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Privilegien für Rentner
Privilegien für Rentner
Dank dieser Privilegien stehen französische Rentner deutlich besser da als deutsche. „Frankreich ist eines der wenigen Länder in der OECD, wo die Rentner ihren Lebensstandard nicht nur halten können, sondern wo er sogar etwas über ‚dem der Gesamtbevölkerung liegt‘“, bemerkt Queisser in der „Welt“.
Das wollen der französische Präsident Emmanuel Macron und sein Premierminister Édouard Philippe ändern. Wie sieht die Reform aus? Der „Spiegel“ hat es zusammengefasst:
- Mit einem neuen Punktesystem soll in Zukunft jede Arbeitsstunde im Rentensystem verrechnet werden. Bisher zahlen die Franzosen erst bei mehr als 150 Arbeitsstunden in drei Monaten ein. So sollen auch Gelegenheitsjobs und Teilzeitarbeit den Renten zuträglich werden.
- Alle 41 berufs- und branchenspezifischen Rentenregelungen sollen auslaufen und in das allgemeine System überführt werden. Lokomotivführer, die bisher mit 52 Jahren in Rente gehen dürfen, können das in Zukunft frühestens mit 60 Jahren – zwei Jahre vor dem gesetzlichen Rentenalter von 62 Jahren. Egal wie schwer der Beruf ist, kann das Rentenalter nur noch um maximal zwei Jahre heruntergesetzt werden.
- Das neue System soll ab 2022 für alle Berufsanfänger gelten. Für diejenigen, die 1975 oder später geboren sind, wird es schrittweise eingeführt. Wer älter ist, ist von den neuen Regeln nicht betroffen.
- Franzosen, die länger als bis zu einem Alter von 62 Jahren arbeiten, sollen durch ein Bonussystem belohnt werden, damit das Durchschnittsrentenalter in Zukunft bei 64 Jahren liegt.
Im Moment sieht es nicht so aus, dass Macron mit seiner Reform durchkommt, denn die Franzosen gehen überall in Massen auf die Straße. Wie „C’est la grève“ berichtet, streiken Metro-Fahrer, Eisenbahner, Mediziner, Feuerwehrleute, Piloten und Radio-Journalisten, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Streik wird weiter gehen, die nächsten sind schon angekündigt.
Dreh- und Angelpunkt ist das Renteneintrittsalter, das die Regierung ab 2027 auf 64 Jahre hochsetzen will. Wer früher geht, muss mit Abschlägen rechnen, wer länger arbeitet, bekommt einen Bonus. Die Gewerkschaft sind durch die Bank dagegen, für die das Renteneintrittsalter eine „rote Linie“ bedeutet.
Serie Rentensysteme
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie über Rentensysteme im Ausland. Bislang sind Beiträge erschienen über:
Was wir von Österreich lernen können Insgesamt zeigt Österreich, dass es auch anders geht – zum Nutzen der Rentner.
https://www.tagesschau.de/ausland/rente-frankreich-macron-101.html
Was wir von der Schweiz lernen können Die Schweizer sind bei der Altersvorsorge ein Vorbild, von dem deutsche Rentenpolitiker
Schweden Anders als die Deutschen setzen auch die Schweden auf den Kapitalmarkt für die Altersvorsorge – und fahren deutlich besser als wir Deutsche.
Norwegen Die norwegische Staatsbank (Norges Bank) hat das Geld in Aktien und Immobilien weltweit in einem Pensionsfonds angelegt. Mittlerweile hat dieser Fonds ein Volumen von weit mehr als 8,23 Billionen norwegischer Kronen oder umgerechnet 825 Milliarden Euro.
Niederlande Anders als die Deutschen setzen auch die Niederländer, wie die Schweden und Norwegern auf den Kapitalmarkt für die
Altersvorsorge. Die Niederländer brauchen deswegen vor Altersarmut auch keine Angst haben. Was wir von den Niederlanden lernen
Bild: Philippe PATERNOLLI / Shutterstock.com
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Eine schöne Zusammenfassung, danke.
[…] Franzosen 74,4 Prozent, […]