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Bei der Riester-Rente lassen sich laut einem Zeitungsbericht Millionen Sparer Fördergeld vom Staat entgehen. Dies berichtete die„Süddeutsche Zeitung“ am Montag unter Berufung auf eine Auswertung der Deutschen Rentenversicherung (DRV).
Das hätte sich der ehemalige Arbeitsminister Walter Riester nicht gedacht, dass die von ihm erfundene staatlich bezuschusste private Altersvorsorge einfach links liegen gelassen wird. Millionen Deutsche ignorieren die Fördergelder vom Staat einfach – und machen nichts oder schöpfen den Bonus vom Fiskus nicht aus.
Viele Riester-Verträge ruhen
Die „Süddeutsche Zeitung“ kam drauf als sie die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) analysierte. Dabei beruft sie sich auf einen schon im April vorgelegten Bericht der DRV. Die Zahlen sind zwar für das Jahr 2011, 2015 dürfte es jedoch nicht grundsätzlich anders aussehen.
Das dürfte vor allem daran liegen, dass nach Angaben des Arbeitsministeriums knapp ein Fünftel der Verträge ruhend gestellt ist. Die Sparer zahlen also nichts mehr ein, weil sie sich dies nicht mehr leisten können, es wegen der Kritik an der Riester-Rente nicht mehr für sinnvoll erachten oder sie einen anderen Vertrag abgeschlossen haben, den sie für besser halten. Außerdem wird ein kleiner Teil der Verträge bereits ausbezahlt. Diese werden nicht mehr gefördert. Das gilt auch für Menschen, die sich selbständig gemacht haben. (O-Ton Süddeutsche)
Vielen ist das Procedere zu kompliziert, andere werfen vorzeitig das Handtuch. Zur Erinnerung: Die volle Förderung von jährlich 154 Euro Grundzulage plus maximal 300 Euro pro Kind bekommt nur, wer vier Prozent seines sozialversicherungspflichtigen Vorjahres-Einkommen – maximal 5800 Euro (West) und 4900 Euro (Ost) – in die Waagschale wirft. Bei 30 000 Euro beispielsweise sind das 1200 Euro pro Jahr.
Nur die Hälfte kommen auf die volle Zulage
Ende 2011 hatten die Deutschen laut DRV in 15,3 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen. Nur die Hälfte kam auf die volle Zulage. Damit verfehlt die Riester-Rente natürlich ihren Zweck, mit der privaten Altersvorsorge die Rentenlücke bei der gesetzlichen auszugleichen. Das Heulen und Zähneknirschen kommt dann leider später.
#Riester-Sparer verzichten (unfreiwillig) auf Geld vom Staat, in @welt http://t.co/E7IphBmp2U #Zulagen nicht ungenutzt lassen /as
— LV 1871 (@lv1871) July 21, 2015
Mehr Infos:
"Geld verschenken" ??? Warum #Riester auch ohne Zulagen Sinn machen kann: https://t.co/NH9RD3lyZe
— MorningBriefing (@M_Briefing) July 20, 2015
Klar ist: Ohne eine private Vorsorge geht es nicht. Aber lohnen sich Riester-Verträge? Es kommt drauf an… (nadu) http://t.co/br35yUD8Xu
— ZEITONLINEWirtschaft (@zeitonline_wir) July 23, 2015
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Riester-Rente verrottet oft […]
[…] Lebenslüge der Euro-Zone“. Die Deutschen sind zu doof einen Zulagenantrag auszufüllen: Riester-Rente verrottet oft. Finanzspekulanten und Ökoimperialisten bedrohen die Menschheit – nicht der Klimawandel, […]
[…] zu den Fakten: Um die volle staatliche Zulagen zu bekommen, müssen Riester-Sparer mindestens vier Prozent ihres Brutto-Einkommens in ihren Riester-Vertrag einzahlen. In den Jahren 2011 und 2012 waren das dem Bundesfinanzministerium zufolge nur rund 5,9 […]