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Riester säuft ab – die Zahl der Riester-Verträge ist auf weiter unter 16 Millionen gefallen und sinkt weiter. Die Ampel ignoriert Riester einfach und lässt Rentner im Regen stehen.
Die Zahl an staatlich geförderten Riester-Verträgen ist im dritten Quartal 2023 auf 15,59 Millionen gefallen und liegt mittlerweile deutlich unter der Marke von 16 Millionen. Das war so wenig wie vor zwölf Jahren, so die neueste Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Viele zahlen lieber freiwillig in die Rentenkasse ein.
Die Zahl der Riester-Verträge fällt bereits seit 2017 kontinuierlich. Waren es 2017 noch 16,6 Millionen, sind es Ende 2022 weniger als 16 Millionen und Ende 2023 nur noch 15 589 000, sprich rund 305 000 weniger Riester-Sparer als Ende 2022. Damit nicht genug, ein Fünftel bis ein Viertel der Verträge wird nicht mehr bespart oder ist ruhend gestellt. Selbst der Wohn-Riester zieht nicht. Vor allem Riester-Versicherungsverträge werden gemieden, ähnliches gilt für Banksparpläne. Besonders deutlich verloren haben Versicherungsverträge (10,301 Mio.), Investmentfondsverträge (3,164 Mio.) und Wohn-Riester (1,608 Mio.), Banksparkverträge (515 000) verloren 11 000.
Ein Anbieter nach dem anderen hat seinen von Riester-Sarplänen eingestellten. Das sagt bereits alles über die Riester-Rente aus, die im Jahr 2002 eingeführt und nach dem ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester benannt wurde. Ziel war der Ausgleich des absinkenden Rentenniveaus und die Ergänzung der gesetzlichen Rente. Davon kann mittlerweile keine Rede mehr sein. Denn, was viele nicht wissen, anders als die gesetzliche Rente erhöht sich die Riester-Rente nicht oder nur marginal.
Aber selbst die Zahl von 15,59 Millionen Riesterverträgen sind laut „Versicherungsbote“ nur bedingt aussagekräftig. Denn bei den ausgewiesenen Riester-Verträgen handele es sich um den Bestand. Dabei weiß jeder, dass viele Riester-Verträge schon lange nicht mehr bespart werden und jede fünfte Riester-Rente ruhend gestellt ist, das wären also weit mehr als drei Millionen Verträge. Die Bestandszahl dürfte, so der „Versicherungsbote“ auch deshalb nur bedingt stichhaltig sein, weil eben nur Verträge in der Ansparphase gezählt werden; inzwischen sind jedoch viele Policen in der Rentenphase.
Riester schmälert gesetzliche Rente
Was die Anbieter von Riester-Verträgen geflissentlich verschweigen: Jeder, der riestert, muss sich im Klaren sein, dass Riester auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird und auf andere Sozialleistungen; erst seit 2023 gilt ein Freibetrag für Einnahmen aus einer privaten Altersversorgung.
Übrigens, niemand sagt den Riester-Rentnern, dass ihre Riester-Rente nicht mehr wächst. Wie? Ja! Einfach mal auf die jährlichen Mitteilungen anschauen. Hat sich da der Betrag irgendwie verändert? Nein. Die Inflation frisst aber die Riester-Rente systematisch auf. Hundert Euro heute sind nicht das gleiche wie hundert Euro in zehn Jahren. Das dürfte jedem einleuchten.
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Riester nicht reformierbar
Die Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge lässt dem Internetportal „Ihre Vorsorge“ weiter auf sich warten. In diesem Jahr werde es nicht dazu kommen, kündigte Pascal Kober, der sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion auf der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung an. Das berichtet das Branchenjournal „Versicherungsmonitor“. Priorität habe die Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Mittlerweile reden einige Wirtschaftsweise aber auch über eine Umverteilung von oben nach unten innerhalb der gesetzlichen Rente und von einer Absenkung des Rentenniveaus.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
[…] fürs Alter vorgesorgt – glaubten sie vielleicht. Aber was ist unterm Strich herausgekommen? Hat sich Riester gelohnt oder hätten sie ihr Geld auch unters Kopfkissen legen […]