Richtig vorbereitet in die Rente – so geht’s

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Tipp 4: Wünsche und Ziele

Ein „entschleunigtes“ Leben ängstigt so manchen. Das Gefühl von Leere breitet sich aus. Das wirkt nicht selten destabilisierend. Nicht von ungefähr rutschen manche in den Alkoholismus, weil sie mit sich nichts mehr anzufangen wissen. Das ist beileibe nicht übertrieben. Deswegen ist es wichtig, vor der Rente – und die Betonung liegt auf „vor“ – zu klären, wofür wir die freie Zeiten nutzen wollen. Dazu der Leitfaden:

Manche Menschen haben bereits Projekte geplant und wollen diese umsetzen, andere wissen noch nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Es ist sicherlich sehr schön, eine Weile nichts tun zu müssen und die Tage frei von jeder beruflichen Verpflichtung zu genießen. Langfristig wird diese Tatenlosigkeit jedoch eher unbefriedigend sein. Eines der schlimmsten Gefühle nach der Pensionierung könnte sein, sich nicht mehr nützlich zu fühlen und seine Rolle in der Gesellschaft und im Leben verloren zu haben. Der Ruhestand bewirkt manchmal ein Gefühl der Leere, des Identitätsverlustes, der Ziel- und Orientierungslosigkeit, des Desinteresses. Der Wecker muss nicht mehr gestellt werden, es gibt keinen festen Tagesablauf mehr.

Manchmal erscheint das Leben bedeutungslos. Der Verlust des Selbstvertrauens, das Aufgeben persönlicher Ziele, eigener Wünsche und Pläne oder Zeitvergeudung mit sinnlosen Beschäftigungen können in der ersten Ruhestandsphase auftreten. Manche Menschen empfinden das Ende des Berufslebens gar als Identitätsverlust. Durch das Setzen neuer persönlicher Ziele kann diese kritische Zeit genutzt werden, sich selbst wahrzunehmen und ganz neu zu definieren und den richtigen Weg wiederzufinden.“

Fragen als Grundlage für die Formulierung von Zielen:

  • Was ist mir wichtig im Leben?
  • Was macht mich glücklich?
  • Welche Fähigkeiten habe ich mir angeeignet?
  • Wie kann ich mich selbst verwirklichen?

Es geht darum, Akteur des eigenen Lebens zu sein: Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Durch das Setzen von Zielen kann man seinem Leben Orientierung und Sinn geben. Jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich!

Tipp 5: Ein neues Gleichgewicht finden

Wer voll im Beruf aufgegangen ist, für den wird es schwierig, eine neue Balance zu finden. Das Risiko, sich abzukapseln und eine Depression zu erleiden, sei bei diesen Personen höher, so die Autoren des Leitfadens. „Auch wenn zwischendurch die Orientierung verloren geht, ist dies keine Sackgasse ohne Ausweg. Durch das Setzen neuer Prioritäten und die Wahl sinnvoller Freizeitbeschäftigungen bekommt das Leben wieder einen Sinn.“

Deswegen ist es wichtig, aktiv zu bleiben – konkret heißt das:

  • den Zeichen des Alterns vorbeugen, indem das Gehirn regelmäßig stimuliert und die Gehirnfunktionen gefördert werden
  • Neues lernen, die Koordination fördern, komplexe Tätigkeiten ausführen
  • sich bewegen und Muskel- und Skelettfunktionen erhalten.

Tipp 6: Neue Projekte starten

„Das“ Patentrezept für einen erfolgreichen Ruhestand gibt es nicht. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihm Freude macht und ihn ausfüllt. Nur, Nichts-tun geht nicht. Die Menschen sind im Vorteil, die Studien belegen aber, dass Menschen, bereits während ihres Arbeitslebens in ihrer Freizeit aktiv waren – sie haben dafür jetzt mehr Zeit. Alle andere gehen am besten in sich und überlegen, was sie denn sonst noch außer Beruf interessiert. Vielleicht lässt sich ja ein Teil dessen, was sie im Beruf gemacht haben, in der Freizeit fortsetzen – anders eben. „Zu seinem eigenen Wohlergehen muss sich jeder Mensch ein Leben lang weiterentwickeln, sich nützlich fühlen, emotionale sowie soziale Beziehungen pflegen und sich beschäftigen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, das Leben sinnvoll zu gestalten“, so die Autoren des Leitfadens.

Was das alles sein kann:

  • Familiäres Engagement
  • Wissensvermittlung
  • Neuer Job
  • Ehrenamt
  • Lebenslanges Lernen
  • Sport
  • Hobbys

Tipp 7: Soziale Kontakte

Für viele Männer endet mit dem Ausscheiden aus der Firma auch der Kontakt zu den Kollegen. Nur wenige schaffen es, aus Kollegen auch Freunde zu machen. Die Interessen driften auseinander. Wer nicht vorgesorgt hat, steht dann alleine da. Der Mensch brauch aber soziale Kontakte, sonst verkümmert er.

Tipp 8: Auf die Gesundheit achten

Wozu gibt es den Ruhestand? Dann hat der Mensch Zeit, sich um sich selbst zu kümmern – und vor allem um seine Gesundheit. Die Salutogenese, wie das so schöne heißt, ist bei vielen während des Berufslebens oft zu kurz gekommen. „Eine gute Gesundheit ist wichtig, um den Ruhestand genießen zu können, lange unabhängig zu bleiben und sich einer guten Lebensqualität zu erfreuen“, steht im Leitfaden.

Manchmal genügt es, sich an ein paar Regeln zu erinnern:

  • Bewegung
  • Ausgewogene Ernährung
  • Gesundheitsüberwachung

Das Ziel ist nicht, länger zu leben, sondern länger gesund zu bleiben.“

 

Tipp 8: Den Ruhestand genießen

Während des Berufslebens bestimmte waren viele fremdbestimmt, weil es der Job so wollte. Er strukturierte den Tag, die Wochen und Monate. Das ist jetzt anders. „Im Ruhestand ist das Tempo ein anderes und der Tagesablauf unterscheidet sich sehr von dem in den Jahren davor“, merkt der Leitfaden ganz richtig an. „Der Alltag muss den neuen Beschäftigungen, dem Rhythmus des Partners und des Umfelds, den eigenen Bedürfnissen und Wünschen entsprechend neu überdacht werden Ein Mindestmaß an Struktur sei jedoch wichtig, um nicht in Nachlässigkeit zu verfallen. Wie sagte Henri Matisse so schön:

Wir kommen nicht umhin zu altern,
aber wir können verhindern, alt zu werden.“

 

Ein paar nützliche Links:

Ministerium für Familie, Integration und die Großregion: www.luxsenior.lu
Informationsbroschüre „Praktischer Ratgeber für Senioren“
Portal für lebenslanges Lernen: www.lifelong-learning.lu
Ministerium für nationale Bildung, Kinder und Jugend: www.men.public.lu/fr/formation-adultes
Ministerium für Gesundheit: www.sante.public.lu, Nationale Screening-Programme und Infor

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10 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Bevor man in Rente geht ist es gut einen Rentner zu kennen und diesen nach seiner Rentengestaltung zu befragen. In den meisten Fällen müssen Einschnitte beim Lebensstandard hingenommen werden, denn die Rente in Deutschland, ist im Vergleich zu Luxemburg, armselig. Als ich noch berufstätig war bin ich oft in die Karibik geflogen Das war in den meisten Fällen während der Schulferien, denn meine Frau war Lehrerin. Heute kann ich mir das nicht mehr leisten. Ich mache überhaupt keine Reisen während der Schulferien sondern bleibe zuhause um bei entsprechendem Wetter im Meer schwimmen zu gehen. Wer nicht am Meer wohnt kann natürlich in seine heimische Therme fahren und sich auch mit dem Fahrrad fortbewegen. Das fördert die Gesundheit und nutzt der Umwelt würden die Grünen sagen. Bei allen Dingen die man als Rentner macht kann eine entsprechende Planung nicht schaden. Alkohol darf man trinken, aber in Maßen so wie es Jesus einst gemacht hat. Wer einen halben Liter Wein pro Tag trinkt ist kein Alkoholiker und auch ein Liter Bier am Tag führen nicht gleich zur Lebervergiftung. Die Regel sollte sein, regelmäßig, aber mäßig. Unmäßig kann sich kein Rentner leisten, weder aus finanziellen noch gesundheitlichen Gründen. Wer als Rentner ein Hobby hat ist im Vorteil. Wer noch kein Hobby hatte sollte sich ein solches zu legen.Mein erstes Hobby nach der Rente war der Zusammenbau von Ikea Möbeln. Das bot sich so an denn ich bin von Deutschland nach Malta umgezogen und neue Möbel mußten aufgebaut werden. Dann sollte man sich auch nicht scheuen neue Dinge lernen zu wollen.Bei mir war das die italienische Sprache, denn um von Malta nach Deutschland zu fahren muß man ganz Italien durchkreuzen. Da kann es nicht schaden eine neue Sprache zu lernen. Meine Urlaubsreisen mache ich nun grundsätzlich in der Nebensaison. Das ist gut für den Geldbeutel. Italien in der Nebensaison ist erschwinglich. Das gleiche gilt für andere Mittelmeerländer. Früher habe ich oft 10-1 2 Stunden im Flieger gesessen um mein Reiseziel zu erreichen. Jetzt sitze ich oft 8-10 Stunden im Auto um von Malta nach Deutschland zu fahren. Das schaffe ich dann in drei Tagen. Meine Frau meinte daß sei zu anstrengend. Daher ist es mein Ziel solche Reisen in Zukunft in vier Tagen zu bewältigen. Auf der Rückreise nach Malta habe ich das bereits gemacht. Es wurde einfach ein zusätzlicher Zwischenaufenthalt in Rom eingeplant. Für eine Rentner muß nicht gelten:“was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf morgen.“ Ein Rentner hat ein Recht darauf zu sagen:“Was nicht heute das wird morgen.“ Das sagen die Spanier und Italiener seit jeher und die leben bekanntlich länger weil sie sich nicht den Stress aussetzen wie die Deutschen.

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  • Ich bin in Frührente und in eine schwere Depression gefallen, weil ich auf Ratschläge nicht gehört habe. Bin seit 5 Jahren in Behandlung.

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  • Vielen Dank für nützliche Informationen

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  • […] Vorbereitung vermeidet den “Pappa ante Portas”-Effekt >>> Richtig vorbereitet in die Rente – so geht’s […]

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  • […] der „sich intensiv mit der Frage beschäftigte, was Menschen gesund hält“. Sein Konzept heißt „Salutogenese“. Es gibt laut Antonovsky drei Parameter, „die dafür sorgen, dass wir auch aus schwierigen […]

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  • […] Schiele spricht von „Heldenreise“ – und darauf sollten wir uns einrichten. Wir müssen uns im Übergang bewähren und eigene Verwandlungen vollziehen. Wer sich davor drückt, wird Schiffbruch erleiden […]

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Helmut Achatz

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