Die Preise gehen durch die Decke

Finanzen

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Produzenten und Erzeuger zahlten im Mai satte 33,6 Prozent mehr an ihre Lieferanten als noch vor einem Jahr. Das geben sie an die Verbraucher weiter – als Folge werden die Preise durch die Decke gehen.

Noch nie stiegen die Preise so rasant wie im Mai 2022. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Mai 2022 um 33,6 % höher als im Mai 2021, so das Statistische Bundesamt (Destatis) – das war der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

erzeugerpreise

Entwicklung der Produzentenpreise seit Januar 1955. Quelle: querschuesse.de

 

Preise für Erdgas explodieren

Schuld daran ist vor allem teures Erdgas (+148,1 Prozent), Strom (+90,4 Prozent) und Öl (+55,8 Prozent) sowie Benzin und Diesel (+49,4 Prozent). Aber auch Dünger verteuerte sich dramatisch – und zwar um +110,9 Prozent. Das heißt, die Nahrungsmittelpreise werden ebenfalls weiter steigen. Mehr Geld verlangen die Hersteller von Papier und Pappe, deren Produkte um 52,3 Prozent teurer wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Preise für Zeitungsdruckpapier verdoppelten sich sogar (+111,3 Prozent). Getreidemehl waren um 44,8 Prozent teurer als im Mai 2021.

Noch „nur“ 7,9 Prozent Inflation

Im Mai lag die Inflationsrate mit 7,9 Prozent bereits so hoch wie seit dem Winter 1973/1974 nicht mehr – das dürfte aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. „Den massiven Anstieg der Erzeugerpreise haben die Unternehmen bisher wohl nur teilweise an die Endverbraucher weitergegeben“, wir der  Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen von „BR24“ zitiert. „Darum dürfte auch bei Verbraucherpreisen die unterliegende Dynamik zumindest sehr hoch bleiben, unter Umständen sogar noch etwas zulegen“, so der Ökonom.  Das dürfte gerade für Erdgas gelten.

Die #Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Mai 2022 um 33,6 % höher als im Mai 2021. Damit verzeichneten sie seit Dezember 2021 jeden Monat neue Rekordanstiege im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mehr Infos: https://t.co/2ihOfWznZ7 #Preise pic.twitter.com/BsC8BXmDp7

— Statistisches Bundesamt (@destatis) June 20, 2022

Entspannung erst 2023

Den Verbrauchern drohten weitere Kaufkraftverluste, weil die Lohnentwicklung mit den Preisen nicht mithält, so „BR24“. Das könnte Kauflaune und Konsum belasten und damit ebenfalls dem Wirtschaftswachstum schaden. Treffen wird es vor allem Rentner. Die vermeintliche überdurchschnittliche Rentenerhöhung am 1. Juli 2022 kann die Inflation bei weitem nicht ausgleichen. EZB und Bundesbank erwarten eine Entspannung der Situation im nächsten Jahr. Dann soll der Inflationsdruck nachlassen.

Die #Erzeugerpreise stiegen auch im Mai so stark wie nie zuvor im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dabei belasten nicht nur die hohen Energiepreise die #Industrie.

Die Produzentenpreise kletterten im vergangenen Monat gegenüber Mai 2021 um 33,6% nach oben. https://t.co/8hurg0vg6Y

— Börsen-Zeitung (@boersenzeitung) June 20, 2022

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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