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Die Rentner-Woche
Home-Schooling oder Home-Office sind für Rentner ja kein Themen – wir sind sowieso zuhause. Aber was machen wir, damit uns die Decke nicht auf den Kopf fällt? Ich habe mein Rudergeräte wieder aktiviert und mache regelmäßig meine QiGong-Übungen. Ich gehe spontan mal raus und einmal um das Viertel. Ich habe meine Fahrrädern geputzt und geölt – und wenn es das Wetter zulässt, schwinge ich mich in den Sattel (jetzt im Winter natürlich nicht).
Das Thema Kochen und Essen ist wichtiger geworden. Die Fragen „Was gibt es heute?“ fällt jetzt regelmäßig. Kochen ist ein Ankerpunkt geworden in Corona-Zeiten – Restaurants und Bistros sind ja geschlossen. Leider – und da bin ich nicht allein – essen wir vielleicht mehr als wir sollten. Viele haben in der Krise ein paar Kilo zugenommen.
Bore-out statt Burn-out?
Berufstätige sind vielleicht gestresst und genervt, wir Rentner sind eher gelangweilt. Wir fühlen uns unterfordert und weniger gelassen als in normalen Zeiten. Wir hätten jetzt Zeit, ein gutes Buch zu lesen – aber selbst das ödet irgendwann einmal an. Wir leiden darunter, dass wir unsere Selbstbestimmtheit verloren haben. Ja, geben wir es nur nicht offen zu – wir fühlen uns fremdbestimmt.
Wie gegensteuern? Bewegung und soziale Kontakte – und weil das in Corona-Zeiten physisch kaum möglich ist, dann eben online. Ich habe mir eine Jahres-Zoom-Lizenz gegönnt und treffe mich mit Freunden zur Videokonferenz.
Ehrenamtliche Tätigkeiten wirken dem Corona-Blues entgegen, das gilt auch für ein Hobby oder eine selbst ausgedachte Challenge, sprich eine Herausforderung, die wir uns selbst stellen. Ich poste täglich seit Jahresanfang im Rahmen der Challenge „A Photo a Day“ ein Bild, das den Alltag in Corona-Zeiten dokumentiert. Schon jetzt zeigt sich, dass sich mein Radius deutlich verkleinert hat, was ja offiziell gewünscht ist. Ich – und viele andere auch – beschränken uns, schränken uns ein. Wir ziehen uns ins Private zurück.
Ehrenamt hilft
Ehrenamt hilft – bei mir ist es das Engagement im Vorstand der Volkshochschule Olching sowie im Vorstand des Vereins der Direktversicherungsgeschädigten (DVG). Wegen des Umbruchs, in dem wir stecken, finden mittlerweile wöchentlich Videokonferenzen statt – immer montags und dienstags. Mittlerweile sind auch wieder Besuche erlaubt – und so schwinge ich mich aufs Rad und besuche meine älteste Tochter und die Enkelin.
Bis wir unsere gewohnte Normalität wieder bekommen, wird es noch eine Weile dauern. Wir müssen uns somit arrangieren. Allerdings steht auch heute schon fest, dass es nicht mehr so wird wie früher, weil sich die eine oder andere Gruppe aufgelöst hat während der Corona-Pandemie, weil das Kino vielleicht für immer geschlossen bleibt, weil der Grieche um die Ecke Insolvenz anmelden musste.
Digitale Möglichkeiten nutzen
Nutzen wir die neuen digitalen Möglichkeiten. Wie wäre es mit einem eigenen Blog? Warum nicht ein Buch schreiben? Was hat die Stadt oder Gemeinde an Ehrenämter zu bieten? Wir sind selbst dafür verantwortlich, uns eine Struktur für den „Alltag“ zu geben. „Wir tragen eine neue Verantwortung uns selbst gegenüber – wir sind gleichzeitig sowohl zum Chef als auch zum Mitarbeiter unseres Lebens geworden“, fasst es der (Vor)Ruhestands- und Übergangscoaching Wolfgang Schiele zusammen. Das gilt in Corona-Zeiten noch mehr als schon davor.
Eine „normale“ Rentner-Woche
Für die Zeit nach Corona haben ich einige Tipps parat, wie sich eine „normale“ Rentner-Woche gestalten lässt. Ich zumindest, werde einiges nachholen, was ich in den vergangenen zwölf Monaten versäumt habe. Und ihr?
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] erhält, den wirft so schnell nichts aus der Bahn – auch das hilft, den Verfall hinauszuzögern. Ein Ehrenamt hilft, sich gebraucht zu fühlen und fördert den Kontakt und bringt Selbstbestätigung. Wie wäre es […]
[…] an dem Debakel sind die Folgen der Corona-Krise und jetzt der Ukraine-Krieg. Die Rentenerhöhungen können den Kaufkraftverlust nicht mehr […]
[…] Künstler hat der Lockdown teilweise aus der Bahn geworfen oder zumindest ausgebremst. Ulla Meinecke geht es genauso. Deswegen […]
[…] an dem Debakel sind die Folgen der Corona-Krise und jetzt der Ukraine-Krieg. Die Rentenerhöhungen können den Kaufkraftverlust nicht mehr […]
[…] Social Updating – was so hipp klingt, heißt nichts anderes, als Freundschaften zu pflegen und alte Kontakte wieder zu reaktivieren […]
[…] „Corona“ hat uns als Gesellschaft gelehrt, dass wir in punkto Digitalisierung ganz schnell dazu lernen müssen. Das galt und gilt vor allem für die 65plus-Generation. Viele meinten – und einige meinen es immer noch – sie brauchen Internet nicht und merkten – oder merken – schnell, wie abgehängt sie sind. Das lässt sich ändern! In den meisten Städten bieten Sozialzentren Internet-Sprechstunden, Smartphone-Treffs und Handy-Kurse an, um Menschen über 65 zu helfen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. […]