Französinnen beziehen am längsten Rente

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Mit 27,6 Jahren beziehen Französinnen am längsten Rente von allen. „Savoir-Vivre“ scheint zu wirken. Die Franzosen wissen einfach zu leben. Wir Deutsche rackern länger und genießen kürzer. Was machen wir falsch?

Die Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit, kurz OECD, hat einige interessante Zahlen zu bieten, darunter die zu erwartende Rentenbezugsdauer (expected years of retirement). Französinnen toppen die Geschlechtsgenossinnen aller anderen Ländern mit 27,6 Jahren Rente. Sie gehen mit 60,3 Jahren früher in Rente und leben vergleichsweise lang. Franzosen kommen „nur“ auf 23,6 Jahre Rentenbezugsdauer, sind damit aber auch Spitze. Die Statistik ist allerdings mit etwas Vorsicht zu genießen, denn sie stammt aus dem Jahr 2016. Tendenziell dürfte sich jedoch seit dem wenig verändert haben.

Deutsche Frauen sind zum Vergleich nur OECD-Durchschnitt (22,5 Jahre) mit einer Rentenbezugsdauer von 22,6 Jahren. Deutsche Männer kommen mit 19,5 Jahren immerhin auf Platz zwölf, was immer noch weit von französischen Männern (23,6) entfernt ist.

Wie lange Frauen Rente beziehen

Ersparnis durch Freibetrag ab 2020 (Techniker Krankenkasse)
absolutprozentual
Freibetrag159.25
Krankenkassenbeitrag23.2514.6
Krankenkassen-Zusatzbeitrag1.110.7
Ersparnis pro Monat24.36
Pflegebeitrag3.05
Pflegebeitrag (Kinderlose)3.3
Freibetrag00
Gesamtentlastung24.3615.3

Quelle: OECD

Französinnen auf Platz eins

Frauen-Zweitplatzierter ist Belgien mit 26,1 Jahren Rentenbezugsdauer, gefolgt von Italien mit 25,6 Jahren, Griechenland mit 25,5 Jahren, Österreich mit 25,4 Jahren und Spanien mit 25,3 Jahren. Weit abgeschlagen sind die Vereinigten Staaten mit 20,6 Jahren und Estland mit 20,1 Jahren sowie Island mit 19,6 Jahren. In diesen Ländern arbeiten die Frauen deutlich länger, in Island sogar bis 67,2 Jahre.

Die Grundrente in Frankreich

Die Grundrente soll etwa 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens betragen. 2010 wurde die Rente leicht reformiert – und die Beitragsjahre bis 2020 auf 41,5 Jahre festgelegt. Anders als bei der gesetzlichen Rente in Deutschland werden für die Rentenberechnung in Frankreich die besten 25 Beitragsjahre herangezogen. Die Franzosen können, so sie vor 1955 geboren wurden, mit 62 in Rente gehen. Das heißt, sie können, müssen aber nicht in Rente gehen. Wenn sie länger arbeiten, können sie eine Rentenzulage (surcote) bekommen. Pro Trimester erwirbt der Rentenanwärter 1,25 Prozent, pro Jahr sind das 3,75 Prozent. Für Kinder bekommen Franzosen ebenso wie hierzulande Jahre gut geschrieben: In Frankreich sind das zwei Jahre pro Kind, dazu gibt es noch ein einkommensabhängige Rentenplus ab dem 3. Kind. Anders als in Deutschland gibt es nicht eine Rentenkasse, sondern mehrere für verschiedene Beschäftigungskategorien: für die Privatwirtschaft (CNAV), die Landwirtschaft (MSA), Selbstständige (SSI), Beamte (CNRACL) und staatlich Angestellte (FSPOEIE) und Kirchen (CAVIMAC).

Die Höhe der Rente hängt von drei Faktoren ab:

  • dem durchschnittlichen Grundlohn oder Jahreslohn (SAM),
  • dem gemäß den Versicherungs- und gleichwertigen Zeiten berechneten Abwicklungssatz sowie dem Alter zum Zeitpunkt der Abwicklung,
  • der Versicherungsdauer sowie Ersatzzeiten. Der volle Satz (50 Prozent) richtet sich nach der Versicherungsdauer, dem Alter (67 Jahre für Versicherte, die ab 1955 geboren sind) oder der Zugehörigkeit zu bestimmten Kategorien (arbeitsunfähig, Mütter, die mindestens drei Kinder großgezogen haben).

Was auffällt, Frauen beziehen durch die Bank deutlich Länger Rente als Männer – in Polen ist der Unterschied mit rund sieben Jahren besonders krass, was daran liegt, dass Polinnen deutlich früher in Rente gehen und länger leben als Männer.

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Östereicherinnen haben’s besser

Unser Nachbar Österreich schafft es auf Rang fünf. Österreicherinnen gehen mit 60,6 Jahren vergleichsweise früh in Rente, sorry, in Pension, denn in Österreich zahlen alle ein, entsprechend heißt es Pension – und die ist auch noch deutlich höher als bei uns. Österreicherinnen bekommen auch 14 Mal Pension statt wie in Deutschland nur zwölfmal.

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Helmut Achatz

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