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Einfach war gestern â Onlinebanking wird kĂŒnftig deutlich komplizierter, weil die EU neue Regeln eingefĂŒhrt hat. Wer seine Ăberweisungen am heimischen PC erledigen will, braucht kĂŒnftig bei einigen Banken ein Bestsign-GerĂ€t oder einen TAN-Generator.
Die EuropĂ€ische Union (EU) beamt Kunden mit Onlinebanking zurĂŒck in die Vergangenheit â und dafĂŒr mĂŒssen sie auch noch bezahlen. Bislang â und das galt noch bis 14. September 2019 â war und ist es ganz easy, online eine Ăberweisung nach Eingabe seiner PIN (Persönlichen Identifikationsnummer) und einer per SMS generierten TAN (Transaktionsnummer) zu erledigen. Das ist ab 15. September 2019 vorbei. Denn ab 15. September mĂŒssen sich die Kunden der Banken und Sparkassen doppelt ausweisen. Das verlangt die europĂ€ische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 (Payment Services Directive2).
FĂŒr Postbank-Kunden endet das Mobile-TAN-Verfahren schon am 11. August 2019, denn dann wird dieses einfache Onlinebanking deaktiviert â âfĂŒr maximale und komfortable Sicherheit beim Onlinebankingâ (O-Ton Postbank). Aber wer dem nicht zustimmt, kann ja âkostenlos und fristlos kĂŒndigenâ (O-Ton Postbank). Die Krönung: Die Postbank nutzt zur Ănderung ihrer Konditionen die sogenannte Negativ-Option, das heiĂt, sagt der Kunde bis 11. August 2019 nicht definitiv âneinâ, gilt seine Zustimmung als erteilt.
Onlinebanking wird komplizierter
Zurzeit verschicken Banken und Sparkassen Millionen Briefe an ihre Kunden, in denen sie ankĂŒndigen, dass es vorbei ist mit TAN-Listen und dem mobilen TAN-Verfahren. Wer bislang bequem von unterwegs online Rechnungen beglichen hat, braucht kĂŒnftig ein App, wenn er diesen Service per Handy oder Tablett erledigen will, fĂŒr den Laptop muss er sich ein Bestsign-GerĂ€t anschaffen oder einen TAN-Generator. TAN-Generatoren sind billiger als Bestsign-GerĂ€te, aber so rund 15 Euro kosten diese Boxen allemal. FĂŒr Bestsign-GerĂ€te mĂŒssen die Kunden das Doppelte löhnen. Onlinebanking wird kĂŒnftig komplizierter.
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Banken erhöhen die Preise
Wer immer noch auf Belegen besteht, muss kĂŒnftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bei der Postbank beispielsweise kostet eine Ăberweisung oder eine Scheckeinzugsauftrag beim Postgiro direkt 2,50 Euro und beim Postbank Giro plus 1,90 Euro.
Die Digital-Divide, sprich, die digitale Kluft wird damit beim Onlinebanking deutlich gröĂer; das Verfahren komplizierter. Wer seine BankgeschĂ€fte gar noch beleghaft abwickeln will, muss kĂŒnftiger schon tiefer in die Tasche greifen. Aber auch fĂŒr die Onliner wird es teurer, weil sie sich extra ein GerĂ€t anschaffen mĂŒssen, wollen sie ihre BankgeschĂ€fte am PC oder Laptop erledigen.
TAN-Generator oder App
Wer glaubt, Banken und Sparkassen wĂŒrden sich darum kĂŒmmern, ihre Kunden aufzuklĂ€ren und sogar mit entsprechenden GerĂ€ten zum Selbstkostenpreis zu versorgen, der irrt gewaltig.
Kunde muss sich âdoppelt ausweisenâ
Der Grund fĂŒr diese Ănderung, Banken seien verpflichtet, so die Postbank eine âstarke Kundenauthentifizierungâ zu verlangen, wenn online auf ein Zahlungskonto zugegriffen werde. Die EU verlange eine âstarke Kundenauthentifizierungâ. Das bisherig PIN- und TAN-Verfahren gilt nicht mehr, zumindest betrifft das die TAN-Listen, die einige Banken noch verschickten. Aber, auch das SMS-TAN-Verfahren verschwindet teilweise, zumindest bei der Postbank.
Ănderungen auch bei Onlinekauf
PSD2 wird auch den Onlinekauf per Kreditkarte und Paypal verĂ€ndern. Denn die Strong Customer Authentication (SCA) gilt ab 14. September 2019 auch fĂŒr Kreditkarte und Paypal. Die SCA verpflichtet jeden, der ab dem 14. September 2019 online bezahlt, sich doppelt authentifizieren muss. Was genau bedeutet das?
Bisher war es so, schreibt das Jimdo-Magazin fĂŒr Unternehmer â8 Daysâ:
Wer online eine Reise bucht, konnte diese zum Beispiel nur mit der Kreditkarten- plus Sicherheitsnummer (und Verfallsdatum) bezahlen. Genauso reichte es aus, sich mit einem Passwort beispielsweise bei PayPal einzuloggen und die Rechnung so begleichen. Nun ist dafĂŒr ein zweiter Sicherheitsfaktor beim bargeldlosen Zahlungsverkehr nötig. Um zu bezahlen, brauchen KĂ€ufer jetzt zwei dieser drei Faktoren:
Etwas, das man weiĂ: Pin, Passwort
Etwas, das man besitzt: registriertes Smartphone, Karte (mit Nummer)
Etwas Persönliches: Fingerabdruck, Gesichtsmerkmale
KĂŒnftig werde jeder Kartenzahler, so die âWeltâ, fĂŒr Onlinebanking zusĂ€tzlich eine Zeichenkombination brauchen, die ihm auf das Handy geschickt wird, um die Zahlung freizugeben. âOder er muss per Fingerabdruckleser des Smartphones nachweisen, dass er der rechtmĂ€Ăige Nutzer der Karte istâ, schreibt die âWeltâ weiter.
Warum soll die SMS entfallen?
Hat die Postbank das Kind mit dem Bade ausgeschĂŒttet? Oder will sie sich den SMS-Versand sparen. Das mutmaĂt auch die âWeltâ. Der Verdacht kommt auf, denn das Mobile-TAN-Verfahren garantiert ja schon das Zwei-Sicherheitsfaktor-Prinzip. Onlinebanker mĂŒssen bei der Postbank schon bisher etwas wissen (ID und Passwort) und etwas besitzen (Smartphone). Die Transaktionsnummer, wird ja speziell fĂŒr den einen Vorgang generiert.
Was ist ein TAN-Generator?
Postbank-Onlinebanker brauche also kĂŒnftig ein Bestsign-GerĂ€t oder einen TAN-Generator, das ist ein LesegerĂ€te im Taschenrechnerformat. Allein, um den TAN-Generator einzurichten, muss der Postbankkunde sieben Schritte absolvieren, fĂŒr eine Ăberweisung braucht es sogar zehn Schritte. Der Kunde muss den TAN-Generator sogar an den Bildschirm halten, wehe das Licht fĂ€llt ungĂŒnstig ein, dann wirdâs nichts mit der Ăberweisung, weil der TAN-Generator einen Fehler anzeigt. Bei sommerlicher Hitze reagieren die TAN-Generatoren auch ĂŒberaus empfindlich â und auch wieder mit einer Fehlermeldung. Offensichtlich glaubt die Postbank, sie kann ihre Kunde damit zum Smartphone-Banking zwingen.
Was ist mit Kreditkarte und Paypal?
Wer per Internet einkauft, bezahlt hĂ€ufig mit Kreditkarte oder auch ĂŒber PayPal. Es ist immer noch nicht klar, wie Unternehmen wie Visa und Mastercard das Problem lösen. Hier werde der Kunde, so die âWeltâ einen zweiten Faktor liefern mĂŒssen, dass er tatsĂ€chlich derjenige ist, der er vorgibt zu sein. Bislang lassen Visa, Mastercard und Paypal ihre Kunden im Unklaren, was das denn praktisch heiĂt. Der âBargeldlosblogâ hat mal schön beschrieben in seinem Beitrag âDie PSD2 â ein TheaterstĂŒckâ:
Visa und Mastercard wollen bei Zahlungen im Internet mit Kreditkarten kĂŒnftig Abfrageroutinen etablieren. âSoll der [Webshop, Dienstleister, Anbieter] auf Deine Whitelist gesetzt werden?â. Eine solche Abfrage soll automatisch nach jeder Kartenzahlung im Netz erfolgen. Banken und Acquirer möchten die entsprechende Technik bitteschön implementieren, um die Whitelists im Online Banking anzufĂŒllen.â Und weiter heiĂt es, Visa werde verschiedene Möglichkeiten prĂŒfen, um dies zu unterstĂŒtzen. Was das genau heiĂt? Fehlanzeige!
Die EU hat mit PSD2 ein neues BĂŒrokratiemonster geschaffen, dass Verbrauchern, Banken und Handel das Leben schwer macht. Der Brief der Postbank dĂŒrfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Die Probleme werden erst im Laufe der nĂ€chsten Wochen so richtig auftauchen, wenn Kreditkartenfirmen und Paypal auf PSD2 reagieren mĂŒssen. t3n schreibt provokant „Die DSGVO war komplex? Dann wartet mal SCA ab!“. Leider ist dem nichts hinzuzufĂŒgen.
Einer aktuellen Umfrage zur Strong Customer Authentication (SCA) unter 1000 deutschen Verbrauchern zufolge bevorzugt jeder dritte schnelle Bezahlmethoden im Vergleich zu sicheren, aber zeitraubenden Methoden, schreibt finletter. Fast die HĂ€lfte der Befragten hat demnach bereits mindestens einen Online-Kauf abgebrochen, weil der Sicherheitsprozess zu langwierig schien.
#onlinebanking #postbank #visa #mastercard #paypal #bank #sca
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11 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
BestSign nutze ich bei der Postbank schon lĂ€nger. Ăberweisungen vom PC aus werden zur Handy BestSign App geschickt und dort freigegeben. Direkt vom Handy oder iPad ĂŒberweisen geht natĂŒrlich auch. Wenn die App erst einmal eingerichtet ist ? dann funktioniert das auch ganz gut.
Mich verunsichert nur eine Sache etwas: In dem Brief der Postbank stand etwas, dass das einloggen mit dem Passwort nicht mehr gehen wird. Ich bin gespannt, ob das dann auch ĂŒber die mobile BestSign App gehen wird, oder ob man schon wegen des einloggens so ein GerĂ€t braucht….,
Dieser Beitrag kommt genau zur richtigen Zeit.
Nicht wegen dem Online-Banking, dort bin ich als nur gelegentlicher Handynutzer
schon lÀnger mit TAN-Generator unterwegs und das funktioniert problemlos.
Aber vor wenigen Tagen bekam ich Post von der Bank, dass meine Kreditkarte fĂŒr den
zukĂŒnftigen Online-Einkauf registriert werden muss.
Nach Recherchen im Internet fand ich heraus, dass nicht nur fĂŒr die spĂ€tere Nutzung,
sondern schon bei der Registrierung zwingend ein MobilgerÀt benötigt wird, da die
notwendige App nur auf einem MobilgerÀt installiert werden kann.
Hat schon einmal jemand versucht, mit einem Àlteren Smartphone seine Kreditkarte
unter â http://www.mein-transakt.deâ zu registrieren?
Auf Erfahrungsberichte bin ich gespannt.
Die verheerenden Berichte, die man zu diesen Thema im Internet findet, scheinen zu
stimmen.
Danke EU, ich habe keine Lust fĂŒr die Kreditkarten-Registrierung ein neues
Smartphone zu kaufen â die Kreditkarte werde ich jetzt kĂŒndigen.
Und was bei meinem wichtigsten Bezahldienst PayPal auf mich zukommt, weiĂ ich
noch gar nicht.
Ich habe ein Konto bei der INGdiba, drei Konten bei der Postbank und ein Konto bei der HVB zu verwalten
(Bereuuungsvollmachten). Von allen Konten erhalte ich eine mTAN auf mein Smartphone und alles ist gut bzw. war gut.
Denn am 11.08.2019 wird die Postbank das mTAN-Verfahren einstellen und bald werden auch die anderen Banken
die 2-Faktoren Authentifizierung einfĂŒhren. Ich brauche also zukĂŒnftig von jeder Bank eine eigene App, die ich nur erhalte,
wenn ich einen GooglePlay-Account habe. Einen solchen Account möchte ich aber nicht einrichten. Wie komm‘ ich denn dazu!
Ich fordere die Inverkehrbringer (also die Banken) auf, ihre Apps auf ihren Seiten zum Download zur VerfĂŒgung zu stellen
und einen gemeinsamen Standard fĂŒr den mTAN-Ersatz zu entwickeln, bevor mTAN abgeschaltet wird.
England geht den richtigen Weg,
…..und ich dachte schon, ich bin der einzige, der die Briten versteht.
Ich verstehe den Ummut zu PSD2 nicht. PSD2 schreibt beim bloĂen Kontoabruf SCA mind. alle 90 Tag vor, und lĂ€sst bei weniger sicherheitsrelevanten Transaktionen (unter EUR 30, definierte Liste von Ziel-IBANs, Umbuchungen) auch Ausnahmen von SCA zu. Das die Postbank das sehr kundenunfreundlich umsetzt und bei jedem Login SCA erzwingt, dafĂŒr kann die EU nichts.
Ăbrigens kann man mit einer vernĂŒnftigen Finanzsoftware sich das Leben leichter machen. Ich nutze Banking4 von Subsembly, und den passenden bluetoothfĂ€higen Kartenleser von Reiner SCT. Damit entfĂ€llt das „an das Display / an den Monitor Halten“ genauso, wie das Abtippen der TAN. Verwalte ich Konten bei mehreren Banken, dann muss ich lediglich die EC Carte im Kartenleser tauschen.
Das BĂŒrokratiemonster PSD2 schlĂ€gt nicht nur bei der Postbank zu. Ich musste mir bei der HVB und bei Consors je einen TAN Generator kaufen und meinte damit die SicherheitslĂŒcke mobiles Phone umgangen zu haben. Aber Pfeifendeckel: fĂŒr die Inbetriebnahme des TAN Generators braucht man zwingend eine Mobilphonnummer.
Jede Ăberweisung erfordert nun folgende Schritte zusĂ€tzlich:
Identifizierung via TAN Generators, das ist
* PIN des TAN Generators eingeben
* QR Code scannen
* 6-stellige TAN vom TAN Generator abschreiben
* TAN auf dem PC eingeben
Nach Eingabe der Ăberweisung ist zusĂ€tzlich nötig:
* QR Code scannen
* Ăberweisung auf dem Display des Tan Generators prĂŒfen
* 6-stellige TAN vom TAN Generator abschreiben
Ich ergÀnze zur PSD2-Schikane, da ich es gerade wieder erlebte.
Ich will die Dokumente im Posteingang anschauen.
1) Anmeldung mit Direct Banking Nummer (wie bisher)
2) Eingabe der PIN (wie bisher)
Bevor ich jetzt meine Dokument anschauen darf:
3) PIN des TAN Generators eingeben
4) QR Code scannen
5) 6-stellige TAN vom TAN Generator abschreiben
6) TAN auf dem PC eingeben
Aufwand verdreifacht! Danke EU Parlament (ironisch gemeint). Vorschlag fĂŒr die nĂ€chste Schikanestufe: Eingabe des MĂ€dchennamens der Mutter fehlt noch.
Wie bereits frĂŒher bemerkt: Bitte nicht das EU Parlament fĂŒr eine katastrophal kundenunfreundliche Implementierung der PSD2 Richtline durch manche Banken verantwortlich machen. Die beschriebenen Schikanen sind so von der PSD2 NICHT vorgesehen. Wer sehen will, wie es auch geht: In meinem Konto bei der Sparkasse macht Banking macht immer noch SpaĂ – trotz PSD2 đ
Gratulation zu Ihrer Sparkasse. Bei meiner HVB und Consors und der Sparkasse meiner Frau und Comdirekt hat sich die Prozedur durch PSD2 aufgeblÀht.
Selbst wenn das vom EU Parlament nicht so gedacht war: Warum ĂŒberhaupt das Ganze? Das Sicherheitsargument halte ich nicht fĂŒr griffig.
Statt der bisherigen TAN Liste per Briefpost (zweiter Authentifikationsweg!) erhalte ich jetzt die TAN via TAN Generator, der IMO nicht sicherer als der Postweg ist. Das i-TĂŒpfelchen ist: zur Inbetriebnahme des TAN Generators wurde mir â wie die Hotline erklĂ€rte, aus SicherheitsgrĂŒnden â ein Inbetriebnahme-Code per Briefpost zugesandt.
Also wird der Postweg (bisherige Zusendung des TAN-Liste) als angeblich unsicher abgelöst durch den sichereren Postweg (Inbetriebnahme-Code).
IMO ist das absurd.
EUâs PSD2 turned online banking into a puzzleâdouble auth, TAN generators, goodbye SMS ease. My freelance platform was EU-heavy, clients bailed on clunky checkouts. Found https://corefy.com/white-label-payment-gateway and it was a lifesaver: my branding, PSD2-compliant, 150+ methods, no extra hardware hassle. Switched, approvals soared 45%, no more âtoo complicatedâ drop-offs. If new rules are killing your flow, white-label it smooth. This kept my euros rolling.