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Nur noch wenige Wochen bis Weihnachten, höchste Zeit, mit dem Backen von Früchtebrot beginnen. Warum jetzt die richtige Zeit dafür ist und wie Früchtebrot gelingt?
- Zur ersten Frage: Warum jetzt die richtige Zeit zum Backen ist. Weil, Früchtebrot besser schmeckt, wenn es einige Tage lagert.
- Und zur zweiten Frage: Wie Früchtebrot gelingt, dafür folgt gleich ein bewährtes Rezept.
Kletzen- oder Hutzelbrot
Früchtebrot ist auch bekannt unter dem Namen „Kletzenbrot“ oder „Hutzelbrot“ und „Klötzenbrot“, einige kennen es vielleicht unter dem Begriff „Schnitzbrot“ oder „Bierewecke“, wobei Biere von 🍐 Birne kommt, denn ins Früchtebrot gehören vor allem getrocknete Birnen. Übrigens, Hutzeln sind getrocknete Birnen – früher war das eine spezielle Birnensorte, die Hutzelbirne, heute werden Birnen allgemein genommen und getrocknet. Sie zu bekommen, ist nicht ganz einfach 😔. Naturkostläden führen aber meist Hutzel- oder Trockenbirnen. Birnen lassen Kletzenbrot ist süß, aber ein dunkles Brot mit Dörrobst, eben getrockneten Birnen. Das Kletzenbrot wird zu kleinen Laiben geformt. Damit es etwas hermacht, verziert der Bäcker das Kletzenbrot mit Mandeln und Belegkirschen.
Trockenbirnen lassen sich sehr gut im Backofen dörren! Moderne Backöfen haben in der Regel eine Dörrfunktion.
🍐 Anleitung zum Dörren von Birnen im Backofen
- Vorbereitung der Birnen:
- Verwenden Sie reife, ungespritzte und frische Birnen.
- Waschen und trocknen Sie die Birnen gründlich.
- Schälen Sie die Birnen und entfernen Sie das Kerngehäuse.
- Schneiden Sie die Birnen in dünne, gleichmäßige Scheiben (ca. 4 mm dick), damit sie gleichmäßig trocknen.
- Im Ofen auslegen:
- Legen Sie ein Backblech oder den Rost mit Backpapier aus.
- Verteilen Sie die Birnenscheiben so darauf, dass sie sich nicht überlappen.
- Trocknen im Ofen:
- Heizen Sie den Backofen auf eine niedrige Temperatur vor, idealerweise zwischen 50 °C und 80 °C (Umluft). Bei Umluft zirkuliert die Luft besser.
- Ganz wichtig: Lassen Sie die Backofentür einen Spalt offen (z.B. mit einem Kochlöffel), damit die feuchte Luft entweichen kann und die Birnen nicht kochen.
- Dauer: Der Dörrvorgang dauert je nach Dicke der Scheiben und Temperatur ca. 5 bis 8 Stunden.
- Wenden: Wenden Sie die Scheiben regelmäßig (etwa alle 1–2 Stunden), um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
- Fertigstellung:
- Die Birnen sind fertig, wenn sie ledrig und biegsam, aber nicht mehr feucht oder matschig sind. Beim Zusammendrücken sollte kein Saft mehr austreten.
- Nehmen Sie die Trockenbirnen heraus und lassen Sie sie auf einem Rost vollständig auskühlen.
- Lagerung:
- Lagern Sie die abgekühlten, getrockneten Birnen in einem luftdichten Behälter (Schraubglas oder Dose) an einem kühlen, dunklen Ort.
Mehr als nur Birnen
Natürlich enthält Hutzelbrot nicht nur getrocknete Birnen, sondern auch Dörrpflaumen, Feigen und andere Trockenfrüchte. Darüber hinaus kommen noch Nüsse in den Teig und Mandeln sowie Orangeat und Zitronat.
Die Alemannen haben den Brauch, Hutzelbrot erst am Heiligabend anzuschneiden. Gegessen werden musste es spätestens am Dreikönigstag. Nun gut, heute ist das wohl Vergangenheit. Übrigens gibt es ein Märchen von Eduard Mörike über das Hutzelmännlein, in dem es um ein Früchtebrot geht, das dem Schustergesellen Seppe vom Hutzelmännlein mitgegeben wird und dem magische Kräfte innewohnen.
Na dann, guten Appetit – und hier das Rezept
Früchtebrot (Kletzen- oder Hutzelbrot)
Früchtebrot (Kletzen- oder Hutzelbrot)
Zutaten
- 250 g getrocknete Birnen Hutzeln
- 250 g getrocknete Zwetschgen Pflaumen
- 250 g getrocknete Feigen
- 250 g Rosinen/Sultaninen
- 50 g Datteln
- 100 g Haselnüsse
- 100 g Walnüsse
- 100 g abgezogene Mandeln
- 75 g Zitronat und Orangeat
- 1 abgeriebene Zitronenschale
- 1 Messerspitze Zimt
- 1 Messerspitze Nelken Pulver
- 1 Teelöffel zerkleinerter Anis
- 5 Esslöffel Rum
- Zucker wenn nötig (die Früchte enthalten allerdings bereits Fruchtzucker)
- 500 g Schwarzbrotteig zu bekommen beim Bäcker
Anleitungen
- - Birnen (Hutzeln), Zwetschgen und Feigen über Nacht in Wasser einweichen
- - Trockenfrüchte am nächsten Tag in einem Sieb abtropfen lassen
- Birnen (und andere Trockenfrüchte, falls nicht eingelegt) kurz aufkochen
- - Einweichwasser aufbewahren
- - Trockenfrüchte in kleine Würfel schneiden
- - Rosinen und Sultaninen heiß waschen
- - Datteln klein schneiden
- - Haselnüsse und Walnüssen feinhacken
- - Zitronat und Orangeat feinhacken
- - Mandeln überbrühen und abziehen und die Hälfte zur Deko beiseite legen
- - Trockenfrüchte plus Zitronat und Orangeat sowie Nüsse und die Hälfte der Mandeln mischen
- - Gewürze und Rum zugeben
- - alles gut mischen
- - zugedeckt 30 Minuten ruhen lassen
- - Schwarzbrotteig untermischen und alles gut durchkneten
- - kleine Wecken formen
- - auf Backblech Backpapier auslegen
- - Laibe auf Backblech verteilen
- - mit abgezogenen Mandeln und Orangeat/Zitronat verzieren
- - bei 170° Grad auf der untersten Schiene 70 bis 80 Minuten backen (abhängig von Größe der Laibe)
- - nach dem Backen mit dem Einweichwasser (Hutzelbrühe) bestreichen
Nach dem Erkalten In Frischhaltefolie einwickeln - schmeckt am besten nach einer Lagerzeit von einer Woche bis zwei Wochen
Auf vorunruhestand.de gibt es noch mehr Rezepte – lass dich inspirieren
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Ein hübsch verpacktes Früchtebrot eignet sich übrigens hervorragend als Weihnachtsgeschenk.