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Weihnachten ist geprägt von liebgewordenen Traditionen. Bei den einen gibt’s nur Würstchen mit Kartoffelsalat, andere lassen’s richtig krachen. Aber Ritual muss sein, denn das gibt uns Halt in unserem umtriebigen Leben. Wie sieht Weihnachten bei euch aus? So sieht’s bei uns aus.
Weihnachten fängt spätestens am 23. Dezember an, dann, wenn meine erwachsenen Söhne eintrudeln und schon mal die Soßen für das Fondue an Heiligabend zusammenrühren. Dazu gibt es dann ein Begleitbier und einen Musik-Mix aus „Last Christmas“, „It’s Beginning to look like Christmas“, dazwischen zur Erholung „Zuhause“ von Max Giesinger oder „In My Mind“ von Dynoro & Gigi D’Agostino, begleitet von Bob-Marley-Reggae. Es riecht nach Chili, Sojasoße, Sambal Olek, Petersilie, Knoblauch und Zitrone. Als Einstimmung köchelt Vater dann einen Glühmost und die Plätzchendose wird herumgereicht.
Hummer und Fondue zu Weihnachten
Weihnachten im Hause Achatz ist alles andere als besinnlich, sondern eher ein großes Gelage mit Hummer als Entrée und Fondue bourguignonne – und zum Abschluss vielleicht ein Schoko-Fondue oder ein Eis. Die erwachsene Kinder reisen nach und nach an – zum Glück haben sie’s nicht allzu weit. Ein Gelage will vorbereitet sein, deswegen geht’s am 24. Dezember gleich weiter. Die eingefrorenen Hummer tauen langsam auf; die Köche kümmern sich um die letzten Soßen; wer gerade nichts zu tun hat, schmückt den Christbaum; die Kinder besuchen die Oma; der Vater geht in den Kindergottesdienst.
Papiertischdecke statt Damast
Nach dem Kaffee am Nachmittag helfen alle mit, den Tisch auszuziehen, damit acht bis zehn Platz finden. Statt Damast bedeckt eine Papiertischdecke die Tafel, weil das Weihnachtsessen eher einem Gelage gleicht und das Zerlegen des Hummers meist nicht ohne Verletzungen über die Bühne geht; das Fondue bourguignonne hinterlässt Fettspritzer und Soßenflecken; beim Tatarenhut (ein Fondue in konischer Form) schwappt schon mal Brühe über und verteilt sich unterhalb der Saftrinne auf dem Tisch; ja, auch das Schoko-Fondue geht nicht ohne Klecksen ab.
Irgendwann finden wir dann doch Zeit für die Bescherung. Mit erwachsenen Kindern ist das Beschenken aber etwas weniger romantisch. Reden, Schäkern und Frotzeln sowie ein ab und zu ausgesprochener Toast stehen im Vordergrund. Besinnlichkeit war mal. Vielleicht ringen wir uns noch zu einem gemeinsamen Lied durch. Einer fehlt bereits, weil er mit seiner Freundin den Heiligabend bei den Schwiegereltern feiert, um dann am ersten Weihnachtsfeiertag vorbeizuschauen.
Kirche verliert an Bedeutung
Wir leben in einer säkularen Gesellschaft, in der die Bedeutung von Religion schwindet. Nur zur Christmette sind die Kirchen voll – wir sind nicht dabei. Wir nutzen die Zeit, um miteinander zu reden, weil wir uns ja seltener als früher treffen. Alle haben viel zu erzählen – und das geht in ungezwungener Rund besser. Weihnachten bietet dafür die ideale Gelegenheit. Bei uns saß auch schon eine Muslima an der Weihnachtstafel, um mit uns zu feiern.
Apropos, Hummer – klingt vielleicht ein bisschen großspurig. Diese Tradition hat aber einen tieferen Ursprung. Als wir, meine verstorbene Frau und ich mit den Kindern durch Ostkanada tourten, ließen wir uns gelegentlich einen Hummer brühen. Hummer sind vergleichsweise günstig an der kanadischen Atlantikküste. Mein Ältester war so davon begeistert, dass er einmal vorschlug, zu Weihnachten doch auch einen Hummer aufzutischen. Seitdem gehört Hummer bei uns zu Weihnachten, wie bei anderen Gans, Karpfen oder Stollen.
Was gibt’s bei euch am Heiligabend?
Menü-Vorschläge
Wer noch ein paar Tipps fürs Weihnachtsessen braucht:
– Bœuf Bourgouignon
– Käse-Fondue
– Fisch à la Papa
– ungarisches Kesselgulasch
mehr Rezepte …
Zwetschgendatschi, Krautkrapfen, Kesselgulasch, Glühmost, Bœuf Bourgouignon, Käsefondue und Mont d’Or – Rezepte ausprobiert und vorgestellt. Vielleicht lässt sich der eine oder andere zum Nachkochen inspirieren. Viel Spaß beim Kochen und Essen! Bislang veröffentlichte Rezepte
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das klingt schön harmonisch, traditionell und gemütlich. Fröhliche Weihnachten! Ich bin allein ( meine erwachsenen Kindee haben einen cut gemacht) dennoch lass ich es mir gut gehen! Genau das ist wichtig. Am 2. Weihnachtstag Wanderung mit den Freunden…. deshalb schaue ich den kommenden Tagen gelassen entgegen. Ich bin auf die neuen Themen gespannt….. merry chrismas
Da kann ich nur aufmunternde Weihnachten wünschen. Schade wegen des Cuts. Vielleicht ergibt sich ja ein Neuanfang. Viel Glück fürs Neue Jahr.
Gesundheit und Frieden sind wohl die höchsten Wünsche die wir alle haben.
Mögen sie für alle Menschen auf dieser Erde eintreffen.
Schöne Feiertage und viel „good news“ in 2019