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Was ist das Geheimnis für ein langes, gesunden Leben? Wer sollte das besser wissen als die Älteren unter uns. Was haben sie gemeinsam – und wie können Andere davon profitieren? Die zehn besten Tipps für ein langes, gesundes Leben.
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran …“ – wer kennt das Lied von Udo Jürgens nicht. Aber wer mit 66 Jahren erst in Schuss kommt, für den ist dann auch schon bald Schluss. Wer alt werden will, muss früh anfangen – und nicht erst mit 66. Warum aber bleiben einige auch im Alter geistig und körperlich fit und andere nicht? Wie ticken Superager? Was also ist das Geheimnis eines langen, gesunden Lebens?
Öfter mal das Gehirn fordern
Lisa Feldman Barrett, eine Psychologie-Professorin an der Northeastern University und Kollegen am Massachusetts General Hospital haben sogenannte Superager untersucht und mit Altersgenossen verglichen. Sie wollten herausfinden, was für ein langes, gesundes Leben spricht. Dabei zeigte sich, dass gewisse Hirnregionen der Superager eher denen von 25-Jährigen entspricht – offensichtlich kaum betroffen vom Alterungsprozess. Ohne auf die Details einzugehen, wie wird jemand zum Superager. Die beste Antwort sei, so Lisa Feldman Barrett, an etwas angestrengt zu arbeiten, sich auch mal geistig anzustrengen – ab und an mal ein Kreuzworträtsel zu lösen oder ein Sudoku reicht nicht. Übrigens gilt das auch für die körperliche Fitness. Das heißt, sich anzustrengen, fordert Körper und Geist. „If you don’t use it, you lose it“, wie das so schön auf Englisch heißt.
Gerald Campbell, 79, beim Gewichtheben
Gibt es dafür irgendwelche Tipps oder Rezepte für ein langes, gesundes Leben? Panayiotis Mallis, Vice Chairman der Cyprus Adult Education Association (CAEA) glaubt, zehn Denk- und Verhaltensweisen gefunden zu haben, die einem helfen, mental und körperlich möglichst lang fit zu bleiben. Mallis weiß, wovon er redet: Er ist 83 Jahre alt. Der Zypriot nennt es
„Decalogue of Longevity – healthy Ageing“
Tipps für ein langes, gesundes Leben:
- Strong appetite. Damit meint er nicht, immer kräftig zu essen, sondern sich angemessen zu ernähren. Das heißt, möglichst auf Fastfood zu verzichten.
- Firm will. Ein fester Wille. Das Gegenteil ist Wankelmut, sich gern vom eigenen Weg abbringen zu lassen.
- Continous battle against indifference. Beständiger Kampf gegen Gleichgültigkeit und Desinteresse. Begeisterungsfähigkeit und Schaffensfreude. Wer für etwas Feuer fängt, vergisst seine Zipperlein.
- Unlimited patience. Ausdauer, Geduld und Beharrlichkeit – drei Wörter, die am besten ausdrücken, was damit gemeint ist.
- Enthusiam. Sich für etwas begeistern.
- Self control. Diese Geisteshaltung dürfte sich mit Selbstbeherrschung am besten umschreiben lassen.
- Discreet lenience. Damit ist dezente und taktvolle Nachsicht mit den Fehlern Anderer gemeint. Das heißt nicht, zu allem Ja und Amen zu sagen, sondern dem Anderen respektvoll und nachsichtig auf einen Fehler hinzuweisen.
- Always humour. Seinen Humor nicht zu verlieren, auch in schwierigen Situationen. Mit Humor lässt sich vieles leichter ertragen.
- Ability to disentangle complications. Disentangle steht für „entflechten“. Gemeint ist damit, schwierige Situationen zu vereinfachen, genau zu hinterfragen, worin das wirkliche Problem besteht.
- Skill to live alone. Die Fähigkeit, auch allein zurecht zu kommen. Im Leben kommt es vor, dass jemand allein dasteht, auch wenn es anders geplant war. Einige kommen mit der Situation gar nicht zurecht, andere nur schlecht. Jeder sollte darauf vorbereitet sein und es sich zumindest vorstellen, besser noch, es einzuüben.
Wie wir älter werden können
Lebenserwartung ist nicht Schicksal – wir können etwas dafür tun, gesund älter zu werden: Ein Forscherteam der University of Illinois hat herausgefunden, dass der Lebensstil einen großen Einfluss auf unser Alter hat. Sie haben dafür die Daten von mehr als 700.000 Menschen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert – und fanden acht Faktoren, die einen gesunden Lebensstil kennzeichnen:
- körperliche Aktivität,
- der Verzicht auf Rauchen,
- ein guter Umgang mit Stress,
- gute Ernährung,
- ein mäßiger Alkoholkonsum,
- keine Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln,
- guter und regelmäßiger Schlaf,
- das Pflegen positiver sozialer Beziehungen.
Letztlich geht es darum, lebendig und aufmerksam zu bleiben, den Kontakt zu suchen und neugierig zu bleiben. Gesundes Essen, ausreichender Schlaf und angemessener Sport tragen sicher das Übrige dazu bei.
Der Mensch braucht Rituale
Wer sich gewisse Rituale erhält, den wirft so schnell nichts aus der Bahn – auch das hilft, den Verfall hinauszuzögern. Ein Ehrenamt hilft, sich gebraucht zu fühlen und fördert den Kontakt und bringt Selbstbestätigung. Wie wäre es denn, eine neue Sprache zu erlernen oder einmal pro Woche in Yoga zu gehen? Das sind nur ein paar Tipps für ein langes, gesundes Leben. Es geht um Regelmäßigkeit. Rituale helfen dabei.
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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Lieber Helmut,
es ist immer wieder schön, Deine Artikel zu lesen!
Und dieser Artikel gefällt mir besonders. Er drückt für mich die richtige Mischung aus Achtsamkeit, Nachsicht, Selbstfürsorge, eine gewisse Einfachheit und vor allem Humor aus. Genau so will ich älter und alt werden.
Liebe Grüße
Barbara
[…] das Gehirn will trainiert werden. Mit Training bleibt es fit. Mit Training können wir den Alterungsprozess entgegenwirken. Denn, […]
[…] Die 10 besten Tipps für ein langes, gesundes Leben […]
[…] sind spätestens im dritten Lebensjahrzehnt angefangen worden“. Das ist mit dem Satz gemeint. Wer sich erst in der Rente überlegt, was er machen will, ist zu spät dran. Einige fallen regelrecht in ein Loch. Alles, was im Haus repariert werden muss, ist schnell […]
[…] angehen – und noch vieles genießen, was Generationen vor uns nicht möglich war. Wir sind fitter, agiler und aufgeschlossener. Wir 60er haben Zeit, viele – auch noch – das Geld, um unsere Träume aus der Jugendzeit wahr […]
[…] Weiteren hilft es vielen Menschen, sich mit einem Ritual selbst zu motivieren und sich ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Um gut in den Tag zu starten, ist ein Morgenritual […]
[…] Senioren sind in der heutigen Zeit um einiges aktiver und fitter als vor Jahrzehnten – der Medizin sei Dank. Sie leben nicht nur länger, sie wollen auch mehr erleben: Laut einer offiziellen Studie der FUR (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen) investieren Senioren deutlich mehr Geld für den Urlaub als früher. Die Marketingchefin des weltbekannten Wohnmobil-Herstellers Carthago empfindet den demographischen Wandel als äußerst positiv, denn die meisten Kunden sind im Rentenalter. Dies belegt eine weitere Studie: Laut dieser beträgt das durchschnittliche Alter eines Wohnmobilkäufers 50,9 Jahre. […]
Hallo Herr Achatz,
ich darf da mal ein großes Lob aussprechen. Ich habe Ihren Artikel über die Rente, ihre Entwicklung bis heute, was die Politiker daraus gemacht haben, die mit der Rente verbundenen vielen Lügen gelesen. Ich wundere mich nur, daß es da nicht einen Riesen-Aufstand gegeben hat bzw. geben noch müßte, denn dieser himmelschreiende Betrug müßte eigentlich jedem Rentner bekannt sein und müßte zu dem Ergebnis führen, daß der Bundestag eigentlich nicht die geeignete Versammlung ist, über unsere Renten zu bestimmen. Meine Rente haben ICH und meine Arbeitgeber verdient und keine andereren.
Hallo,
Sie wundern sich, dass es keinen Riesenaufstand gibt. Die meisten sind leider zu bequem, um auf die Straße zu gehen. Ich habe zwei Demos gegen die Abzocke von Betriebsrentner organisiert. Gekommen sind nicht mal zweihundert. Keine Zeit, was anderes vor, zu weit zu fahren, Wetter zu unbeständigt … Ausreden gibt es viele.