Brauchen Senioren ein Senioren-Smartphone?

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Smartphones extra für Senioren? Warum nicht, wenn es hilft, den Zugang zum mobilen Internet zu erleichtern. Denn, viele Ältere kämpfen mit der Vielfalt der Funktionen, die sie oft überfordert. Es wäre doch schade, diese Fülle nicht auszuschöpfen. Gut, nicht wenige aus der 50- und 60plus-Generation lassen sich von ihren Kindern oder Enkeln helfen bei der Auswahl eines Smartphones. Das gleiche gilt, wenn es darum geht, ein Smartphone einzurichten und auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen.

Enkel helfen oft Oma und Opa

Wer allerdings keine fitten Enkel hat? Klar, es findet sich meist jemand, der dabei hilft. Manchmal wollen das Senioren aber nicht. Genau für diese Klientel könnte ein Senioren-Smartphone passen. Einige Hersteller wittern Absatzchancen und haben sich mit dieser Klientel eingehend befasst, darunter Doro, Emporia, Switel, Navroad und Amplicomms. Das Besondere an diesen Senioren-Smartphones: eine einfache Bedienoberflächen, mechanischen Tasten, Hörgerätekompatibilität und Erleichterungen für Menschen, die schlecht sehen und hören.

Potenzial für Senioren-Smartphones wächst

Und davon gibt es immer mehr. Seien wir uns Alten mal ehrlich, im Laufe der Jahre lassen einige Fähigkeiten nach – wir sind nicht mehr ganz fit, nicht mehr ganz so smart und reaktionsschnell, nicht mehr ganz so flexibel und intuitiv. Der schwedische Hersteller Doro und die österreichische Emporia haben das erkannt – und sie haben auch erkannt, dass wir, die Bestager immer mehr werden. Der Jahrgang 1964 ist nun mal der geburtenstärkste schlechthin. Das heißt, die potenzielle Kundschaft wächst. Die Marktforscher von GfK in Nürnberg haben ermittelt, dass die Generation 60plus peu à peu auf Smartphones umsteigt. Das geht auch aus einer Studie von Infratest hervor.

Im „D21-Digital-Index 2015“ heißt es, „mobile Endgeräte sind in allen Altersgruppen zunehmend beliebt. Während in der Altersgruppe 14-29 bereits neun von zehn Befragten ein Smartphone besitzen, sind es bei den 50-64-Jährigen 56 Prozent. Weniger hoch liegt die Smartphone-Nutzung in der Generation 65+. Hier nutzt nur jeder Fünfte ein Smartphone. Auch Tablets werden am häufigsten von den 14-49-Jährigen genutzt, die Nutzungsquote der 50-64-Jährigen liegt bei 34 Prozent, die der Generation 65+ bei nur noch 13 Prozent.“ Noch hinken die Älteren etwas hinterher – sie holen indes auf.

Doro und Emporia als Platzhirsche

Wie groß das Potenzial für Senioren-Smartphones ist, kann keiner wirklich nachprüfbar sagen, denn viele Senioren wollen entweder kein Smartphone, können sich keines leisten oder nutzen „normale“ Smartphones. Angeblich haben weniger als ein Drittel der 65-Jährigen in Europa ein Smartphone, hierzulande soll das Potenzial bei annähernd 18 Millionen liegen, europaweit bei 90 Millionen. Doro zufolge sollen „aktuell bereits fast 40 Prozent ein Smartphone besitzen“. Diese Zahl werde „im Laufe von 2016 weiter ansteigen, da sich 60 Prozent der Menschen, die 65 und älter sind, beim nächsten Upgrade ein Smartphone zulegen möchten“.

Die beiden wichtigsten Anbieter in diesem Markt sind wohl Doro und Emporia. Die Produktpalette bei Doro reicht vom Liberto 820 Mini für annähernd 150 Euro bis zum Doro Liberto 825 für knapp 290 Euro. Beim Einsteigermodell 820 mini hat es der Senior-Nutzer mit wenigen, großen Programm-Schaltflächen Funktionen, die häufig genutzt werden. Ferner sieht der Nutzer Kurzwahl-Symbole der wichtigsten Gesprächspartner. Natürlich will Doro so viel Geräte wie möglich absetzen und arbeitet deswegen mit der Telekom zusammen. „Wir freuen uns sehr, dass die Telekom unser Flaggschiff der Smartphones in ihr Sortiment aufnimmt“, kommentiert François Jacob, Regional Manager DACH und Osteuropa von Doro. „Wir fördern mit unseren Produkten die digitale Inklusion des wachsenden Bevölkerungsanteils der 65 Plus Generation und ermöglichen Anwendern die etablierten Standards mobiler Kommunikationstechnologie ohne Kompromisse zu nutzen.“ Bereits das Vorgängermodell Doro Liberto 820 war über die Telekom erhältlich. Im Grunde kann das Liberto 825 alles, was ein „normales“ Smartphone kann, nur ist die Bedienoberfläche einfacher gehalten. Auf der Frontseite des Geräts sind zur einfachen Navigation drei Tasten integriert: Anrufen, Anzeigen oder Senden. Viel Werte habe das Unternehmen auf den „klaren Klang des Lautsprechers, eine Freisprecheinrichtung, Hörgerätekompatibilität, eine Notruftaste auf der Rückseite, eine integrierte Taschenlampe sowie die Option, das Gerät aus der Ferne zu verwalten“ gelegt.

Tasten-Deckel und Griffel

Die Konstrukteure von Emporia sind einen anderen Weg gegangen: Weil sie glauben, dass viele der Generation 60plus nicht so ganz von Tasten lassen können, haben sie ihrem Smartphone-Bildschirm einen Tasten-Deckel verpasst. Der bedeckt teilweise den Bildschirm – und mit den Tasten können die Nutzer Zahlen und Buchstaben eingeben. Wer will, kann natürlich den Tasten-Deckel abnehmen. Darüber hinaus kommt das Emporia Smart mit einem Stylus-Pen, sprich einem Griffel, der mit einer Schlaufe am Smartphone befestigt werden kann. Auch fürs Aufladen hat sich Emporia etwas Besonderes einfallen lassen: eine Ladestation, die auch als passiver Verstärker fungiert. Auf der Rückseite entdeckt der Nutzer den programmierbaren Notrufknopf, über den er bis zu fünf Rufnummern und Kontakte hinterlegen kann, die das Telefon im Notfall automatisch anwählt.

SOS-Taste als Standard

Die SOS-Taste scheint übrigens Standard zu sein bei Senior Smartphones, denn auch das Power Tel M9000 von Amplicomms hat eine solche Taste. Was die Lautstärke betrifft, lässt sie sich beim Hören bis auf 40 Dezibel aufdrehen – und der Klingelton ist sogar maximal 90 Dezibel laut (wie ein vorbeifahrender Lkw).

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Helmut Achatz

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