Tag 36 meiner Tour de France

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Tag 36 meiner Tour de France – meine erste Panne. Auf dem Weg nach Rennes entweicht die Luft schlagartig. Mir bleibt nur, sofort zu bremsen und am Straßenrand zu halten. Nach 500 Kilometer den ersten Platten.

Tag 36 meiner Tour de France

Woran es lag, wird schnell klar – ein Nagel hat sich durch den Reifenmantel gebohrt und sitzt fest. Mit Mühe ziehe ich das Stück heraus. Gut, dass ich vorgesorgt haben und zwei Reserveschläuche in meinem Reparaturtäschchen mitführe. Der Austausch geht schnell über die Bühne – ich bin ja geübt: Satteltaschen herunter nehmen, Fahrrad umdrehen, Schnellspanner lösen, Rad herausnehmen, mit den Mantelhebern den Radmantel lösen, Schlauch herausziehen und gegen einen neuen Schlauch ersetzen.

Dann alles wieder umgekehrt – Schlauch einbauen, Mantel in den Felge spannen, leicht aufpumpen und darauf achten, dass der Schlauch nicht zwischen Mantel und Felge eingezwickt wird. Das Rad wieder einbauen und darauf achten, dass die Bremsscheibe richtig in der Scheibenbremse läuft. Vorsichtig festdrehen und überprüfen, ob das Rad rund läuft. Dann endgültig aufpumpen.

Schließlich gilt es, die Satteltaschen und das restliche Gepäck wieder einzuklinken. Das Ganze dauert dann doch eine Viertelstunde.

Flicken gehört zum Radfahren

Ein Reserveschlauch ist zu wenig, wie mich meine Erfahrung lehrt, deswegen wird der defekte Schlauch am Abend geflickt. Leider hat der Nagel nicht nur ein Loch in den Schlauch gestochen, sondern gleich drei. Die Reparatur zieht sich deswegen etwas in die Länge, da nach den ersten beiden Flicken immer noch Luft entweicht. Also klebe ich noch einen Flicken drauf, und noch einen … insgesamt ist der Schlauch viermal geflickt.

Leider war das heute nicht die einzige Reparatur – Schweiß, Wärme und Bewegung haben mein ledernes Uhrenarmband zermürbt. Ein Teil der Schließe hat sie gelöst. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als möglichst bald einen Uhrmacher zu suchen, der das Teil ersetzt. In Rennes war das auch kein Problem. Es dauerte gerade einmal zehn Minuten und das Band ist ersetzt – jetzt im Krokolederlook (nicht echt, nur entsprechend geprägt).

Von Châteaubriant  nach Rennes

Ich bin immer noch früh dran und schaue mir die Stadt an. Im Tourist Office springt mich eine Broschüre an – „In Rennes mögen wir …“. Ja, was mögen wir in Rennes? Alles zu Fuß erreichen – na ja, wozu habe ich ein Fahrrad dabei; die Fachwerkhäuser (leider teilweise verfallen), die gesalzene Butter (ja, Crêpe mit beurre salé ist ok), die rockige Atmosphäre (durch die rue St. Martin waberte immerhin Hasch-Duft und die Halbe gab’s für 6 Euro, nicht von ungefähr heißt sie rue da la soif oder Straße des Durstes), das Klackern der Absätze auf den Kopfsteinpflaster (weniger Kopfsteinpflaster wäre mir als Radler lieber gewesen). Kurzum um, so ganz hat mich Rennes nicht überzeugt. Der Markt auf dem Place des Lices muss ja toll sein, zumindest den Beschreibungen zufolge. Leider hat er nur am Samstagvormittag offen.

Die Kathedrale Saint-Pierre aus der zweiten Hälfte enttäuscht. Sie ist ein Mischmasch verschiedener Stile und hat so gar nichts Einzigartiges. Fürs Musée des Beaux-Arts hat’s leider nicht mehr gereicht. Alles in allem würde ich sagen – Rennes kann gerne noch an sich arbeiten.

à demain – in Dinan wahrscheinlich

Ach ja, wer durch die Bretagne fährt, wird zwangsläufig mit der deutschen Geschichte konfrontiert. Auf dem Weg von Châteaubriant nach Rennes begegnen einem immer wieder diese Straßenpfosten mit der Aufschrift „voie de la liberté – 1944“. Sie markieren den Weg, den die amerikanische Armee genommen hat zur Befreiung Frankreichs von Nazi-Deutschland.

Voie de la liberté

Voie de la liberté

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Helmut Achatz

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