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Was essen an verregneten Tagen? Am besten Apfelkücherl. Dann ist im Süden Deutschlands Zeit für eine besondere Süßspeise: Apfelkücherl – außen goldbraun, innen saftig-süß-säuerlich. Einfach großartig!
Wenn die Blätter an den Bäumen langsam bunt werden und die Luft nach 🍂 Herbst riecht, dann ist in Bayern die Zeit für eine ganz besondere Süßspeise gekommen: die 🍎 Apfelkücherl – ein Gericht als Inbegriff von Gemütlichkeit und Kindheitserinnerung. Aber woher kommt diese bayerische Spezialität eigentlich, wie aufwändig ist die Zubereitung und wo isst man sie heute noch? Setz di her, wir verraten’s dir!
A Gschicht mit Tradition: Woher kemman de Apfelkiacherl?
Die genaue Geburtsstunde der Apfelkücherl ist, wie bei vielen traditionellen Gerichten, schwer zu datieren. Ihre Wurzeln hat die Süßspeise aber eindeutig in der bäuerlichen Küche des süddeutschen und österreichischen Raums. Äpfel waren seit jeher ein gut lagerbares und reichlich verfügbares Obst. In Zeiten, in denen exotische Zutaten purer Luxus waren, zauberten die Bäuerinnen aus dem, was der eigene Garten hergab, die köstlichsten Speisen.
Das Prinzip ist dabei so einfach wie genial: Obst in Teig zu hüllen und in heißem Fett auszubacken, ist eine uralte Methode, um Früchte haltbar zu machen und in eine sättigende Mahlzeit zu verwandeln. Wir können davon ausgehen, dass die ersten Apfelkücherl schon vor Jahrhunderten über dem offenen Feuer in gusseisernen Pfannen brutzelten. Sie sind ein perfektes Beispiel für die bodenständige „Arme-Leute-Küche“, die aus wenigen, regionalen Zutaten maximalen Genuss herausholt.
Aufwand? Die Zubereitung ein Klacks!
Du denkst, für so eine Köstlichkeit musst du stundenlang in der Küche stehen? Falsch gedacht! Die Zubereitung von Apfelkücherl ist erfreulich unkompliziert und auch für Kochanfänger bestens geeignet.
Das Grundrezept besteht im Wesentlichen aus drei Schritten:
- Der Teig: Gerührt wird ein einfacher Backteig aus Mehl, Eiern, Milch und einer Prise Salz sowie einem Schuss Bier für die Fluffigkeit. Das macht die Kohlensäure im 🍺 Bier.
- Die Äpfel: Am besten eignen sich leicht säuerliche, feste Apfelsorten wie Boskop, Elstar oder Jonagold. Diese werden geschält, das Kerngehäuse wird ausgestochen und der Apfel in etwa fingerdicke Ringe geschnitten. Ein kleiner Spritzer Zitronensaft verhindert, dass die Apfelringe braun anlaufen.
- Das Ausbacken: Die Apfelringe werden durch den Teig gezogen, sodass sie vollständig umhüllt sind, und anschließend in heißem Butterschmalz oder Pflanzenöl goldbraun ausgebacken.
Nach dem Abtropfen werden die noch warmen Apfelkücherl klassisch mit Zimtzucker überstreut. Serviert werden sie oft pur, mit Vanilleeis, Apfelmus oder einer leichten Vanillesoße. Der Aufwand ist überschaubar und das Ergebnis einfach himmlisch.
Geografische Verbreitung: Wo isst man Apfelkücherl?
Auch wenn wir in Bayern stolz von „unseren Apfelkiacherl“ sprechen, sind wir nicht die Einzigen, die diese Leckerei lieben. Das Gericht ist im gesamten süddeutschen Raum eine feste kulinarische Größe.
- In Bayern: Hier sind sie flächendeckend bekannt und beliebt, vom Allgäu bis in den Bayerischen Wald. Man findet sie auf Speisekarten von traditionellen Wirtshäusern, auf Volksfesten und natürlich in unzähligen heimischen Küchen.
- In Baden-Württemberg: Bei den schwäbischen Nachbarn heißen sie „Apfelküchle“ und sind mindestens genauso populär. Die Zubereitung ist quasi identisch.
- In Österreich: Auch in der Alpenrepublik, insbesondere in Tirol und im Salzburger Land, sind Apfelküchle oder „Apfelradln“ eine weit verbreitete und geschätzte Süßspeise.
- Im Elsass: Über die Grenze hinweg findet man in Frankreich die „Beignets aux pommes“, die dem gleichen Prinzip folgen und die gemeinsame kulinarische Geschichte der Regionen unterstreichen.
Kulinarisches Heimatgefühl
Ob als süßes Hauptgericht an einem kalten Tag oder als Dessert nach einer deftigen Brotzeit – die Apfelkücherl sind ein echtes Stück kulinarisches Heimatgefühl. Ein einfaches, ehrliches Gericht, das Generationen verbindet und uns immer wieder aufs Neue begeistert. Also, worauf wartest du? Ran an die Äpfel und hol dir ein Stück bayerische Gemütlichkeit auf den Teller!
Genug der Vorrede – hier geht’s zum Rezept:
Apfelküchlein
Kochutensilien
- 1 Pfanne tiefe Pfanne
- 1 Ausstecher für Äpfel
- Küchenpapier um Apfelküchlein abtropfen zu lassen
Zutaten
Bierteig (Wein oder Milch)
- 220 g Mehl
- 250 ml Bier
- 2 Eigelb
- 2 Eiweiß steif geschlagen
- 3 EL Öl Sonnenblumenöl oder Rapsöl
- 1 Prise Salz
- 15 g Zucker
Apfelküchlein
- 750 g Äpfel große, säuerliche
- Mehl zum Wenden
- Butterschmalz zum Ausbacken
- Zimtzucker
Vanillesauce
- 500 ml Milch
- 1/2 Vanilleschote, aufgeschlitzt
- 2 Eigelb
- 30 g Zucker
- 15 g Speisestärke (2 bis 3 TL)
- 2 EL Sahne
Anleitungen
Teig zum Backen
- Mehl in eine Schüssel geben
- mit der Flüssigkeit (kann auch Milch oder Wein sein), den Eigelben, Öl, Salz und Zucker zu einem dickflüssigen Teig verrühren.
- kalt stellen und 1 Stunde ruhen lassen
- vor dem Weiterverarbeiten Eischnee schlagen und unterziehen
Apfelküchlein ausbacken
- nach der Stunde den Teig beiseite stellen
- Äpfel schälen und Kernhaus ausstechen
- Äpfel in etwa 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden
- Küchenpapier auf Arbeitsfläche auslegen
- In einer Pfanne mit hohem Rand Butterschmalz (3 Zentimeter) erhitzen
- Apfelscheiben kurz in Mehl wenden
- auf eine Gabel aufspießen und in den Bierteig tauchen
- im heißen Fett auf beiden Seiten goldbraun backen
- gebackene Apfelscheiben auf Küchenpapier abtropfen lassen
- wenn alle Apfelscheiben gebacken sind, auf einer Platte anrichten und mit Zimtzucker bestreuen
- mit warmer Vanillesauce oder Vanilleeis anrichten
Vanillesauce
- Milch mit Vanilleschote aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen
- In einem Topf die Eigelbe mit dem Zucker und der Speisestärke verrühren, sodass sich keine Klümpchen bilden
- Die Vanillemilch vorsichtig und langsam zugeben und mit dem Schneebesen verrühren; unter Rühren erhitzen und kurz Bläschen bilden lassen
- Topf vom Herd nehmen, Vanilleschote entfernen
- Rasch abkühlen lassen und die Sahne unterrühren
Notizen
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