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Die von der FDP vorgeschlagenen Aktienrente soll kommen. Wann genau, steht noch nicht fest. Die dafür geplanten zehn Milliarden Euro sollen über Darlehen finanziert werden.
Die Ampelregierung war angetreten, einen Kapitalfonds von zehn Milliarden Euro zur Entlastung der Rentenversicherung anzuschieben. Im Etatplan für 2022 war allerdings nichts mehr davon zu lesen. Zehn Milliarden Euro, sind ganz abgesehen davon, für die Lösung des Problems viel zu niedrig.
Mit Aktien und anderen Kapitalanlagen wollen wir heute die Rente für die nächsten Generationen sichern. Warum das #Generationenkapital der Startschuss für einen echten Systemwechsel in der gesetzlichen Altersvorsorge ist?
Klären wir! #CL_erklärt #Aktienrente pic.twitter.com/qXjmtGRjLG
— Bundesministerium der Finanzen (@BMF_Bund) January 10, 2023
Aktienrente und ihre Aussichten
Mit der Aktienrente wollte – oder will immer noch – Deutschland Schweden nacheifern, wenn es um das Rentensystem geht. Schweden hat solche Vorsorgefonds bereits seit 1998. Ein Vorbild für Deutschland? Ja, denn die Schweden sind überaus erfolgreich mit ihrer Aktienrente. Für Deutschland ist eine Aktienrente Neuland, denn bisher wird die gesetzliche Rente nur durch Beiträge und Steuern finanziert. Das wird auf Daue aber nicht funktionieren, deshalb will Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) mit der Aktienrente ein sogenanntes Generationenkapital schaffen. Heil hat übrigens noch weitergehende Reformpläne, um damit das Rentenniveau dauerhaft zu sichern.
Was haben Aktiensparer davon?
In dem Eckpunktepapier der FDP steht:
Wir machen die Aktien- und Vermögensanlage steuerlich attraktiver, insbesondere durch die Förderung von Aktiensparen.
- Wir wollen, dass mehr Bürgerinnen und Bürger in Aktien investieren, da langfristige Aktienanlagen den Vermögensaufbau stärken und vor Inflation schützen können. Eine höhere Aktienanlage nützt auch unseren Unternehmen, denn sie können sich leichter Eigenkapital beschaffen. Dies sorgt wiederum für höhere Investitionen und schafft Sicherheitspuffer für Krisenzeiten.
- Um stärkere Anreize für die Aktienanlage zu erzeugen, wollen wir einen Freibetrag für im Privatvermögen erzielte Gewinne aus der Veräußerung von Aktien und von Aktienfondsanteilen einführen.
- Darüber hinaus wollen wir die Rahmenbedingungen für die Aktienanlage verbessern, indem wir den gesonderten Verlustverrechnungskreis für Aktienveräußerungsverluste abschaffen.
- Damit wir auch eine wesentliche Vereinfachung im Abgeltungssteuerverfahren erreichen, wollen wir gleichzeitig die gesonderten Verlustverrechnungskreise für Verluste aus Termingeschäften und aus Forderungsausfällen im Privatvermögen aufheben.
- Um den Fondsstandort Deutschland auch steuerlich zu stärken, werden wir die Umsatzsteuerbefreiung für Wagniskapitalfonds im Rahmen des unionsrechtlich Zulässigen ausweiten
Aktienrente zum Selbst-Nachbauen
Wer nicht warten will, bis sich die Scholz-Regierung endlich um das Thema Rente kümmert, kann sich ja selbst an den Schweden orientieren und der Fonds AP7 selbst nachbilden. Das Portal „ExtraETF“ zeigt wie’s geht: „Beim AP7-Aktienfonds handelt es sich um einen staatlich verwalteten Fonds, der einem strengen Portfoliomanagement unterliegt; er ist ein Bestandteil der schwedischen Premium-Rente, die wiederum eine wichtige Säule für das Rentensystem in Schweden darstellt“. Und wie lässt sich das nachbauen? „Der Kern des Portfolios des AP7-Fonds besteht zu 100 Prozent aus Aktien und selbst Aspekte wie das faktorbasierte Investieren oder die nachhaltige sowie soziale Verantwortung kommen nicht zu kurz. Um eine simple Nachbildung der Strategie zu ermöglichen, haben wir uns auf folgende Gewichtung festgelegt: 50 Prozent Industrieländer (ESG), 20 Prozent Schwellenländer (ESG), jeweils zu 12,50 Prozent den Faktor ‚Quality‘ sowie den Faktor ‚Value‘ und abschließend kommt noch fünf Prozent Private Equity hinzu.“ Dabei kam diese Liste heraus:
Aktienrente mit ETFs
Name | WKN | ISIN | Gewichtung |
iShares MSCI World ESG Enhanced UCITS ETF | A2PCB4 | IE00BHZPJ569 | 50% |
iShares MSCI EM ESG Enhanced UCITS ETF | A2PCB0 | IE00BHZPJ239 | 20% |
Xtrackers MSCI World Quality UCITS ETF | A1103D | IE00BL25JL35 | 12,5% |
Xtrackers MSCI World Value UCITS ETF | A1103E | IE00BL25JM42 | 12,5% |
iShares Listed Private Equity UCITS ETF | A0MM0N | IE00B1TXHL60 | 5% |
Xtrackers Global Aggregate Bond Swap UCITS ETF | DBX0NV | LU0942970103 | altersabhängig |
Quelle: ExtraETF
Wo bleiben die Milliarden liebe FDP?
Für alles hat die FDP Geld, nur nicht für die Altersvorsorge? Die Rede von einer Aktienrente ist Geschwafel. „Too late and too little“, sagen die Amerikaner. Was sind schon zehn Milliarden für eine 83-Millionen-Volk? „Da wäre selbst ein 100-Milliarden-Euro-Fonds zu klein“, urteilt die „Welt“. Die jährlichen Beitragseinnahmen der Rentenversicherung liegen der „Welt“ zufolge aktuell bei 250 Milliarden Euro, hinzu kommen direkte Steuerzuschüsse des Bundes von mehr als 100 Milliarden Euro. Da geht ein mittlerer einstelliger Milliardenbetrag aus einer Aktienrente unter. Wir können ja schauen, was Toncar zuwege bringt: Woche für Woche, Monat für Monat. Es ist zu befürchten, dass nichts passiert.
Ein Volk von Aktionären?
Aleks Bleck von Northern Finance hat Johannes Vogel, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, interviewt, wie es denn um die Aktienrente steht. Die FDP hat vor, die Rente zu reformieren und eine Aktienrente einzuführen. Was ist daraus geworden? Bislang ist es still um das Thema Aktienrente. Wie könnte eine Aktienrente funktionieren?
Was ist die Aktienrente?
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] ist aus den Vorhaben der FDP geworden? Die Partei mit ihrem Chef Christian Lindner wollte doch eigentlich die Aktienrente […]
[…] auf Kredit zu spekulieren – und was macht die Bundesregierung? Genau das. Denn für die geplante Aktienrente will Finanzminister Christian Lindner (FDP) Kredite aufnehmen. Der für den Einstieg in die […]