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Die Union würde das Thema Rente ja gern aus dem Wahlkampf ausklammern. Nicht mit uns Rentnern, Vorruheständlern und Beitragszahlern. Deswegen heute mal ein Streifzug durch die Medien. Was gibt’s Neues zum Thema Rente und Rentner? Die Zukunft der Altersversorgung geht uns schließlich alle an, egal ob Jung oder Alt. Ausblenden gilt nicht. Was brennt Rentnern, Vorruheständlern und Beitragszahlern auf den Nägeln? Was ändert sich oder muss sich ändern? Ein Streifzug durch Medien und Blogs soll den Überblick erleichtern:
FOCUS Online beschäftigt sich damit, wie wir früher in Rente gehen können. Wer aber früher geht, muss mit Abschlägen rechnen. Wie lässt sich die Versorgungslücke im Alter schließen? Da hilft nur der Taschenrechner. FOCUS Online zeigt in fünf Schritten, „was Sie dazu wissen müssen“ und beachten sollten.
Rente mit 63 ungerecht?
Die WAZ hält die Rente mit 63 für das „ungerechtestes Gesetz“. Im aktuellen Wahlkampf rühme sich CDU/CSU und die SPD mit ihren Regierungserfolgen. Die Zeche für das seit 1. Juli 2014 geltende Gesetz zahle jeder, der noch arbeite und in Zukunft arbeiten werde. Deswegen „hat die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) die Rente mit 63 am Dienstag zum ungerechtesten Gesetz der vergangenen vier Jahre gekürt“. Die WAZ fragt deshalb, ob die „Rentenpolitik noch gerecht ist“.
T-Online klärt darüber auf, für wen sich „freiwillige Beiträge für die Rente lohnen“. Dabei verweist T-Online wiederum auf die Zeitschrift „Finanztest“. Die Redaktion hat in ihrer Ausgabe 9/2017 herausgefunden, dass sich „freiwillige Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung für alle lohnen, die älter als 50 Jahre sind“. Für die Jüngeren sehe es dagegen schlechter aus. T-Online erklärt auch wie freiwillige Zahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung funktionieren: als Einmalbeitrag oder als laufende Beiträge.
Wer zahlt am Ende die Rechnung?
Die Frankfurter Rundschau beschäftigt sich damit, „wie die Parteien die Rente reformieren wollen“. Und was kommt dabei heraus? Die Parallelen, die die Frankfurter Rundschau zieht, sind dabei durchaus amüsant zu lesen: „Man stelle sich einmal vor, eine große Gesellschaft geht essen. Sie zahlt aber am Ende gar nicht ihre eigene Rechnung. Vielmehr haben die Menschen ihr Recht, ins Restaurant zu gehen, dadurch erworben, dass sie die Rechnung der Gesellschaft vor ihnen bezahlt haben. Die aktuelle Rechnung wiederum muss von denen beglichen werden, die als Nächste ins Restaurant kommen werden. Klingt ungewohnt? Mag sein. Aber, sehr grob betrachtet, handelt es sich um eine brauchbare Beschreibung, wie das Umlagesystem bei der gesetzlichen Rentenversicherung funktioniert. Die Generation, die gerade arbeitet, sorgt jeweils für diejenige, die schon im Ruhestand ist. Die einen stehen für die anderen ein.“ Und dann folgt, was die einzelnen Parteien in punkto Rente zu bieten haben: Die CDU hätte am liebsten gern eine „Reformpause“; die SPD will eine Solidarrente; die will keine Altersgrenze; die Grünen einen Bürgerfonds; die Linke setzt sich für eine höheres Niveau ein; die AfD will Mittel umlenken.
Der Teckbote meint, die „Rente soll mehr sein als Grundsicherung“. Dazu hat der Teckbote „die hiesigen Bundestagskandidaten der sechs chancenreichsten Parteien befragt, wie es aus ihrer Sicht um die Zukunft der gesetzlichen Rente in Deutschland bestellt ist“. Michael Hennrich (CDU) will gar nichts tun. Nils Schmid (SPD) meint, dass weitere Erziehungszeiten aus Steuermitteln zu bezahlen sind. Ansonsten will er die Selbstständige mit einbeziehen. Matthias Gastel (Die Grünen) macht sich für eine Bürgerversicherung stark. Heinrich Brinker (Die Linke) denkt an eine Mindestrente, „deren unterstes Limit bei 1 050 Euro liege“. Und Renata Alt (FDP) „setzt auf größtmögliche Flexibilität beim Eintritt ins Rentenalter“. Für Vera Kosova (AfD) haben sich „die Erwartungen an die Riester-Rente leider nicht erfüllt“. Staatliche Überschüsse durch Niedrigzinsen sollten ihrer Meinung nach „wieder in die Rente fließen“.
Wie sicher ist die Rente?
Die Rheinische Post Online fragt, ob die Rente sicher ist – und bekommt von der Union als Antwort, dass die Rente bis 2030 in jedem Fall sicher sei. Die SPD will eine „Haltelinie“ beim heutigen Niveau von 48 Prozent ziehen. Die Grünen wollen das aktuelle Rentensystem in eine Bürgerversicherung umbauen, „in die auch Selbstständige, Minijobber und Abgeordnete einzahlen“.
Die Neue Osnabrücker Zeitung beschäftigt sich mit der Rente mit 63. Für die ungekürzte „Rente mit 63“ müsse ein Versicherten „mindestens 45 Versicherungsjahre nachweisen – einschließlich Zeiten der Arbeitslosigkeit, diese allerdings mit Ausnahme der beiden letzten Jahre vor Rentenbeginn“. Von dieser Arbeitslosigkeits-Ausnahmeregel ausgenommen würden unter anderem nur solche gesetzlich Rentenversicherten, deren „späte“ Arbeitslosigkeit wegen der Insolvenz des Arbeitgebers eingetreten war. Ansonsten sieht es schlecht aus mit der „Rente mit 63“.
Junge vernachlässigen Altersvorsorge
Der Versicherungsbote moniert, dass „junge Leute sich der Altersvorsorge verschließen“. Die Zahlen sind erschreckend. Dem Versicherungsbote zufolge sorgen „35 Prozent der 16- bis 29-Jährigen aktuell nicht privat vor, obwohl sie finanzielle Einbußen im Alter befürchten“. Vor allem „junge Männer mit niedrigerem Bildungsabschluss und Einkommen würden mit offenen Augen auf die Altersarmut zusteuern“. Warum das so ist? „Offenbar bezweifeln viele junge Deutsche, dass sie aus eigener Anstrengung in der Lage sind, diese Lücke zu schließen – und unterlassen als Konsequenz jegliche Vorsorgeleistung“.
Bei Xing lässt sich die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion Sabine Weiss zur Rente aus. „Die Rente hat sich bewährt und funktioniert noch heute“, meint sie. Xing hat gefragt, ob das umlagefinanzierte System noch funktioniert, obwohl es doch jährlich mit rund 90 Milliarden Euro Steuergeldern bezuschusst werden muss. Dazu meint Frau Weiss, die umlagefinanzierte Rente habe sich bewährt und funktioniere noch heute. „Sie hat Kriege und Krisen überstanden, und ohne sie wäre die deutsche Einheit rentenrechtlich nicht gelungen.“ Die Reaktionen auf Sabine Weiss‘ Sätze fallen fast schon wütend aus. So meint Nick Satoria: „Fragt sich bloß, für wen das noch funktioniert bzw. man tatsächlich davon leben kann?! Das müssen dann auch noch ausgerechnet Politiker sagen, die eine Traum-Rente bekommen, ohne dass jene nur einen müden Cent in die Renten-Kasse gezahlt haben.“
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Es ist schon erschreckend wie wenig sich Politiker Gedanken über die Rente machen weil sie nicht davon betroffen sind. Sie haben sich selbst eine Luxuspension von über €5400,- vermacht sofern sie 16 Jahre im Bundestag gesessen haben. Natürlich gibt es gute Beispiele für das deutsche Rentensystem. Das ist in erster Linie die AHV der Schweiz,aber auch die Idee der Erwerbstätigenversicherung den die SPD Vorsitzende von BW, Leni Breimayer vorgestellt hatte.Die AfD hat sich als einzige Partei für eine Rente nach Arbeitsjahren und nicht nach Lebensalter ausgesprochen. Weiterhin halte ich auch das Rentenmodell von Luxemburg für vorbildlich weil auch dort von den Beitragsjahren und nur bedingt vom Lebensalter ausgegangen wird. Wer in Luxemburg in Rente gehen will kann dieses ab dem 60 Lebensjahr machen wenn er genügend Beiträge bezahlt hat. Das kann auch auf freiwilliger Basis geschehen um fehlende Beitragszeiten auszugleichen. Wenn ich das Luxemburger Modell richtig verstanden habe kann man auch nach 35 Berufsjahren mit 60 in Rente gehen wenn die Beiträge für 10 weitere Berufsjahre vom Arbeitgeber, dem Arbeitnehmer oder auch paritätisch nachgezahlt werden.