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Wer eine Lebensversicherung hat, macht automatisch Miese. Wie das? Einfach Garantiezins und Inflation miteinander vergleichen. 2023 wird’s eher schlimmer als besser. Lebensversicherungen sind unrentabel.
Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil – das gilt gerade bei Lebensversicherungen. Er braucht nur die jährliche Inflationsrate vom Garantiezins abziehen und stellt schnell fest, dass die Lebensversicherung ein Minus-Geschäft ist. Warum dennoch so viele Deutsche immer noch eine Lebensversicherung abschließen, ist schleierhaft. Offensichtlich glauben sie den Märchen des Maklers. Wer heute noch eine Lebensversicherung, gemeint ist die Kapitallebensversicherung, abschließt, ist, gelinde gesagt, mit dem Klammerbeutel gepudert.
Garantiezins nur noch 0,25 Prozent
Aber der Reihe nach: Der Garantiezins ist das, was Versicherungen ihren Kunden mindestens zusichern – und das kann nur maximal so viel sein wie der Höchstrechnungszins, der zurzeit bei 0,25 Prozent liegt. Richtig gelesen: 0,25 Prozent, nur so viel gibt es mindestens garantiert von der Lebensversicherung. Dieser Höchstrechnungszins wurde Anfang 2022 von 0,9 auf 0,25 Prozent gesenkt – und gilt auch für 2023.
Entwicklung des Höchstrechnungszinsens
1903–1922 | 3,50 Prozent |
1923–1941 | 4,00 Prozent |
1942–1986 | 3,00 Prozent |
1987–06/1994 | 3,50 Prozent |
07/1994–06/2000 | 4,00 Prozent |
07/2000–2003 | 3,25 Prozent |
2004–2006 | 2,75 Prozent |
2007–2011 | 2,25 Prozent |
2012–2014 | 1,75 Prozent |
2015-2016 | 1,25 Prozent |
2017-2021 | 0,90 Prozent |
ab 2022 | 0,25 Prozent |
Lebensversicherungen – ein Minusgeschäft
Wer jetzt die Inflation gegen rechnet, kommt auf ein sattes Minus von zurzeit 9,75 Prozent (10,0 – 0,25). Nun, ganz so schlimm ist es indes nicht, weil die meisten Versicherungen eine höhere Überschussbeteiligung auszahlen. Die durchschnittliche Überschussbeteiligung liegt zurzeit bei „Lebensversicherungen-Verkaufen“ bei 2,16 Prozent. Das heißt, die Kunden machen mit ihrer Lebensversicherung um Schnitt „nur“ 7,84 Prozent (10,0 – 2,16) minus. Tatsächlich beziehen sich diese 2,16 Prozent auf den Sparanteil einer Lebensversicherung minus aller Kosten, das heißt, tatsächlich sind es weniger als 2,16 Prozent, sprich das Minus ist weit höher als 7,84 Prozent.
Seit 2021 im Minus
Das erste Mal ins Minus gerutscht sind die Lebensversicherung 2021, wie „Lebensversicherungen-Verkaufen“ schreibt. Die Realrendite von Lebensversicherungen war 2021 bei -1,05 Prozent, wobei das noch überaus optimistisch gerechnet sein dürfte und in tatsächlich niedriger liegen dürfte. Für 2022 wird die Realrendite deutlich gesunken sein, denn die Inflation erreichte im September 2022 bereits 10,0 Prozent, stieg im Oktober sogar auf 10,4 Prozent, um sich im November wieder auf 10,0 Prozent einzupendeln. Von Januar bis November stieg die Inflationsrate von 4,9 auf 10,0 Prozent und verdoppelte sich damit, entsprechend schlecht sieht die Realrendite von Lebensversicherungen aus. Die Realrendite errechnet sich, indem von der nominalen Rendite die Inflation abgezogen wird. Bei einer negativen Realrendite taugt eine Geldanlage nicht mehr zum Kapitalerhalt – eine Lebensversicherung ist somit Kapitalvernichtung.
Finger weg von Lebensversicherungen
Wer angesichts dieser Entwicklung immer noch eine Lebensversicherung abschließt, dem ist nicht mehr zu helfen. Also, Finger weg von Lebensversicherungen!
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
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