Euro verliert dramatisch an Wert

Finanzen

Werbung

Der Euro ist immer weniger Wert. Die Inflation im Euro-Raum ist im Juni auf 8,6 Prozent gestiegen, das ist der höchste Wert seit Einführung der Gemeinschaftswährung – für Rentner ein Desaster.

Statistisches Bundesamt und Eurostat kommen auf ganz unterschiedliche Größen, was die Inflation betrifft. Das Statistisches Bundesamt weist für Deutschland 7,6 Prozent aus, Eurostat hingegen 8,2 Prozent. Im Euro-Raum sind die Verbraucherpreise sogar um 8,6 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Die Wirtschaftler hatten im Schnitt mit einer Rate von 8,5 Prozent gerechnet;  im Mai hatte der Preisanstieg bei 8,1 Prozent gelegen. In einigen Ländern liegt die Inflation mittlerweile bei 20 Prozent, darunter Estland, Lettland und Litauen, in Slowenien und der Slowakei liegt sie über zehn Prozent.

Inflation so hoch wie noch nie

„Mit 8,6 Prozent hat die Inflation im Euroraum wieder einen neuen Höchststand erreicht“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Das würde auch für die Teuerungsrate ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel gelten, wenn Deutschland nicht das 9-Euro-Ticket eingeführt und Bahnfahrten deutlich verbilligt hätte.“ Die Währungsunion habe ein massives Inflationsproblem, das entschiedenes Handeln der EZB erfordere, wird Krämer zitiert. „Sie sollte sich einen Ruck geben und die Zinsen auf der nächsten Sitzung im Juli nicht nur wie angekündigt um einen viertel Prozentpunkt, sondern um einen halben Prozentpunkt anheben.“

Inflation

Inflation auf Rekordhoch – im Mai lag sie bei 7,9 Prozent, im Juni bei 7,6                            Bild: Screenshot bild.de

 

Inflation Desaster für Rentner

Besonders für Rentner im Westen ist diese Entwicklung ein Desaster, mussten sie doch 2021 eine Nullrunde hinnehmen und sich dieses Jahr mit 5,35 Prozent Rentenerhöhung begnügen. Sie bekommen jetzt die verfehlte Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu spüren. 2022 kommt es knüppeldick – die Rentenerhöhung 2021 blieb aus, dafür beginnt die Inflation an, zu traben. Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucher­preis­index (VPI) zum Vorjahresmonat – betrug im Mai 2022 dem Statistischen Bundesamt zufolge 7,9 Prozent, jetzt sind es 7,6 acht Prozent. Der Preisauftrieb lässt also nicht nach.

Damit erreicht die Inflation 2022 einen neuen Höchststand seit der Deutschen Vereinigung. Im früheren Bundesgebiet hatte es ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt im Herbst 1981 gegeben, als infolge des Ersten Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise deutlich gestiegen waren.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine seien insbesondere die Preise für Energie merklich gestiegen und beeinflussten die Inflationsrate erheblich, so das Statistische Bundesamt. Eine ähnlich hohe Inflationsrate habe es zuletzt im Herbst 1981 im früheren Bundesgebiet gegeben, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren.

Schwere Zeiten für Rentner

Auf Rentner kommen schwere Zeiten zu, denn ihre Renten stagnieren 2021 – von einer minimalen Erhöhung der Ost-Renten abgesehen. Die Rentner können den Kaufkraftverlust auch nicht durch höhere Zinsen ausgleichen, denn die Europäische Zentralbank (EZB) fährt schon seit Jahren eine Nullzinspolitik für Verbraucher und eine Negativzinspolitik für Banken. Die wiederum wälzen die Negativzinsen auf die Verbraucher ab in Form höherer Verwahrentgelte für Giro-Konten. Die Rentenerhöhung am 1. Juli 2022 kann die Inflation bei weitem nicht ausgleichen.

Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamtes können Verbraucherinnen und Verbraucher ihre monatlichen Konsumausgaben
 für einzelne Güterbereiche entsprechend des eigenen Verbrauchsverhaltens anpassen und eine persönliche Inflationsrate berechnen.

Was tun gegen Inflation? Wie sparen?

Die Inflation macht uns alle ärmer, umso wichtiger wird sparen. Wie und wo lässt sich sparen? Das fängt beim Brot an und hört bei der Krankenkasse auf. Die besten Spartips.

Hier die besten Tipps zum Sparen

Brot günstiger kaufen

Am Markt oder beim Bäcker werden Waren zum Feierabend, sprich vor Ende der Öffnungzseiten manchmal günstiger verkauft. Das gilt für den Wochenmarkt, aber beispielsweise auch bei der Hofpfisterei, auf deren Webseite steht: „Happyhour – Abverkaufsstunde – Das ist die letzte Verkaufsstunde in allen Hofpfisterei-Filialen, in der wir unsere tagfrischen Brot- und Backwaren reduziert abverkaufen. In dieser Stunde sind tagfrische Brot- und Backwaren in der ersten halben Stunde um 25 %, in der zweiten halben Stunde um 40 % günstiger als die jeweiligen Tagespreise.“ Sicher ist die Hofpfisterei nicht die einzige Bäckerei, die Brot günstiger zum Feierabend verkauft. In manchen Supermärkten gibt es Lebensmittel am Ende des Haltbarkeitsdatums mit sattem Rabatt. Eine andere Möglichkeit: Brot selber backen. Rezepte gibt’s im Internet.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Es lohnt sich, die Speisevorräte durchzugehen und zu kontrollieren, wann Lebensmittel abgelaufen sind. Nicht alles muss weggeworfen werden, das gilt gerade für Konserven. Also, einfach mal die Vorräte checken.

Wie lange hält Eingefrorenes?

Vorkochen und einfrieren – warum nicht? Wer größere Portionen kocht, kann einen Teil davon einfrieren. Nur, wie lange hält Eingefrorenes. Dazu eine Liste von „Bild“:

  • Verquirlte Eier – 8 bis 12 Monate
  • Butter – 6 bis 9 Monate
  • Hackfleisch – bis 3 Monate
  • Schnitzel – bis 8 Monate
  • Quark – bis 12 Monate
  • Obst und Gemüse – 3 bis 6 Monate
  • Brot und Kuchen – bis 6 Monate
  • Selbstgekochtes – 1 bis 3 Monate

Eier und Fett ersetzen

Apfelmus statt Eier – das empfiehlt „Bild“. Fleisch lässt sich mit einem Löffel Zucker knusprig braten. Statt Mehl lassen sich auch Semmelbrösel oder Grieß nehmen. Apropos Semmelbrösel, die muss niemand kaufen, denn die lassen sich auch leicht aus altbackenen Semmeln, sprich Brötchen, oder Weißbrot selbst herstellen.

Heizung

Ein bisschen was geht auch bei der Heizung.  Das Umweltbundesamt empfiehlt als Richtwert für die Raumtemperatur 20 Grad Celsius. Jedes Grad weniger entlastet die Heizkostenrechnung. Wer fröstelt, zieht sich einen Pullover drüber und dicke Socken an. Weitere Tipps:

  • regelmäßig lüften, aber nur kurz (Stoßlüften)
  • undichte Stellen abdichten
  • Heizung regelmäßig warten.

Vergleichen

Wer vergleicht, kauft in der Regel günstiger ein, das gilt für Lebensmittel und bei Kleidung und Schuhen. Also, die Beilagen in Anzeigenblättern durchkämmen, Nachfragen auf dem Wochenmarkt und auch mal Andere fragen, wo’s etwas günstiger gibt. Tipps für den Einkauf:

  • Eine Einkaufsliste führen
  • Entscheidend ist der Kilo- oder Liter-Preis
  • Besser Großpackungen, weil sie oft günstiger sind als kleine
  • Ware kurz vor Verfallsdatum gibt’s meist günstiger
  • Hausmarken sind günstiger als Markenware
  • Bei Kleidung und Schuhen nutzen viele Verbraucher vor allem: · Aboutyou.de

Krankenkassen

Viele sind immer noch bei der AOK – die ist aber meist teurer als andere Krankenkassen, dabei sind 95 Prozent der Leistungen einer Krankenkasse gesetzlich vorgeschrieben.  Der allgemeine Beitragssatz ist zwar bei allen gleich und liegt bei 14,6 Prozent. Beim Zusatzbeitrag gibt es aber deutliche Unterschiede. Mit einem Wechsel können Versicherte einige Hunderte pro Jahr sparen.

Rabatte per App nutzen

„Bild“ berichtet von Sven Reuter, dem Erfinder der App Smhaggle. Smhaggle beschreibt seinen Service so: „Einfach Einkaufszettel erstellen, die besten Preise in deiner Nähe anzeigen lassen und nie wieder zu viel bezahlen.“ Die App vergleicht, wo Artikel am günstigsten sind. Es lohnt sich auch, die Apps der Supermarktketten durchzugehen. Eine andere Masche, Geld zu sparen, ist das Fotografieren von Kassenbons, denn einige Anbieter wie ScondooCoupies und Marktguru zahlen Geld für bestimmte Produkte aus. So heißt es bei Coupies „Jetzt bis zu 100 % Cashback erhalten“. Das heißt, wer das entsprechende Produkt kauft, den Kassenbon fotografiert und einreicht, bekommt das Geld dafür zurück oder einen Rabatt. Meist muss allerdings ein bestimmter Schwellenwert erreicht werden.

Die Tafeln nutzen

Wer bedürftig ist, darf sich Nahrungsmittel bei der Tafel holen. Mittlerweile gibt es fast in jeder Stadt und größeren Gemeinde eine Tafel. Als bedürftig gilt, wer Leistungen beispielsweise Grundsicherung bekommt. Das betrifft:

  • SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende, Hartz IV)
  • SGB XII (Sozialhilfe)
  • § 27a Bundesversorgungsgesetz (Ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt)
  • § 6a Bundeskindergeldgesetz (Kindergeldzuschlag)
  • dem Asylbewerberleistungsgesetz

Auch wer wenig verdient oder eine kleine Rente bezieht, können bei der Tafel einkaufen. Meist genügt für den Nachweis der Hilfebedürftigkeit der jeweilige Leistungs- oder Einkommensnachweis. Die Tafelläden prüfen das vor Ort unbürokratisch.

Selbst anbauen

Gerade Kräuter lassen sich auch auf kleinem Raum selbst anbauen. Das kann der Balkon sein oder das Mini-Gärtchen. Gut funktioniert der Selbstanbau bei Kräutern, Tomaten, Zucchini und Paprika.

Du kannst den Artikel teilen:

Werbung

Das könnte dich auch interessieren

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

null

Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

Newsletter

Erhalte regelmäßig News, Tipps und Infos rund um’s Thema Rente und Co. Du erhältst 14-tägig einen Newsletter.

Weitere Inhalte

Rentenplaner für Dummies

Werbung

Menü