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Bestandsaufnahme vor der Rente
Soviel zur Ausgangssituation. Wie geht’s nun weiter? Tom Fries und Michael Huber haben das in ihrem Buch „Finanzcoach für den Ruhestand“ detailliert beschrieben: Wer sich dran macht, eine Ausgaben/Einnahmen-Bilanz zu ziehen, sollte, so ihr Rat, erst einmal alle Unterlagen zusammensuchen. Zu den wichtigen Unterlagen gehören beispielsweise die Rentenauskunft, Kontoauszüge und die Steuererklärung.
Nötige Unterlagen:
- Konto- und Depotauszüge
- Mieteinnahmen
- Lebensversicherungspolicen
- Belege zu geschlossenen Fonds und Beteiligungen
- Schulden und andere Verbindlichkeiten
- Rentenauskünfte
- betriebliche Altersvorsorge
- letzte Steuererklärung/Steuerbescheid
- Erbanwartschaften
- Ehevertrag und andere Verträge
Quelle: „Finanzcoach für den Ruhestand“, Tom Fries, Michael Huber
Das ist etwas Mühe, aber es lohnt sich, alles einmal zusammenzutragen. Das war die Vorarbeit, jetzt geht an die Bilanz von Ausgaben und Einnahmen. Und auch da hilft das Buch von Fries und Huber weiter.
Die Ausgaben
Zuerst die Ausgaben:
Höhe in der Rente/Pension | |
---|---|
Lebenshaltung | |
Haushalt | |
Kleidung | |
Freizeit/Hobbys | |
Gesundheit | |
Wohnen | |
Miete oder Unterhalt | |
Nebenkosten | |
Telefon/Internet Radio | |
Verkehr | |
Auto | |
sonstige Fahrzeuge | |
öffentlicher Verkehr | |
Versicherungen | |
Kapitalleben | |
Krankenversicherung | |
sonstige Versicherung | |
Darlehen/Kredite | |
Zinsen | |
Tilgung | |
Sonstiges | |
Ersatzanschaffungen | |
Reparaturen | |
Ferien, Reisen | |
Unterstützungen | |
Summe |
Wohnen, Energie und Nahrungsmittel dürften die größte Posten sein, der Posten Freizeit sollte indes nicht unterschätzt werden, denn Rentner haben mehr Zeit für Reisen. Auch wer im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung lebt, muss vielleicht für Verwalter oder Hausmeister zahlen, dazu kommen Grundsteuer und sonstige kommunale Abgaben wie Müllabfuhr und Umlagen. Die monatlichen Ausgaben eines Rentnerhaushalts lagen 2013 übrigens statistisch bei 1973 Euro. Mittlerweile dürfte diese Zahl jedoch überholt sein – und deutlich höher liegen. Was sicher zunehmen wird, sind die Ausgaben für Reisen und Gesundheit. Dafür fallen andere Kosten weg wie die Unterstützung der Kinder vielleicht. Jetzt zu den Einnahmen.
Klar, bei vielen ist es die gesetzliche Rente. Die Standardrente für jemand, der 45 Jahre den Durchschnittssatz gezahlt hat, lag Mitte 2016 bei 1370 Euro im Westen und 1290 Euro im Osten. Das Netto-Rentenniveau ist mittlerweile auf 47,9 Prozent der Netto-Gehälter gesunken – und sinkt aber bis 2030 auf 43 Prozent. Da die Standardrente so gut wie niemand erreicht, ist die Durchschnittsrente viel interessanter: Sie liegt mit 980 Euro für Männer im Westen und 952 Euro im Osten und für Frauen bei 485 Euro im Westen und 838 Euro im Osten. Das heißt, manche Renten liegen sogar unter dem Grundsicherungsniveau, das bei 721 Euro liegt, wobei die Rentenversicherung empfiehlt, prüfen zu lassen, wenn das gesamte monatliches Einkommen durchschnittlich unter 773 Euro liegt, ob ein Rentner Anspruch auf Grundsicherung hat. Gut wer vorgesorgt hat, hoffentlich betrieblich und am besten noch privat.
So, jetzt zur Einnahmensübersicht …
Die Einnahmen
Höhe in der Rente/Pension | |
---|---|
aus Renten | ..... |
gesetzlich | |
betrieblich | |
privat | |
sonstige | |
aus Immobilien | ..... |
Mieteinnahmen | |
- Instandhaltung | |
- Betriebs/Verwaltungskosten | |
aus übrigen Vermögen | ..... |
Zinsen/Dividenden | |
Ausschüttungen | ...... |
Sonstiges | |
Summe | .... |
Quelle: „Finanzcoach für den Ruhestand“, Tom Friess, Michael Huber
Wer die beiden Tabellen gewissenhaft und ehrlich ausgefüllt hat, stellt schnell fest, dass er vermutlich eine Lücke hat – Glückwunsch, wenn’s anders ist. Dabei ist die Inflation noch gar nicht berücksichtigt.
Inflation
Die Inflation lag im 60-Jahresschnitt bei 2,7 Prozent. Gut, so hoch wird sie so schnell nicht wieder werden, aber mit zwei Prozent müssen Vorruheständler schon rechnen. Tom Friess und Michael Huber haben ausgerechnet, was das macht: „Für Dinge, die heute 50 000 Euro kosten, müssen bei einer jährlichen Inflation von nur zwei Prozent nach zehn Jahren 60 900 Euro bezahlt werden“.
Konsequenzen:
Wer feststellt, dass er eine Versorgungslücke im Alter hat, muss entweder vorher noch richtig Gas geben oder sich im Alter einschränken. Das mit dem Gas geben dürfte schwierig werden, deswegen bleibt wohl nur sparen. Was sich alles einsparen und optimieren lässt, davon in einem der nächsten Beiträge.
Einnahmen-Überschuss-Rechnung per Haushaltsbuch
Übrigens, mit der einmaligen Bilanz ist es nicht getan: Wer seine Finanzen in den Griff bekommen will, kommt nicht umhin, regelmäßig ein Haushaltsbuch zu führen – das funktioniert offline und online, offline in Form einer Kladde oder eines linierten Notizbüchleins oder mit einem Programm, wie es beispielsweise die Verbraucherzentrale anbietet oder als Formular zum Herrunterladen von der Sparkassen-Seite – das geht natürlich auch mit Excel, wie wird im Video erklärt.
Das moderne Haushaltsbuch per Excel – ein Erklär-Video
Weiterführende Links:
- Alles zur Vorsorgeplanung: das Vermögenszentrum
- Grundsicherung steigt ab 2016: die Bundesregierung
- Existenzminimum, Bundesfinanzministerium
- Ein paar Tipps zum Sparen (Das Erste, #beckmann)
- Wie lässt sich die Versorgungslücke schließen?
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