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Mit 63 in Rente – das will eine Mehrheit der Deutschen. Nur ganz wenige können sich vorstellen, bis 67 Jahre im Job durchzuhalten.
Mit 54,2 Prozent der abhängig Beschäftigten will die Mehrheit früher raus aus dem Berufsleben und nur gut zehn Prozent wollen tatsächlich bis 67 arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Demographie Netzwerks. Ermittelt hat die Werte das Marktforschungsinstitut Civey.
Früher in Rente?
Früher in Rente gehen – das wird indes für die meisten ein Problem, weil selbst besonders langjährig Versicherte mit 45 Beitragsjahren und durchgängiger Erwerbsbiografie erst mit 64 oder gar erst noch später abschlagsfrei in Rente gehen können. Alle an andere, die keine 45 Jahre zusammenbringen, müssen mit heftigen Abschlägen rechnen, wenn sie früher gehen. Wunsch und Wirklichkeit passt leider nicht zusammen.
Rente mit 63 war mal
Geburtsjahr | Anhebung in Monaten | Rentenalter* |
---|---|---|
1952 | 0 | 63 |
1953 | 2 | 63+2 |
1954 | 4 | 63+4 |
1955 | 6 | 63+6 |
1956 | 8 | 63+8 |
1957 | 10 | 63+10 |
1958 | 12 | 63+12 |
1959 | 14 | 63+14 |
1960 | 16 | 63+16 |
1961 | 18 | 63+18 |
1962 | 20 | 63+20 |
1963 | 22 | 63+22 |
1964 | 24 | 63+24 |
Wann und mit wie vielen Beitragsjahren jemand abschlagsfrei in Rente gehen kann
Rentenreform ist überfällig
„Es ist auffällig, dass einige aktuelle Debatten anscheinend mit der Stimmung in der Gesellschaft nicht zusammenpassen“, hat Niels Reith, Vorstandsmitglied beim Demographie Netzwerk und Geschäftsführer Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung ganz richtig erkannt.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig eine grundlegende Rentenreform ist. Davon ist allerdings zurzeit wenig zu bemerken, weil die Ampel-Regierung mit anderen Problemen beschäftigt ist. Die Zeit dafür wird allerdings knapp, denn schon in zwei bis drei Jahren geht die Masse der Babyboomer in Rente. Das Jahr 2025 ist entscheidend – bis dahin muss eine Rentenreform angestoßen sein, sonst kommt es zum Desaster.
Die Älteren und Alten prägen das Bild unserer Gesellschaft schon heute, in Zukunft sogar noch mehr. Dass viele Menschen pessimistische Erwartungen haben und sich im Alter schlecht abgesichert fühlen, ist kein gutes Zeichen. Wir müssen unsere sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest machen und an sich ständig ändernde Herausforderungen anpassen. Dies gelingt nur mit vorausschauender übergreifender Zusammenarbeit. Gleichzeitig muss der (Mehr-)Wert der Sozialsysteme für alle Menschen deutlich sein.“
Prof. Dr. Ulrike Fasbender, Universität Hohenheim, Fachliche Begleiterin der Studie
Nur mit Abschlägen in Rente
Wer heute mit 63 in Rente gehen will, muss Abschläge akzeptieren – 0,3 Prozent pro Monat früherer Rentenbeginn. Das heißt beispielsweise, wer drei Jahre früher in Rente gehen will muss einen Abschlag von (0,3 * 36 = 10,8) 10,8 Prozent in Kauf nehmen. Also, Rente mit 63 geht immer noch, aber nur mit Abschlägen. Niemand sollte sich also von Artikeln wie dem der „Frankfurter Rundschau“ irreführen lassen.
Und wie das funktioniert, erklärt mein Artikel „Kündigen zur Rente mit 63? Oder Aufhebungsvertrag?“. Denn, wer früher gehen will, muss selbst aktiv werden.
Buchempfehlung
Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] das ist ein Arbeitsvertrag. Wie das geht? Entweder durch Kündigung des Vertrags oder durch einen Aufhebungsvertrag. Wer kündigt, muss die gesetzlichen Kündigungsfristen oder tarifliche Fristen einhalten, anders […]
[…] wirklich mit Punkt 63 in Rente will, kann das nur mit Abschlägen, alles andere ist Schönfärberei. Das heißt, wer keine 45 Beitragsjahren zusammen bringt, kann […]