche Rente einzahlen. Nur so lasse sich zudem das zutiefst ungerechte Alterssicherungssystem in Deutschland überwinden.

Rentenalter berechnen

Renteneintrittsalter

GeburtsjahrRenteneintrittsalterRenteneintritt ab
195765 Jahre und 11 Monate2023
195866 Jahre2024
195966 Jahre und 2 Monate2025
196066 Jahre und 4 Monate2026
196166 Jahre und 6 Monate2027
196266 Jahre und 8 Monate2028
196366 Jahre und 10 Monate2029
ab 196467 Jahre2031

Übrigens, das Rentenalter in Italien ist deutlich niedriger als in Deutschland. Italiener gehen schon mit 62 Jahren in Rente, während es hierzulande im Schnitt erst mit 64 Jahren ist. Dafür ist die Verschuldung Italiens deutlich höher. Das Geld dafür bekommt die Staatskasse von der EZB und der EZB-Chefin Christine Lagarde.

höheres Rentenalter zum Stützen der Staatskasse

In Deutschland sprechen sich Wirtschaftsforschungsinstitute für ein höheres Rentenalter aus     Quelle: Welt

Renteneintritt mit 64 Jahren

Offensichtlich läuten bei der Deutschen Rentenversicherung angesichts dieser Forderungen alle Glocken. Sie mahnt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) zufolge zu Vorsicht bei Anhebung des Rentenalters. Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, sagte der Zeitung, „wir sollten uns genau anschauen, ob die Lebenserwartung tatsächlich immer weiter steigt“. Es gebe schon Länder, wo das nicht mehr der Fall sei. Sie betonte, gegenwärtig gingen die Menschen im Durchschnitt mit 64,3 Jahren in Altersrente. Zudem laufe bis 2031 noch die Anpassung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre.

Merkels Suppe brocken andere aus

Für Merkels Nachfolger wird es also kein „Zuckerschlecken“, wie die „Rheinische Post“ schreibt. Sie müssen das auslöffeln, was ihnen die Ex-Kanzlerin eingebrockt hat. Sie hinterlässt Deutschland eine schwere Hypothek. Die Nachfolger erwartet eine „ungemütliche Rentenreform“, die Merkel jahrelang verschleppt hat. Die Bürger werden mehr für die Renten zahlen müssen und weniger herausbekommen, so viel steht jetzt schon fest. Es braucht dringend eine grundlegende Rentenreform, wofür die Holger Balodis und Dagmar Hühne schon lange in ihrem Buch „Rente rauf“ plädieren.

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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