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Wie wollen die Anbieter der Riester-Rente überhaupt noch die erforderliche Rendite erwirtschaften angesichts der Nullinsphase? Diese Frage hat sich auch der CDU-Arbeitnehmerflügel gestellt und kommt zu einem vernichtenden Urteil. Die Unionspolitiker halten die Riester-Rente für gescheitert und fordern eine Rückabwicklung der Reform.
„Die Riester-Rente ist spätestens mit der Niedrigzinsphase an die Wand gefahren“, so der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, dem „Handelsblatt“ gegenüber. Die Einführung der Riester-Rente habe sogar das Niveau der gesetzlichen Rente um vier Prozent gesenkt und damit der Altersarmut bei Normalverdienern den Weg bereitet. Diese Meinung vertritt übrigens der Ex-Sozialminister Norbert Blüm schon lange und klagt die Ausplünderung der gesetzlichen Rente an.
Riester ist passé
Auch der künftige Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hält die Riester-Rente für „grundlegend falsch aufgestellt“. wie er dem „Spiegel“ sagte. Die Ökonomen fordern dem „Handelsblatt“ zufolge die Förderung anderer Formen der privaten Altersvorsorge. So schlage der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger einen „Schäuble-Bond“ vor: „eine Staatsanleihe mit ein bis zwei Prozentpunkten Zinsaufschlag, aber nur für Sparer, die in diese Anleihe für die private Altersvorsorge investieren“. Da der Staat vom Niedrigzins profitiert, soll er einen Teil dieses Vorteils an die Bürger zurückgeben.
Zinsen gleich null
Die Volkswirte der Volks- und Raiffeisenbanken haben das einmal exemplarisch durchgerechnet: „Zieht sich die Normalisierung der Zinsen bis zum Jahr 2050 hin, fallen die Einkommenseinbußen der Riester-Sparer entsprechend drastischer aus. Erst im Jahr 2050 kann die Rentenlücke durch die Riester-Rente wieder geschlossen werden, die Riester-Rente fällt bis zu 40 Prozent niedriger aus als im Basisszenario“. Dabei sind die Annahmen der Volkswirte immer noch zu optimistisch, denn die Umlaufrendite ist mittlerweile auf 0,09 Prozent abgerutscht. Umlaufrendite ist die durchschnittliche Rendite aller im Umlauf befindlichen Staatsanleihen – einige Staatsanleihen weisen schon eine Negativrendite aus, das heißt, der Gläubiger wird noch bestraft dafür, dass er dem Staat Geld leiht – einfach nur pervers. Übrigens, vor fünf Jahren lag die Umlaufrendite noch bei 3,2 Prozent.
Weiterführende Links:
- Volks- und Raiffeisenbanken: Niedrigzins schwächt Riester-Rente
- Handelsblatt: Top-Ökonomen fordern Abschaffung der Riester-Rente
- Welt I: Ist Nullzins das Aus für Riester?
- Welt II: Die traurige Wahrheit über die Riester-Rente
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7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
also, lieber Herr Achatz, um beim Crash zu bleiben….an die Wand gefahren ist zu viel, da die abgeschlossenen Verträge bindend sind, und zwar nicht nur zwischen Kunde und Staat, sondern – viel effektiver- zwischen Staat und emittierender Versicherungsgesellschaft. Ich glaube, es ist zwar reißerisch zu sagen: …an die Wand gefahren….möchte aber, um des Volkes Seele nicht allzu sehr in Wallung zu bringen sagen….Landung im Kiesbett.
Tipp für alle, die es sich leisten können: die Versicherung beitragsfrei stellen, nur nicht kündigen!!!!!!!
Die Riester Rente hat wahrscheinlich nur dem SPD Mann Riester genutzt weil die Versicherungsgesellschaften sich dankbar für die vielen neuen Kunden gezeigt haben. Viel besser als die Riester Rente ist eine Zusatzrente. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bekommen diese um nicht gegenüber den Beamten im Alter benachteiligt zu werden. Für alle anderen Beschäftigten ist es sinnvoll einen Vertrag mit einer Pensionskasse abzuschliessen. Ich empfehle den HPV.
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[…] 1. Januar 2017 ist die Riester-Rente 15 Jahre alt geworden. Aber so jung sie auch ist, hat sie bereits ausgedient. Die ersten Versicherer steigen aus […]
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