Gastronomie geht den Bach runter

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Ein Wirt und Hotelier nach dem anderen muss schließen. In der Branche gibt es ein Massensterben wegen des Corona-Lockdown. Das Land wird danach nicht mehr das gleiche sein.

„Das Heide-Volm macht dicht“, schreibt der „Merkur“; „Restaurant ‚Rassmanns‘ in Erfurt schließt nach 20 Jahren“, berichtet der MDR; „Wirt droht Pleite“, titelt die „Berliner Zeitung“ – und so geht das munter weiter. Der Wirt von „Kreuz & Kümmel“ in Berlin, Chaitanya Singh, wird Deutschland sogar ganz verlassen und in seine angestammte Heimat nach Indien zurückgehen, wie der „Tagesspiegel“ erfahren hat.

Gastronomie geht Bach runter

Das sind keine Einzelschicksale – die Gastronomie in Deutschland geht wegen Corona den Bach runter. Wer es nicht glauben will, muss in Google nur „Restaurant“ und „schließt“ eingeben. Die Coronavirus-Pandemie und die wiederholten Lockdowns dauern einfach schon zu lange. Den Gastronomen fehlt die Perspektive. Viele geben auf. Die Hilfe von der Politik hat sich als Strohfeuer gezeigt.

In der Reisebranche und in Hotels fürchteten dem „Merkur“ zufolge  im Februar mehr als achtzig Prozent der Unternehmen, den Betrieb aufgeben zu müssen, wie das Blatt aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts belegt. In der Gastronomie seien es über siebzig Prozent. Im Einzelhandel sieht ein Drittel der Firmen ihre Existenz gefährdet.

Innenstädte werden veröden

Deutschlands Innenstädte werden nach der Corona-Pandemie nicht mehr so aussehen wie zuvor, weil viele Schaufenster leer bleiben und Gasthäuser sowie Hotels geschlossen. Von diesem Schock wird sich das Land nur langsam erholen.

umsatz restauants

Umsatzentwicklung des Gastgewerbes seit 1994     Quelle: querschuesse.de | Statistisches Bundesamt

 

Wie dramatisch die Lage ist, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis). Der Behörde zufolge sank im Januar 2021 der reale saisonbereinigte Umsatz im Gastgewerbe um 69,9 Prozent zum Vorjahresmonat, sprich ein Minus von annähernd 70 Prozent. Im Gesamtjahr 2020 waren die realen Umsätze bereits um annähernd 40 Prozent zum Vorjahr gefallen. Wie dramatisch der Einbruch ist, verdeutlicht „Querschuesse.de“: „Das saisonbereinigte Hoch des Gastgewerbes stammt aus dem September 1994 mir 152,7 Indexpunkten versus 31,7 Indexpunkten im Januar 2021.“ Bei den Beherbergungsunternehmen war der Umsatzrückgang im Januar mit 84 Prozent sogar noch dramatischer.

20 Prozent verlieren ihren Job

Weniger Umsatz, weniger Jobs – die Corona-Krise führte zu einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe, so das Statistische Bundesamt: Die Zahl der Beschäftigten ist von März 2020 bis Januar 2021 um 19,2 Prozent geschrumpft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Während die von Umsatzrückgängen verhältnismäßig stark getroffenen Hotels, Gasthöfe und Pensionen im selben Zeitraum mit -17,8 % etwas weniger Personal abbauten, war der Rückgang der Beschäftigten im Bereich Getränkeausschank besonders hoch (-38,9 %). Dabei ist zu beachten, dass Kurzarbeitende weiterhin als Beschäftigte zählen.

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Helmut Achatz

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