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Tag 39 meiner Tour de France – auf der Suche nach einer Buchhandlung oder einem Schreibwarengeschäft. Ich brauche neue Karten, den die bisherige reicht nur noch bis Saint-Malo. Es ist allerdings gar nicht so einfach, in Saint-Malo einen Laden zu finden, der auch Michelin-Karten führt.
Tag 39 meiner Tour de France
Ach ja, vielleicht dürften einige, die meinem Blog folgen, überrascht sein, dass der neue Blog-Beitrag jetzt schon online steht. Nicht wundern, ich pausiere heute ja, deswegen habe ich etwas mehr Zeit zum Schreiben.
Wie es weiter geht
Zurück zu meiner Karte: Die Hotelbesitzerin meinte, ich finde vielleicht bei Carrefour eine Karte. Der Supermarkt hat aber nur Lebensmittel. Also gehe ich zum Touristenbüro und frage nach. „Ach ja, es gibt eine Buchhandlung in der Stadt“, meint die Dame hinterm Tresen – und gibt mir eine Kärtchen mit, außerdem zeichnet sie die Straße an. Der Buchladen öffnet aber erst um zehn Uhr, es ist halbzehn. Zufällig fällt mein Blick auf den gegenüberliegenden Kiosk. Ja, hier gibt’s genau die Karte, die ich brauche, um mich bis Bayeux zu orientieren.
Ein Kerze für die glückliche Heimkehr
Was tun bis Mittag? Ich steige auf die Festungsmauer und laufe sie ein Stück entlang – nur so viel, Saint-Malo hat noch seine gesamte Anlage intakt. Vor noch eine Kerze anzünden für die bisher problemlos verlaufende Tour und eine gesunde Heimkehr. Ich schaue mir die Kathedrale St. Vincent an. Die Kirche wurde – wie ein Großteil der Stadt – im August 1944 vor der Landung der Alliierten in der Normandie weitgehend von anglo-amerikanischen Flugzeugen zerbombt, weil die deutsche Besatzung nicht kapitulieren wollte. Saint-Malo wurde weitgehend im alten Stil wieder aufgebaut. Was ein interessierter Tourist bei einem Kirchenbesuch nicht so alles erfährt.
Ein Dutzend Austern, was sonst!
Ich weiß ja schon von gestern, dass es direkt vor der Stadtmauer und unmittelbar am Strand eine Austern-Bar gibt. Natürlich kann ich es mir nicht verkneifen, ein Dutzend zu bestellen, zusammen mit einem Viertel Weißwein – das alles für 23 Euro. Wenn schon Austern essen, dann hier.
Am Morgen war es noch ziemlich diesig, aber der Dunst verzieht sich bis Mittag – wie übrigens oft in Saint-Malo. Eigentlich wollte ich ja bei aufklarendem Wetter ein Bild von meiner Austern-Platte machen, aber leider war der Akku leer. So müsst ihr es euch einfach vorstellen. Übrigens, Austern sind gut fürs Abnehmen – ganz viel Eiweiß, wenig Kalorien. Brot oder sonstiges lässt sich ja weglassen.
Bon Appetit
Heute Nachmittag bin ich natürlich am Strand und genieße den Pausentag. Morgen geht’s dann weiter Richtung Mont-St.-Michel.
Les chiens du guet
Noch ein Wort zu meinem Hotel „Les chiens du guet“. Die Innenausstattung ist zwar nicht toll, dafür liegt es günstig – direkt an der Stadtmauer und nur ein paar Meter vom Strand entfernt. Wie ich lese, hat es folgende Bewandtnis mit den „Wachhunden“: Von 1155 bis 1770 leistete sich die Stadt eine Meute Wachhunde, die während der Sperrzeit rund um die Stadtmauer freigelassen wurde, um die Stadt zu schützen, den Hafen und die Schiffe. Um 22 Uhr läutete die Kirchenglocke die Sperrstunde ein und am Morgen beendete sie ein Trompetensignal. Tagsüber wurden die Wachhunde eingesperrt. 1770 sollen die Wachhunde den Offizieret Ansquer de Kerouartz zerfleischt haben, der zu spät von seinem Liebchen heimgekommen ist. In der Folge wurden die Hunde abgeschafft – vergiftet heißt es. Der Name des Hotels erinnert an diese Episode
Tja, die Pause geht zu Ende. Schade, den Sonnenuntergang und die Stimmung am Abend bleiben in Erinerung. Die letzten Sonnenstrahlen färben die Wolken über dem Horizont rosa ein.
à demain
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