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Beamte auf Wolke 7
Was Pensionären bekommen
Inflation in % | Kaufkraft | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1992 | 100 | ||||||
1993 | 4.5 | 95.5 | |||||
1994 | 2.6 | 93 | |||||
1995 | 1.8 | 91.3 | |||||
1996 | 1.4 | 90.1 | |||||
1997 | 2 | 88.3 | |||||
1998 | 1 | 87.4 | |||||
1999 | 0.6 | 86.9 | |||||
2000 | 1.4 | 85.6 | |||||
2001 | 2 | 83.9 | |||||
2002 | 1.4 | 82.8 | |||||
2003 | 1.1 | 81.8 | |||||
2004 | 1.6 | 80.5 | |||||
2005 | 1.6 | 79.2 | |||||
2006 | 1.5 | 78.1 | |||||
2007 | 2.3 | 76.3 | |||||
2008 | 1.5 | 75.1 | |||||
2009 | 0.3 | 74.9 | |||||
2010 | 1.1 | 74.1 | |||||
2011 | 2.1 | 72.5 | |||||
2012 | 2 | 71.1 | |||||
2013 | 1.5 | 70 | |||||
2014 | 0.9 | 69.4 | |||||
2015 | 0.3 | 69.2 | |||||
2016 | 0.5 | 68.8 |
Quelle: Versorgungsbericht des Bundesministeriums des Innern
Ich meine, diese Argumente in punkto Pensionen und Renten sind nicht stichhaltig Dazu muss ich allerdings weiter ausholen – und werde es auch. Es gibt Vergleichsrechner, Beispiele und andere Hilfsmittel.
Der Vergleich:
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Angestellter
Ich habe mir im Dezember 2014 eine Kurzauskunft bei der Deutschen Rentenversicherung geben lassen. Nach 42 Versicherungsjahren, in denen auch Pflichtbeitragszeiten als Wehrdienstleistender und ein Monat Arbeitslosigkeit dabei sind, bekomme ich bei meinem Ausscheiden mit 63 Jahren annähernd 1900 Euro Rente. Wenn ich bis zur Regelaltersgrenze weiter arbeiten würde, wären es 2248,80 Euro. Regelaltersgrenze bedeutet in der Rentenversicherung für alle des Geburtenjahrgangs 1954 genau 65 Jahre plus acht Monate. Von den knapp 1900 Euro gehen die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung weg – das sind etwa 198 Euro. Das heißt, unterm Strich bleiben knapp 1700 Euro netto. Sorry, da kommt ja noch die Steuer: Abhängig vom Jahr des Renteneintritts ist ein Teil der Rente zu besteuern. Der Freibetrag liegt bei 8004 Euro für Singles und 16 007 Euro für Verheiratete. Bei einem Renteneintritt 2017 müsste ich 72 Prozent meiner Rente versteuern. Übrigens, die Rente mit 63 ist für alle mit Studium eine Utopie, weil sie nie die nötigen 45 Beitragsjahre zusammenbekommen. Langer Rede, kurzer Sinn: nach 42 Beitragsjahren beträgt die Rente 1900 Euro.
Soweit die Nabelschau, jetzt zur Pension eines vergleichbaren Beamten mit ähnlicher Ausbildung und ähnlichem Versicherungsverlauf.
-
Beamter
Ein Wirtschaftsingenieur steigt in den gehobenen Dienst ein und darf berechtigt hoffen, nach A 11 besoldet zu werden, wie das im Beamtendeutsch heißt. Wer sich schlau machen will, was der Bund so anbietet, schaut am besten auf der Seite bund.de vorbei. Ok, zurück zum Vergleich. Wäre ich 1980 zum Start nach dem Studium statt in die private Wirtschaft zum Staat gegangen, wäre meine Leben sicher anders verlaufen. Was dürfte ich jetzt zu Beginn meiner Pension erwarten?
Dank Internet kann das jeder ausrechnen – auf der Seite vdata.de.
Ok, bei meinen Daten:
- Jahrgang 1954, Geschlecht männlich, verheiratet
- Vier Kinder
- West
- Berufseinstieg 1980
- Besoldungsordung: A
- Besoldungsgruppe: 11
- Besoldungsstufe: 8
Es ergäbe sich ein Altersruhegehalt mit 63 Jahren von: 2182 Euro.
Unterschied Rente und Beamtenpension. 2182 minus 1900 = 282 Euro.
Das letzte Bruttogehalt eines Beamten läge mit 63 Jahren bei 4691 Euro. Da Beamte weder Arbeitslosen-, noch Rentenversicherung zahlen müssen, ist das Nettogehalt bei annähernd 3506 Euro. Angestellt, die ja sowohl Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und Rentenversicherung zahlen müssen, kommen in der Privatwirtschaft kaum drüber. Um mit 3506 Euro netto nach Hause zu gehen, muss ein Angestellter in der Privatwirtschaft mittlerweile weit mehr als 7000 Euro brutto verdienen.
Anders als Beamte können Angestellte in der freien Wirtschaft meist keine durchgängige Erwerbsbiographie vorweisen. Mal ehrlich, in welcher Branche gibt es das heute noch: Bei den Medien sicher nicht, in der Gastronomie – schon gleich gar nicht, in der Finanzbranche schon lange nicht mehr, im Handel, von wegen, in der Automobilbranche – vielleicht. Also gehen Beschäftigten in der Privatwirtschaft auch noch Monate oder sogar Jahre ab, in denen sie nichts oder deutlich weniger verdient haben. Anders als Beamte, die eine durchgängige Erwerbsbiografie vorweisen können. Gut, sie müssen sich nach dem Dienstherrn richten und vielleicht auch mal eine Versetzung einkalkulieren – aber, wer in der freien Wirtschaft muss das nicht. Ich habe den Arbeitgeber mehrmals gewechselt – und auch den Einsatzort.
Soweit die übergeordnete Situation.
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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Es gibt kaum Unterschiede da man mit 65+ 48% erhält und Beamete mit Mitte 50 nur 68% erhalten, wo ist da der Unterschied?
Auch ich trauere um dieses falsche Verständnis.
Lieber Herr Pickut,
damit niemand irrtümlicherweise annimmt, Sie könnten nicht rechnen, ergänze ich Ihren Beitrag um zwei Worte:
„….Sarkasmus aus.“
[…] in Deutschland bei 38 Prozent, in Spanien bei 72 Prozent. Das ähnelt dem Niveau, das hierzulande Pensionäre nach ihrem Beamtenleben […]
[…] Es stünde, zitiert ihn die „Welt“, abertausende Arbeitsplätze auf dem Spiel. Komisch, von den Beamten und ihren Pension war in alle den Berichten nicht die […]
Leider Gottes haben Rentner keine Lobby und werden außerdem von Beamten durch die „Arena“ geführt.
Das ist leider so. Die Deutschen gehen für andere Themen auf die Straße, aber nicht für die Rente und gegen das Zweiklassensystem bei der Altersvorsorge
[…] Beamten – Richter, Finanzler und Bürokraten – werden doch nicht am Ast sägen, auf dem sie sitzen. […]
[…] für alle nach dem 1. Jänner 1955 Geborene gilt, anders als in Deutschland, wo es immer noch eine Mehrklassensystem […]
[…] von 2030 zu hoch – teilweise bis zu 30 Prozentpunkt zu hoch. Aber 73 Prozent (43 + 30) bekommen nur Beamten in Pension, nicht aber Rentner. Lediglich 39,3 Prozent der Männer und 21,4 Prozent der Frauen schätzen die […]