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Die Argumente der Beamten
Wie sieht es aus mit der Ungleichheit zwischen Renten und Beamtenpensionen? Das hat nichts mit Neid zu tun, wie Beamte sofort unterstellen, sondern damit, dass es hierzulande eine deutliche Schieflage gibt zwischen Pensionen und Renten, die von allen Steuerzahlern finanziert werden muss. Max Schindlbeck, stellvertretender Vorsitzender der DBB Bundesseniorenvertretung hat im Juni 2014 hat in einem Beitrag in „AiR – Aktiv im Ruhestand“, dem Magazin des dbb für Ruhestandsbeamte, Rentner und Hinterbliebene auf eine Modellrechnung des baden-württembergischen Finanzministeriums verwiesen. Danach komme ein Meister aus der freien Wirtschaft nach 47 Berufsjahren auf 1676 Euro gesetzliche Rente, ein mit ihm vergleichbarer Eichbeamter erhalte 1830 Euro.
Schindlbeck verweist weiter darauf, dass „Pensionäre ihre Bezüge versteuern, die gesetzliche Rente ist für die große Mehrheit ihrer Bezieher weiterhin steuerfrei“. Und dann kommt das Argument, Pensionäre hätten in der Regel neben ihrer Pension keine weiteren Alterseinkünfte. Viele Rentner jedoch bezögen über die gesetzliche Rente hinaus noch Betriebsrenten. Ein Vergleich, dem nur der Betrag zugrunde liegt, den der Rentner von der Deutschen Rentenversicherung beziehe, sei also unvollständig. Dann verweist Schindlbeck darauf, dass zwei von drei Beamten im gehobenen und höheren Dienst seien, das heißt, sie haben mindestens einen Fachhochschulabschluss. Mittlerweile müssen jedoch Neurentner 83 Prozent ihrer Rente versteuern, das heißt, Schindlbecks Argument ist längst entkräftet.
Diskussion über Pension überfällig
Eine Diskussion über die Privilegien von Beamten in punkto Altersvorsorge ist überfällig. Die Merkel-Regierung hat sich jahrelang erfolgreich davor gedrückt. Auch der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt wenig Lust, das Thema auf den Tisch zu bringen.
Buchempfehlung
Kurz vor der Rente – und nun? Das Buch „Rentenplaner für Dummies“ hilft allen künftigen und seienden Rentner, sich in punkto Finanzen zurechtzufinden. Das klingt einfacher als es ist, ist aber kein Hexenwerk. Mit Ende 50, Anfang 60 fragen sich viele, ob Ihre Rente reicht und was auf Sie zukommt. Wer mit der Rente auskommen will, hat als Vorruheständler noch die Chance, an der Schraube zu drehen. Aber auch Rentner können noch etwas deichseln, um mit ihrer Rente besser über die Runde zu kommen.
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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Renten seien nicht das zentrale Problem im Bereich der Alterssicherung, sondern die zum Teil sehr hohen Pensionen. „Aktuell erhalten wenige Hundert Rentner eine Rente von mehr als 3000 Euro brutto; diese […]
[…] Mini-Rente auskommen. Aber in Österreich heißt die Rente ja auch Pension – vergleichbar den Beamtenpensionen hierzulande. Davon können deutsche Rentnerinnen und Rentner nur […]
Es sind nicht nur die Osterreicher, auch die Niederlaender und Luxemburger betrachten die deutschen Renten als Almosen die man den Ruhestandlern zubilligt. Die deutschen Bundestagsabgeordneten haben ihre eigene Altersversorgung und vertreten damit nicht das Volk sondern nur ihre eigenen Interessen. Demokratie sieht anders aus. Da koennte Deutschland noch sehr viel von anderen Landern lernen. Ein Volksentscheid wuerde schnell zutage bringen was sich die Mehrheit der Deutschen bei der Alters Versorgung wuenschen, naemlich eine gerechte Altersversorgung die Niemand benachteiligt oder bevorzugt.
Der Vergleich ist nicht wirklich vollständig. Die Beamten zahlen für ihre Alersversorgung kein Cent „ein“. Ein Arbeiter hingegen muss von seinem Lohn dementsprechend Beiträge zahlen. Obendrein darf er dann seine Rente auch nochmal versteuern …