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Zu den besten Ländern für Rentner in punkto Lebensqualität gehören Norwegen und die Schweiz – Deutschland ist abgeschlagen und gehört nicht mehr zu den Top Ten.
Deutschland ist längst nur noch Mittelklasse, wenn es um das Thema Rente geht. Im jährlichen Ranking der Länder für einen sicheren und gesicherten Ruhestand, dem Global Retirement Index von Natixis, ist Deutschland um drei Plätze abgerutscht auf Platz elf.
Top Ten der Rentenländer
Zu den Top Ten Ländern mit den besten Bedingungen für Rentnerinnen und Rentner gehören:
- Norwegen
- Schweiz
- Island
- Irland
- Australien
- Neuseeland
- Luxemburg
- Niederlande
- Dänemark
- Tschechien
Damit ist Deutschland nicht mehr unter den Top-Ten-Ländern. Die Lebensbedingungen für Ruheständler in Deutschland haben sich Natixis zufolge in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert. Im Vergleich zu 2021 habe Deutschland drei Plätze verloren und befindet sich mit Platz 11 erstmals nicht mehr unter den Top-Ten-Ländern für einen sicheren Ruhestand. Norwegen punkte vor allem, so „Focus“, in der Kategorie Staatsführung, die anhand des Korruptionsniveaus, der politischen Stabilität und der Effizienz der Regierung gemessen wird.

Top Ten der Länder für Rentner Quelle: Focus
Deutschland unter Druck
Vor allem in Deutschland gerät die Altersvorsorge unter Druck wegen steigender Inflation, bürokratischen Hemmnissen, Reformstau und niedrige Zinsen, die das Polster vieler Rentner schmelzen lassen. Das lässt sich dem Global Retirement Index (GRI) 2022 von Natixis entnehmen.
Der GRI bewertet 18 verschiedene Leistungsindikatoren und fasst deren relative Performance in den vier Sub-Indizes Gesundheit, Lebensqualität, materieller Wohlstand und Finanzen zusammen. Die Gesamtpunktzahl ermöglicht einen datenbasierten Vergleich in den wichtigsten Dimensionen, die die Lebensbedingungen von Ruheständlern in 44 Ländern bestimmen.
Wohlstand sinkt
Die Lage für Ruheständler in Deutschland hat sich insgesamt verschlechtert, am stärksten aber ist Deutschland in punkto materieller Wohlstand gesunken. Auch im Sub-Index Gesundheit rutschte Deutschland aufgrund einer geringeren Punktzahl bei der Lebenserwartung (Daten der Weltbank für 2019) ab. Deutschland sank ebenfalls bei der Lebensqualität. Im Bereich Finanzen schneidet Deutschland vor allem mit Blick auf den Altenquotienten schlecht ab, der das Verhältnis von Ruheständlern gegenüber Menschen im arbeitsfähigen Alter bemisst. In dieser für die Nachhaltigkeit von Rentensystemen so wichtigen Kennziffer liegt Deutschland auf Platz 38 von 44. Negativ zu Buche schlägt auch die im Vergleich zu anderen Staaten hohe Steuerlast.
Besonders verschlechtert habe sich, so „Focus“ die Bundesrepublik im Vergleich zum Vorjahr allerdings in der Kategorie „Materieller Wohlstand“. Dies sei unter anderem auf eine Vergrößerung des Arm-Reich-Gefälles während der Pandemie zurückzuführen, zitiert das Magazin die Studienautoren.
In punkto „Finanzen im Ruhestand“ liegt Deutschland nur auf dem 30. Platz. Die Gesellschaft wird sich in den kommenden Jahren immer schwerer tun, die steigende Rentenlast finanziell zu schultern, denn die Babyboomer gehen ab 2023 in Rente. Experten und Expertinnen warnen laut „Focus“ zunehmend vor einem Kollaps der Finanzierung von Renten- und Sozialsystem. Dementsprechend schaffe es Deutschland in der Kategorie „Altersabhängigkeit“ auch nur auf Platz 38 von 44.
Die Auswertung von Natixis gibt es sowohl als Kurz– wie als Langfassung. Es lohnt, sich die Studie durchzulesen.
Buchempfehlung
Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
Bild: iStock
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