Warum Männer anders altern

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Der alte Mann, das unbekannte Wesen – ist das so? Was wissen wir über alte Männer? Wenig. Wie bewältigen Männer das Alter? Warum sterben Männer früher als Frauen? Eine Gebrauchsanweisung ist überfällig. Die liefert Eckart Hammer in seinem Buch „Männer altern anders“.

„Altwerden ist nichts für Feiglinge“ – der Spruch von Mae West gilt noch viel mehr für Männer. Denn, mal ehrlich, Männer tun sich mit dem Altwerden noch viel schwerer als Frauen. Warum ist das so? Dieser Frage ging der Sozialpädagoge und Sozialwissenschaftler Eckart Hammer nach und schrieb ein „Männerbuch“, „das sich mit Fragen des Älterwerdens und Alters jenseits des 50. Lebensjahres aus Männersicht und mit Blick auf Männer befasst“. Hammers Buch ist eine Art „Gebrauchsanweisung“ – für Männer, wobei Frauen davon genauso profitieren können.

Hammer stellt die fünf Dimensionen unseres Lebens und unserer Identität in den Mittelpunkt. Er hangelt sich daran entlang und zeigt auf, wie wichtig es ist, diese fünf Säulen in Balance zu halten – ein ganzes Leben lang und nicht nur im Alter. Zu diesen fünf Säulen gehören:

  • ArbeitSoziales Netz
  • Körper
  • Materielle Sicherheit
  • Werte und Sinn

Warum Männer anders altern

Wenn eine Säule brüchig wird oder ihr zu viel Bedeutung zugemessen wird, gerät das Lebensgebäude in Schieflage. Das ist gerade für Männer ein Problem, die oft Arbeit und Beruf über alles andere stellen. Nach der Entberuflichung, sprich in der Rente, merken viele, dass sie die anderen Säulen in ihrem Leben vernachlässigt haben. Denn, mit der Arbeit fallen auch soziale Kontakte weg; dem Körper haben sie jahrelang zu wenig Beachtung geschenkt und die Sinnfrage mit Aktionismus erfolgreich verdrängt.

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Der sogenannte Ruhestand ist eine gewaltige Zäsur, gerade im Leben von Männern. Er verlangt uns Flexibilität und Anpassung ab. Vieles muss neu definiert werden, auch die Beziehung zur Partnerin – erinnert sei nur an Loriots Film „Pappa ante portas“, den wohl die meisten über 50 kennen.

„Wer alt werden will, muss jung damit anfangen“ – der Satz klingt unlogisch, umso richtiger ist er. Es geht darum, sich schon früh zu überlegen, spätestens Anfang oder Mitte der 50er, wie das „neue Rollenfach“ für uns Männer im Alter aussehen soll. „Die meisten Aktivitäten im Alter, so die Ergebnisse der Ruhestandsforschung, sind spätestens im dritten Lebensjahrzehnt angefangen worden“. Das ist mit dem Satz gemeint. Wer sich erst in der Rente überlegt, was er machen will, ist zu spät dran. Einige fallen regelrecht in ein Loch. Alles, was im Haus repariert werden muss, ist schnell repariert – was dann? Das heißt, wir müssen uns schon vor der Rente für die Rente präparieren. Dafür ist Hammers Buch die passende Gebrauchsanweisung.

Arbeit auch mal Arbeit sein lassen

Wem gar nichts einfällt, nimmt sich am besten Hammers anderes Buch Das Beste kommt noch – Männer im Unruhestand“ vor, das Tipps für die Zeit nach dem Beruf enthält. Wie gesagt, die Einübung sollte schon vorher beginnen und unsere Fixierung auf die Arbeit zurückzudrehen.

Apropos soziale Kontakte – mann sollte sich nicht auf das Frauennetz verlassen, sondern selbst Kontakte knüpfen, Freundschaften pflegen. Das gilt besonders für Freundschaften außerhalb des beruflichen Dunstkreises. Wie viele echte Freunde habe ich? Auf wen kann ich mich verlassen? Hammer bringt es auf den Punkt.

Männer leben kürzer als Frauen

Männer altern anders

Männer altern anders

Die dritte Säule in Hammers Gebäude ist der Körper, die Leiblichkeit. Es sei doch erstaunlich, wie achselzuckend wir es hinnähmen, dass Männer kürzer leben als Frauen. Der Unterschied beträgt hierzulande immerhin sechs Jahre – und wird auch künftig kaum zusammenschrumpfen. „Die männliche Rolle gefährdet Ihre Gesundheit“, warnt Hammer. Männer sind das schwächere Geschlecht, trotzdem gehen sie unsensibel und sorglos mit ihrem Körper um. Einige treiben regelrecht Raubbau mit ihrem Körper und wundern sich dann, dass er es ihnen übelnimmt „Mannsein ist eine hochriskante Lebensform und besteht aus Leistung, Härte und Distanz sich selbst gegenüber“, schreibt Hammer in seinem Buch.

Aber vielleicht ist das ja von der Natur so vorgesehen, denn, wozu taugt ein Mann noch, wenn er seine Pflichten erfüllt hat, sprich Kinder gezeugt, ein Haus gebaut und einen Baum gepflanzt hat? Nicht von ungefähr kommen prozentual mehr Jungs auf die Welt als Mädchen – die Natur rechnet also automatisch mit Ausschuss. Sorry, wenn das zynisch klingt, es ist nicht so gemeint.

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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