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Rentner zieht es verstärkt in den Osten Deutschlands. Jena, Suhl und Dresden sind besonders beliebt, aber auch kleine Gemeinden und Küstenorte profitieren vom Trend. Warum ist der Osten so attraktiv für die Generation 60plus?
Jahrzehntelang zogen junge Menschen aus Ostdeutschland fort, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen im Westen. Doch der Trend hat sich umgekehrt: Seit einigen Jahren strömen Rentner und Menschen im Vorruhestand in Scharen in den Osten. Was macht Ostdeutschland so attraktiv für die Generation 60+?
Lebensqualität zu bezahlbaren Preisen
Die Antwort ist einfach: Lebensqualität zu bezahlbaren Preisen. Im Vergleich zu den teuren Großstädten im Westen ist das Leben in Ostdeutschland deutlich günstiger. Dies gilt sowohl für Wohnkosten als auch für alltägliche Ausgaben wie Lebensmittel und Freizeitaktivitäten.
Ruhe und Natur
Ostdeutschland bietet zudem eine Vielzahl an reizvollen Landschaften, von der Mecklenburgischen Seenplatte bis hin zum Thüringer Wald. Hier finden Ruhesuchende die perfekte Umgebung zum Wandern, Radfahren oder einfach Entspannen.
Top 50 Städte für Senioren
Eine Studie des Berlin-Instituts hat kürzlich die 50 besten Städte für Senioren in Deutschland ermittelt. Unter den Top 10 befinden sich gleich sechs Städte in Ostdeutschland: Jena, Suhl, Dessau-Roßlau, Dresden, Potsdam und Rostock.
Empty-Nest- und Ruhestandswanderer
Die Demografen vom Berlin-Institut unterscheiden bei ihrer Untersuchung die sogenannten 🪹 „Empty-Nest-Wanderer“ und die „Ruhestandswanderer“: Was sind „Empty-Nest-Wanderer“? Kurz gesagt, solche Eltern, deren Kinder das Nest verlassen haben – meist über 50. Wenn das Haus leer ist, überlegen sich zumindest einige, umzuziehen. Viele sind es allerdings nicht, denn die Umzugsbereitschaft ist in dieser Altersgruppe nicht mehr sonderlich hoch. Von 1000 Einwohnern zwischen 50 und 64 Jahren hätten sich in den neuen Bundesländern im Jahr 2013 nur rund 16 für einen Umzug in eine andere Gemeinde entschieden, so das Institut. Das kann sich jedoch in den vergangenen Jahren geändert haben, denn die Lebenshaltungskosten gerade in westdeutschen Großstädten sind enorm gestiegen.
Die 52 000 Empty-Nest-Wanderer im Jahr 2013 seien eine überschaubare Gruppe. Es könnte indes mehr werden, mutmaßen die Demografen. „Auch wenn große Wanderungsströme in dieser Altersgruppe bislang ausbleiben, haben die neuen Bundesländer insgesamt bei den Empty-Nest-Wanderern die Trendwende geschafft“, so das Institut. Besonders beliebt bei der Altersgruppe zwischen 50 bis 64 Jahren sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Am liebsten haben Empty-Nest-Wanderer laut Berlin-Institut die neun ostdeutschen Großstädte. Leipzig habe es den 50- bis 64-Jährigen besonders angetan. Verlierer seien allerdings kleine Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern.
Wanderungstypen
Empty-Nest-Wanderer
50 bis 64 Jahre Empty-Nest-Wanderer: Die eigenen Kinder ziehen aus und das vormals volle Haus wirkt nun leer. Bei manchen über 50-Jährigen kommt nun der Wunsch auf, sich „zu verkleinern“ und umzuziehen.
Ruhestandswanderer
65 Jahre und älter Ruhestandswanderer: Ist der Ruhestand erreicht und viel Zeit vorhanden, entscheiden sich einige Ältere, die vertraute Umgebung zu verlassen. Der Arbeitsplatz bindet jetzt nicht mehr an einen Ort. Auch der Wunsch, in der Nähe der Kinder und Enkelkinder zu leben, kann ein Umzugsgrund sein. Im höheren Alter erfolgt dann bei einigen – nicht immer aus freien Stücken – der Umzug in ein Pflegeheim.
Meer und Berge ziehen
Gefragt sind bei Empy-Nest-Wanderer auch attraktive Gemeinden, Küstennähe, Kurorte und landschaftlich schöne Gegenden. So können laut Berlin-Institut die Küstenorte Binz, Heringsdorf und Sassnitz an der Ostsee einen Positiv-Saldo verbuchen. In Sachsen gelte das für Oderwitz im Vorland des Zittauer Gebirges und die zweitälteste sächsische Stadt Dohna. „Auch die beiden thüringischen Kurorte Bad Berka und Bad Liebenstein können bei den Empty-Nest-Wanderern im Saldo einen Zuzug verbuchen“, so die Demografen. Gleiches gelte für das Moor-, Mineral- und Kneippheilbad Bad Schmiedeberg und die beschauliche Hansestadt Havelberg in Sachsen-Anhalt. Wichtig ist den Empty-Nest-Wanderer wohl, dass die Gemeinde, in die sie ziehen, in puncto Arzt, Apotheken und Läden gut ausgestattet sind, sodass die Zuzügler keine allzu weiten Wege zurücklegen müssen.
Ostdeutschland bei Rentner beliebt
Die neuen Bundesländer sind bei den über 64-Jährigen gefragt. „Besonders Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern locken Ruhestandswanderer an“, so das Berlin-Institut. Der Rentenbeginn ist ein einschneidender Abschnitt im Leben. Zwar bleibt das Gros der Rentner in ihrer vertrauten Umgebung, einige allerdings entscheiden sich zu einem Neuanfang. Denn, der Beruf hält sie ja nicht mehr an einem bestimmten Wohnort – sie sind jetzt endlich frei, selbst zu entscheiden, wo sie residieren wollen. Einige ziehen näher zu ihren Kindern und Enkeln, andere drängt es ans Meer oder in die Berge. „Es waren zuerst ältere Wanderungswillige, die es vermehrt in die neuen Bundesländer zog“, konstatieren die Berliner Forscher. Die Wanderungsbewegung setzte schon vergleichsweise früh ein. Viele zogen es nach Mecklenburg-Vorpommern, des Meeres wegen. Nach Brandenburg zog es laut Berlin-Institut Rentner wegen altersfreundlicher Städte. Dieser Trend dürfte allein schon wegen der wachsenden Zahl der Rentner anhalten. „Denn je älter die stark besetzten Jahrgänge der Babyboomer werden, desto mehr verschieben sich auch unter den Wanderern die Anteile zugunsten höherer Altersgruppen“, konstatieren die Forscher. Sie gehen auch davon aus, dass es zwischen 2013 und 2030 mehr Rentner werden – ihr Zahl steige von drei auf 3,7 Millionen.
Mittelgroße Städte gefragt
Dabei zieht es die Ruhestandswanderer nicht unbedingt in die Großstädte, anders als die Jungen. Ganz abgesehen davon, dass sich viele die Großstadt nicht mehr leisten können, das gilt vor allem für München, Frankfurt und Stuttgart. Sie wollen es lieber etwas beschaulicher und suchen sich mittelgroße Städte aus, das heißt, Städte mit 10 000 bis 50 000 Einwohner – ablesbar an den Zahlen des Berlin-Instituts, das für mittelgroßen Städte im Jahr 2013 ein Plus von insgesamt 3,4 Ruhestandswanderern je 1000 Einwohner in dieser Altersgruppe verbuchte. Wichtig ist für die Ruhestandswanderer, dass es am Ort Supermarkt, Arzt und Post gibt.
Auch kleine Gemeinden können Magnete für ältere Wanderungswillige sein. Einigen von ihnen hilft dabei ihre reizvolle Landschaft. So verzeichnen etwa die beiden kleinen Gemeinden Alt Schwerin und Blankenhof eine Nettozuwanderung bei den über 64-Jährigen. Beide liegen in Europas größtem geschlossenem Seengebiet, der Mecklenburgischen Seenplatte. Die über 1000 Seen der Regionen locken nicht nur Touristen an, sondern können auch einige ältere Menschen dazu bewegen, ihren Lebensabend dort zu verbringen. Andere Gemeinden haben ältere Menschen als Zielgruppe ausgemacht und sich auf deren Bedürfnisse spezialisiert. Dazu zählt etwa das malerische Burg im brandenburgischen Spreewald, das als staatlich anerkannter Ort mit Heilquellenkurbetrieb nicht nur Übernachtungsgäste anzieht, sondern auch einen Zuzug von Ruheständlern verzeichnet. Ähnlich attraktiv ist der Kurort Bad Elster im sächsischen Vogtland, eines der ältesten Mineral- und Moorheilbäder Deutschlands, oder das staatlich anerkannte Heilbad Bad Klosterlausnitz in Thüringen. (O-Ton Berlin-Institut)
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Stadt, Land, Ost, West
Stadt, Land, Ost, West – wo lebt es sich besser? Für die Studie haben Forscher der Prognos AG – eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen mit Sitz in Berlin – im Auftrag des ZDF Daten aus allen 401 kreisfreien Städten und Landkreisen untersucht, so „Superillu“. Das Ziel der Studie: Einen Regionen-Vergleich der Lebensverhältnisse für Senioren. Insgesamt wurden 20 Lebensbereiche untersucht und sind in die Wertung mit eingebunden worden.
Das Städteranking
Platz 1
belegt danach die Stadt Jena in Thüringen. Sie sei die Region mit den besten Lebensverhältnissen für Senioren in Deutschland. Jena, eine Universitätsstadt mit rund 110 000 Einwohnern, hat unter anderem überdurchschnittlich vielen Erholungsflächen sowie eine sehr gute Gesundheitsversorgung.
Platz 2
belegt Suhl. In der Stadt mit der ältesten Bevölkerung Deutschlands (Altersdurchschnitt 50,5 Jahre) ist Wohnen besonders günstig
- Jena (Thüringen)
- Suhl (Thüringen)
- Hochtaunuskreis (Hessen)
- Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt)
- Dresden (Sachsen)
- Potsdam (Brandenburg)
- Ludwigsburg (Baden-Württemberg)
- Enzkreis (Baden-Württemberg)
- Landkreis Böblingen (Baden-Württemberg)
- Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg)
- Weimar (Thüringen)
- Landkreis Esslingen (Baden-Württemberg)
- Main-Taunus-Kreis (Hessen)
- Landkreis München (Bayern)
- Gera (Thüringen)
- Landkreis Karlsruhe (Baden-Württemberg)
- Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)
- Landkreis Offenbach (Hessen)
- Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)
- Ulm (Bayern)
- Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
- Landkreis Ebersberg (Bayern)
- Bodenseekreis (Baden-Württemberg)
- Frankfurt/Oder (Brandenburg)
- Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz)
- Chemnitz (Sachsen)
- Landkreis Calw (Baden-Württemberg)
- Cottbus (Brandenburg)
- Landkreis Tübingen (Baden-Württemberg)
- Erfurt (Thüringen)
- Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg)
- Landkreis Darmstadt-Dieburg (Hessen)
- Erlangen (Bayern)
- Zollernalbkreis (Baden-Württemberg)
- Landkreis Sonneberg (Thüringen)
- Landkreis Rastatt (Baden-Württemberg)
- Landkreis Miltenberg (Bayern)
- Landkreis Mettmann (Nordrhein-Westfalen)
- Landkreis Reutlingen (Baden-Württemberg)
- Landkreis Heilbronn (Baden-Württemberg)
- Landkreis Mainz-Bingen (Rheinland-Pfalz)
- Landkreis Erlangen-Höchstadt (Bayern)
- Heilbronn (Baden-Württemberg)
- Baden-Baden (Baden-Württemberg)
- Leipzig (Sachsen)
- Landkreis Fürstenfeldbruck (Bayern)
- Rheingau-Taunus-Kreis (Hessen)
- Landkreis Bergstraße (Hessen)
- Fürth (Bayern)
- Pforzheim (Baden-Würtmberg)
Quelle: Superillu
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
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[…] die Generation 50plus umtreibt 50plus-Blogger Deutschlands vereinigt euch! Ostdeutschland attraktiv für 50plus und 60plus Senta Berger besonders beliebt bei 50plus-Generation Viva, Victoria & Co. – 50plus-Magazin im […]
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