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Wer böhmische Eltern hat, ist sicher mit Kolatschen verwöhnt worden – das traditionelle Gebäck dieser Region schlechthin. Sieht großartig aus und schmeckt hervorragend. Einfach mal selbst ausprobieren.
Böhmische Küche wird von Mehlspeis‘ dominiert – dazu gehören Liwanzen Buchteln, Dalken, Semmelbaba, Powidltascherln und eben Kolatschen. Im Grunde genommen sind Kolatschen (tschechisch: koláč ) nichts anderes als Quarktaschen – wobei, viele nehmen statt Quark (auf österreichisch: Topfen) auch Mohn und/oder Powidl. Die meisten formen Kreise, aber in unserem Fall entstehen Vierrecke mit zusammengeklappten Ecken, die eben aussehen wie Quarktaschen. Böhmen ist auch bekannt für
- Zwetschgenknödel
- Marillenknödel
- Powidlknödel (povidlové knedlíky)
- Powidldatschgerl (povidlové taštičky): Mit Powidl gefüllte Teigtaschen.
aber davon noch später.
Kolatschen gehen immer
Kolatschen sind etwas für zwischendurch – zum Kaffee am Nachmittag oder auch als Nachtisch. Für Kolatschen braucht’s Geduld, weil sie aus Hefeteig gebacken werden – und der muss „gehen“. Das Füllen geht schnell, das Backen auch. Durchmesser der runden Kolatschen: zehn Zentimeter.
Aber wie gesagt, wir wollen viereckige Kolatschen machen – und die lassen sich mit der Hand formen und in die entsprechende Größe ziehen.
Wer will, kann dem Quark auch in Rum getränkte Rosinen beifügen oder auf dem Quark einen Kleks Powidl (Pflaumenmus) platzieren – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Und hier ist das Rezept:
Kolatschen
Kochutensilien
- Backofen
Zutaten
Hefeteig
- 500 g Mehl
- 1/2 Würfel Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
- 80 g Zucker
- 1/4 l lauwarme Milch
- 100 g Butter
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 1/2 abgeriebene Schale einer Zitrone unbehandelt
Füllung
- 500 g Quark
- 2 Eier
- 180 g Zucker
- 1 EL Speisestärke
- 2 EL Zitronensaft
- 1/2 abgeriebene Schale Zitrone
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 100 g Butter
Zum Bestreichen und Bestreuen
- 1 Ei (nur Eigelb zum Bestreichen)
- 1 Reibelebkuchen oder Printen
Anleitungen
Hefeteig
- Mehl in eine große Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken
- Die Hefe zerbröseln und in der Mulde mit einem TL Zucker, etwas lauwarmer Milch und Mehl vom Rand verrühren. Hefe, Zucker und Milch müssen sich aufgelöst haben. Mit Mehl bestäuben
- Den Vorteig zugedeckt eine Viertelstunde an einem warmen Ort stellen und gehen lassen.
- Butter in der restlichen Milch zerlassen und mit dem Rest Zucker, einer Prise Salz, der abgeriebenen Zitronenschale und den Eiern zu einem glatten Teig kneten
- Den Teig so lange rühren, bis er Blasen wirft und sich leicht vom Schüsselrand löst
- Den Teig eine halbe Stunde an einem warmen Ort "gehen" lassen
Füllung
- Die Eier trennen.
- Quark in ein Schüssel geben
- mit Butter, Zucker, Eigelb, Speisestärke, Zitronensaft und -schale sowie Vanillezucker verrühren
Teig füllen
- Teig portionieren und die Hefeteigstücke auf einem bemehlten Nudelbrett in daumendicke Stücke auswellen
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen
- die Teigstücke in Quadrate ziehen und auf dem Backpapier platzieren
- Teigstücke mit dem Quark-Gemisch bestreichen
- Die Ecke einklappen, dass es aussieht wie ein geöffnetes Briefkuvert
- Die Ecken mit Eigelb bestreichen und Reibelebkuchen (oder Printen) locker über die Teigtaschen reiben
- die noch teigigen Kolatschen 10 Minuten auf dem Blech ruhen lassen
- Backofen auf 180°C vorheizen und 15 bis 20 Minuten backen
- Die Kolatschen sollten goldbraun sein beim Herausnehmen
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das Kolatschen Rezept ist wie das von meiner Oma, allerdings hat sie auch 1/4 bis 1/2 Würfel Hefe verwendet, was hier im Rezept offenbar vergessen worden ist…;-D
Liebe Ulrike,
vielen Dank für den Hinweis. Tatsächlich hat die Hefe bei den Zutaten gefehlt. Was für ein Faux Pas :-(. Ich hab’s gleich nachgetragen. Ich habe mit einem halben Würfel gearbeitet – es geht auch Trockenhefe. Gutes Gelingen.
Hallo, bei der Füllung steht 1 Ei und dann nochmals 2 Eier. Also 3 Eier In die Füllung? Heimatliche Grüße Peter Fink
Danke für den Hinweis. Ich hab’s geändert. Für die Füllung braucht es zwei Eier und für das Bestreichen das Eigelb von einem Ei. Das war irreführend, tut mir leid. Gutes Gelingen und guten Appetit ;-))