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Ein solche Teuerung wie jetzt, haben wir nach dem Krieg noch nicht erlebt – aber es kommt noch schlimmer. Wir nähern uns der Hyperinflation. Erinnerungen an 1923 werden wach.
Das Kilo Tomaten für 9,99 Euro, ein Kilo Rinderhack für 17,96 Euro – die Inflation ist auch bei Lebensmitteln angekommen. Das dürfte indes erst der Anfang sein, denn viele Verbraucher erwartet noch die Nebenkostenabrechnung, die ein Schlag ins Kontor sein dürfte. Damit nicht genug, die Erzeugerpreise steigen zurzeit so kräftig wie noch nie nach 1949 – und die Erzeuger werden ihre Kosten auf die Verbraucher umschlagen.
Teuer-Schock steht noch aus
Im August 2022 sind die Erzeugerpreise dem Statistischen Bundesamt zufolge um sage-und-schreibe 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Demgegenüber nimmt sich die Inflation von 7,9 Prozent im August moderat aus. Wer eins und eins zusammenzählen kann, für den dürfte schnell klar werden, dass wir auf eine Inflation im zweistelligen Prozentbereich zusteuern. Das heißt, der Teuer-Schock steht noch aus.
Angst vor der Zukunft wächst
Teuerung, Rezession, Mangel – die Angst vor der Zukunft wächst. Die Inflation frisst Renten und Gehälter auf. Bei immer mehr bleibt noch so viel Monat übrig, wenn das Geld schon zu Ende geht – und immer weniger kommen noch über die Runden. Gerade Rentnerinnen und Rentner bekommen diese Entwicklung zu spüren, denn anders als die restliche Bevölkerung verzögern sich Entlastungen wie das Energiegeld, das erst im Dezember ausgezahlt werden soll. Die Rentenerhöhung am 1. Juli 2022 von 5,35 im Westen und 6,12 Prozent im Osten ist verpufft, das heißt, Rentnerinnen und Renten müssen einen Kaufkraftverlust wegstecken.
Notenbanker schauen tatenlos zu
Wir wachen gerade in einer anderen Welt auf, die an die 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts erinnert als Arbeiter mit dem Schubkarren beim Lohnbüro vorfuhren, um ihr sauer verdientes Geld abzuholen, für das sie kaum noch etwas bekamen. Zugegeben, ganz so schlimm ist es noch längst nicht, aber bei manchen kommen doch Erinnerungen auf.
Was machen Währungshüter bei der Europäischen Zentralbank (EZB)? Bislang haben sie beteiligungslos zugeschaut, wie der Wert des Euro bröckelt. Die ersten Zinsschritte fielen zögerlich aus. Der Leitzins liegt seit 8. September 2022 bei 1,25 Prozent. Damit lässt sich das Gespenst der Hyperinflation nicht vertreiben. Aber der EZB sind die Hände gebunden, denn sie müssen auf Länder wie Italien, Spanien, Frankreich und Portugal schauen, die höhere Zinsen angesichts ihrer überbordenden Schulden nicht stemmen können.
1923 wurde nur noch in Millionen und Milliarden gerechnet
Eine Million Mark – 1923 war der Höhepunkt der Hyperinflation
Buchempfehlung
Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
Hier die besten Tipps zum Sparen
Brot günstiger kaufen
Am Markt oder beim Bäcker werden Waren zum Feierabend, sprich vor Ende der Öffnungzseiten manchmal günstiger verkauft. Das gilt für den Wochenmarkt, aber beispielsweise auch bei der Hofpfisterei, auf deren Webseite steht: „Happyhour – Abverkaufsstunde – Das ist die letzte Verkaufsstunde in allen Hofpfisterei-Filialen, in der wir unsere tagfrischen Brot- und Backwaren reduziert abverkaufen. In dieser Stunde sind tagfrische Brot- und Backwaren in der ersten halben Stunde um 25 %, in der zweiten halben Stunde um 40 % günstiger als die jeweiligen Tagespreise.“ Sicher ist die Hofpfisterei nicht die einzige Bäckerei, die Brot günstiger zum Feierabend verkauft. In manchen Supermärkten gibt es Lebensmittel am Ende des Haltbarkeitsdatums mit sattem Rabatt. Eine andere Möglichkeit: Brot selber backen. Rezepte gibt’s im Internet.
Mindesthaltbarkeitsdatum
Es lohnt sich, die Speisevorräte durchzugehen und zu kontrollieren, wann Lebensmittel abgelaufen sind. Nicht alles muss weggeworfen werden, das gilt gerade für Konserven. Also, einfach mal die Vorräte checken.
Wie lange hält Eingefrorenes?
Vorkochen und einfrieren – warum nicht? Wer größere Portionen kocht, kann einen Teil davon einfrieren. Nur, wie lange hält Eingefrorenes. Dazu eine Liste von „Bild“:
- Verquirlte Eier – 8 bis 12 Monate
- Butter – 6 bis 9 Monate
- Hackfleisch – bis 3 Monate
- Schnitzel – bis 8 Monate
- Quark – bis 12 Monate
- Obst und Gemüse – 3 bis 6 Monate
- Brot und Kuchen – bis 6 Monate
- Selbstgekochtes – 1 bis 3 Monate
Eier und Fett ersetzen
Apfelmus statt Eier – das empfiehlt „Bild“. Fleisch lässt sich mit einem Löffel Zucker knusprig braten. Statt Mehl lassen sich auch Semmelbrösel oder Grieß nehmen. Apropos Semmelbrösel, die muss niemand kaufen, denn die lassen sich auch leicht aus altbackenen Semmeln, sprich Brötchen, oder Weißbrot selbst herstellen.
Heizung
Ein bisschen was geht auch bei der Heizung. Das Umweltbundesamt empfiehlt als Richtwert für die Raumtemperatur 20 Grad Celsius. Jedes Grad weniger entlastet die Heizkostenrechnung. Wer fröstelt, zieht sich einen Pullover drüber und dicke Socken an. Weitere Tipps:
- regelmäßig lüften, aber nur kurz (Stoßlüften)
- undichte Stellen abdichten
- Heizung regelmäßig warten.
Vergleichen
Wer vergleicht, kauft in der Regel günstiger ein, das gilt für Lebensmittel und bei Kleidung und Schuhen. Also, die Beilagen in Anzeigenblättern durchkämmen, Nachfragen auf dem Wochenmarkt und auch mal Andere fragen, wo’s etwas günstiger gibt. Tipps für den Einkauf:
- Eine Einkaufsliste führen
- Entscheidend ist der Kilo- oder Liter-Preis
- Besser Großpackungen, weil sie oft günstiger sind als kleine
- Ware kurz vor Verfallsdatum gibt’s meist günstiger
- Hausmarken sind günstiger als Markenware
- Bei Kleidung und Schuhen nutzen viele Verbraucher vor allem: · Aboutyou.de
Krankenkassen
Viele sind immer noch bei der AOK – die ist aber meist teurer als andere Krankenkassen, dabei sind 95 Prozent der Leistungen einer Krankenkasse gesetzlich vorgeschrieben. Der allgemeine Beitragssatz ist zwar bei allen gleich und liegt bei 14,6 Prozent. Beim Zusatzbeitrag gibt es aber deutliche Unterschiede. Mit einem Wechsel können Versicherte einige Hunderte pro Jahr sparen.
Rabatte per App nutzen
„Bild“ berichtet von Sven Reuter, dem Erfinder der App Smhaggle. Smhaggle beschreibt seinen Service so: „Einfach Einkaufszettel erstellen, die besten Preise in deiner Nähe anzeigen lassen und nie wieder zu viel bezahlen.“ Die App vergleicht, wo Artikel am günstigsten sind. Es lohnt sich auch, die Apps der Supermarktketten durchzugehen. Eine andere Masche, Geld zu sparen, ist das Fotografieren von Kassenbons, denn einige Anbieter wie Scondoo, Coupies und Marktguru zahlen Geld für bestimmte Produkte aus. So heißt es bei Coupies „Jetzt bis zu 100 % Cashback erhalten“. Das heißt, wer das entsprechende Produkt kauft, den Kassenbon fotografiert und einreicht, bekommt das Geld dafür zurück oder einen Rabatt. Meist muss allerdings ein bestimmter Schwellenwert erreicht werden.
Die Tafeln nutzen
Wer bedürftig ist, darf sich Nahrungsmittel bei der Tafel holen. Mittlerweile gibt es fast in jeder Stadt und größeren Gemeinde eine Tafel. Als bedürftig gilt, wer Leistungen beispielsweise Grundsicherung bekommt. Das betrifft:
- SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende, Hartz IV)
- SGB XII (Sozialhilfe)
- § 27a Bundesversorgungsgesetz (Ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt)
- § 6a Bundeskindergeldgesetz (Kindergeldzuschlag)
- dem Asylbewerberleistungsgesetz
Auch wer wenig verdient oder eine kleine Rente bezieht, können bei der Tafel einkaufen. Meist genügt für den Nachweis der Hilfebedürftigkeit der jeweilige Leistungs- oder Einkommensnachweis. Die Tafelläden prüfen das vor Ort unbürokratisch.
Selbst anbauen
Gerade Kräuter lassen sich auch auf kleinem Raum selbst anbauen. Das kann der Balkon sein oder das Mini-Gärtchen. Gut funktioniert der Selbstanbau bei Kräutern, Tomaten, Zucchini und Paprika.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] ihn die „Bild“. Die Erklärung Schnabls hören sich abstrus an. Mit späterer Rente will er den Teuer-Schock […]
[…] wäre es, einmal über das eigene Geld nachzudenken, mit dem Ziel, zumindest die Kaufkraft zu erhalten – oder das Vermögen sogar zu mehren? Dabei können wir Älteren von den Jungen lernen. Es hilft […]