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Weihnachten ist geprägt von liebgewordenen Traditionen. Bei den einen gibt’s nur Würstchen mit Kartoffelsalat, bei den anderen Hirschgulasch. Wir brauchen unsere Rituale – sie geben uns Halt im Leben. 2020 dürfte einiges anders sein. Wie sieht Weihnachten bei euch aus?
Bis vergangenes Jahr war klar, wie Weihnachten abläuft. Spätestens am 23. Dezember trudelten meine erwachsenen Söhne ein, um schon mal die Soßen für das Fondue an Heiligabend zusammenrühren. Dazu gab‘s dann ein Begleitbier und einen Musik-Mix aus „Last Christmas“, „It’s Beginning to look like Christmas“, dazwischen zur Erholung „Zuhause“ von Max Giesinger oder „In My Mind“ von Dynoro & Gigi D’Agostino, begleitet von Bob-Marley-Reggae. Es roch nach Chili, Sojasoße, Sambal Olek, Petersilie, Knoblauch und Zitrone. Als Einstimmung köchelte Vater dann einen Glühmost und die Plätzchendose wurde herumgereicht.
Gelage zu Weihnachten
Weihnachten im Hause Achatz war alles andere als besinnlich, sondern eher ein großes Gelage mit Hummer als Entrée und Fondue bourguignonne – und zum Abschluss vielleicht ein Schoko-Fondue oder ein Eis. Die erwachsene Kinder reisten nach und nach an – zum Glück haben sie’s nicht allzu weit. Ein Gelage will vorbereitet sein, deswegen ging‘s am 24. Dezember gleich weiter: Die eingefrorenen Hummer tauen langsam auf; die Köche kümmern sich um die letzten Soßen; wer gerade nichts zu tun hat, schmückt den Christbaum; die Kinder besuchen Freunde; der Vater geht in den Kindergottesdienst.
Fondue Bourguignonne
Nach dem Kaffee am Nachmittag halfen alle mit, den Tisch auszuziehen, damit acht bis zehn Platz finden. Statt Damast bedeckt eine Papiertischdecke die Tafel, weil das Weihnachtsessen eher einem Gelage gleicht und das Zerlegen des Hummers meist nicht ohne Verletzungen über die Bühne geht. Das Fondue bourgouignonne hinterlässt Fettspritzer und Soßenflecken; beim Tatarenhut (ein Fondue in konischer Form) schwappt schon mal Brühe über und verteilt sich unterhalb der Saftrinne; ja, auch das Schoko-Fondue geht nicht ohne Klecksen ab.
Irgendwann fanden wir dann doch Zeit für die Bescherung. Mit erwachsenen Kindern ist das Beschenken aber etwas weniger romantisch. Reden, Schäkern und Frotzeln sowie ein ab und zu ausgesprochener Toast standen im Vordergrund. Besinnlichkeit war mal. Wir rangen uns sogar zu einem gemeinsamen Lied durch. Der eine oder andere fehlte, weil er mit seiner Freundin den Heiligabend bei den Schwiegereltern feierte, um dann am ersten Weihnachtsfeiertag vorbeizuschauen.
Weihnachten wird anders
Wir leben in einer säkularen Gesellschaft, in der die Bedeutung von Religion schwindet. Nur zur Christmette sind die Kirchen voll – wir sind nicht dabei. Wir nutzen die Zeit, um miteinander zu reden, weil wir uns ja seltener als früher treffen. Alle haben viel zu erzählen – und das geht in ungezwungener Rund besser. Weihnachten bietet dafür die ideale Gelegenheit. Bei uns saß auch schon eine Muslima an der Weihnachtstafel, um mit uns zu feiern. So war’s zumindest in vergangenen Jahren.
Und dieses Jahr? Wir zählen gerade durch, wen wir einladen dürfen, wie viel Personen wir sein werden, ob wir unterm vorgegebenen Limit bleiben. Der Lockdown ist für die Zeit vom 23. bis 26. Dezember etwas aufgeweicht – es soll nur Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Menschen geben, beschränkt auf den engsten Familienkreis. Gut, einer liegt im Krankenhaus, die potenzielle Schwiegertochter muss in der Klinik arbeiten – die Zahl reduziert sich. Wir bleiben also im Rahmen. Der Besuch der Freunde bleibt aus, auch der Gang in die Kirche entfällt dieses Mal. Das Umarmen unterlassen wir. Gleich nach dem Betreten des Hauses wäscht sich jeder gründlich die Hände. Die Geschenke fallen dieses Mal bescheidener aus – ab 16. Dezember verordnete die Politik den kompletten Lockdown einschließlich des Schließens der Geschäfte. Da kommt keine Weihnachtsstimmung auf.
Gerade dieses Mal sollten wir an Andere denken und sie anrufen – oder uns per Videokonferenz oder WhatsApp-Call treffen, gerade weil physische Kontakte nicht möglich sind.
Wie läuft bei euch Weihnachten ab?
Menü-Vorschläge
Wer noch ein paar Tipps fürs Weihnachtsessen braucht:
– Bœuf Bourguignon
– Käse-Fondue
– ungarisches Kesselgulasch
mehr Rezepte …
Zwetschgendatschi, Krautkrapfen, Kesselgulasch, Glühmost, Bœuf Bourgouignon, Käsefondue und Mont d’Or – Rezepte ausprobiert und vorgestellt. Vielleicht lässt sich der eine oder andere zum Nachkochen inspirieren. Viel Spaß beim Kochen und Essen! Bislang veröffentlichte Rezepte
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
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