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Wie weit Deutschland bei der Digitalisierung hinterherhinkt, zeigt sich beim elektronischen Rezept, kurz E-Rezept. Eigentlich sollte es Anfang 2022 starten, davon kann aber keine Rede sein.
Wer seine Apothekerin oder seinen Apotheker nach dem E-Rezept fragt, bekommt nur ein mĂŒdes LĂ€cheln â âdas kann dauernâ, so die Antwort. Weder Ărzte, noch Apotheker geschweige denn Krankenkassen sind wirklich auf das E-Rezept vorbereitet.
E-Rezept mit Fehlern
Wer sich eine App herunterlĂ€dt, bekommt die nur in den seltensten FĂ€llen zum Laufen. âEs ist ein allgemeiner Fehler aufgetretenâ, heiĂt es oft lapidar. Der Support der Krankenkasse ist meist ĂŒberfordert. Es gibt technische Probleme mit einer ePA-Komponente, wobei ePA fĂŒr elektronische Patientenakte steht. âUmstĂ€ndliche Anmeldung nach erfolgter Einrichtungâ, so ein weiterer Kommentar zum Handling des E-Rezepts. Das ist âein Stern noch zuvielâ, meint ein anderer Nutzer zur Bewertung der E-Rezept-App.
Der âE-Rezept-Start ist verschobenâ, schreibt die âPharmazeutische Zeitungâ Â â und dass, obwohl die Verantwortlichen im Gesundheitsministerium schon seit Jahren daran herumbasteln. Dieses Beispiel ist wieder einmal ein Beleg dafĂŒr, wie weit wir bei der Digitalisierung hinterherhinken.
Analphabeten in punkto Digitalisierung
Offensichtlich haben selbst Apotheker und Medizin-Redakeurinnen keine Ahnung davon, wie es um die Digitalisierung im Gesundheitsweisen steht, wie sonst ist zu erklĂ€ren, dass Diana Helferich von âBrigitte Wirâ im Herbst 2021 schreibt, dass es âzum Jahreswechsel vorbei sein sollâ und das ârosa Kassenrezept abgeschafft wirdâ. Davon kann keine Rede sein, wie eine Nachfrage in der Apotheke Anfang 2022 bestĂ€tigt.
Starttermin verschiebt sich immer weiter
âDer Starttermin zur E-Rezept-Pflicht verschiebt sich auf unbestimmte Zeitâ, schreibt das Heise-Magazin âiXâ, das dĂŒrfte der RealitĂ€t deutlich nĂ€herkommen. Die Patienten werden also weiter zum Arzt gehen und sich ein rosafarbenes Formular abholen mĂŒssen.
FĂŒr die Tests mĂŒssen sich einfach zu viele abstimmen, darunter der Deutsche Apothekerverband (DAV), die KassenĂ€rztliche Bundesvereinigung (KBV), der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Die Strukturen im deutschen Gesundheitsweisen sind einfach zu komplex, was jeden Fortschritt verhindert und damit die Ineffizienz des Systems konserviert.
Bild von Markus Baumeler auf Pixabay
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Helmut,
da wir uns vom Bloggerstammtisch kennen, lese ich deinen Blog sehr gerne.
Denn das Thema Rente kommt auch auf mich zu đ
Ich bin sehr von der Pflegeheim-Reform begeistert, die kaum in den Medien erwÀhnt wird.
Vielleicht liegt es daran, dass es die alte Regierung noch beschlossen hat.
Bei meiner Mutter bedeutet es, dass sie fast 1000 Euro an Pflegeheimkosten spart.
Ich habe diesen Post dazu geschrieben:
https://designbygutschi.blogspot.com/2022/01/eine-tolle-nachricht-fur-alle.html#more
Vielleicht ist das ja auch fĂŒr deine Leser:innen interessant.
Herzliche GrĂŒĂe
Jutta
Hallo Jutta,
danke fĂŒr den Kommentar. Ja, das Thema ist sicher auch fĂŒr meine Leser interessant. Vielleicht hast du Lust, einen Gastbeitrag
fĂŒr vorunruhestand zu schreiben. Du könntest ja deinen Text etwas erweitern.
Freue mich auf deine positive Antwort.
Herzliche GrĂŒĂe
Helmut