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Deutschlands Bevölkerung schrumpft nicht. Ist das eine gute Nachricht? Deutschland schrumpft zwar nicht, aber Deutschland wird älter. Deutschland verändert sich strukturell, insofern geht uns die Demografie sehr wohl etwas an – und was geht uns die Demografie an?
Wer sich das Video bei Youtube von Rosemarie Konirsch bis zum Ende anschaut, begreift in 4:42 Minuten, was uns Demografie angeht. Zwar bleibt die Bevölkerungszahl in Deutschland vergleichsweise stabil, trotz Zuwanderung vergreist Deutschland langsam. In zehn Jahren, sprich so gegen 2027 geht die Babyboomer-Generation endgültig in Rente. Dann sei der Peak erreicht.
Ist der demografische Wandel wirklich so schlimm? Ein Video von Rosemarie Konirsch
Und es ist ja nicht so, dass entsprechend viele Junge nachrücken. Die Basis ist deutlich schmäler – aus dem Tannenbaum wird, na, sagen wir mal, so etwas wie eine Artischocke, mit einer schmalen Basis und einem dickeren Oberteil. Den Erwerbstätigen stehen mehr ältere Menschen gegenüber. Dieser Prozess sei eine riesige Herausforderung für Personaler, so die Demografie-Exertin Konirsch. Dabei sei auch der Know-how-Verlust nicht zu vernachlässigen.
Demografie als Herausforderung
Es gilt also für Unternehmen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt auf eine altersgerechte Ausgestaltung der Arbeitswelt. Dazu gehört sicher auch, die Arbeit flexibler zu gestalten, dazu gehört ferner Weiterbildung für Ältere, was bislang in vielen Unternehmen vernachlässigt wird. Beim „Demografiegipfel 2017“ am 16. März 2017 – und auch schon davor – wurde zwar viel diskutiert, meist blieb es aber bei Sonntagsreden. In der Praxis sieht es doch so aus, dass die Arbeit generell nicht so gestaltet wird, „dass sie zunehmend älter werdenden Beschäftigten gerecht wird“, von Ausnahmen einmal abgesehen.
Investition in Weiterbildung
Die Kanzlerin mahnte Investitionen in Bildung und Forschung an, den Kommunen fehlt dafür aber meist das Geld. Innenminister Thomas de Maizière sagte, die Vitalität der sogenannten „jungen Alten“ sei eine Riesenchance für Deutschland. Klingt gut, kostet ja nichts. Doris Wagner von den Grünen kritisierte den „Demografiegipfel“ als Schaufensterveranstaltung, womit sich sicher nicht ganz unrecht hatte.
Dieses Jahr finden noch zwei weitere Demografie-Veranstaltungen statt:
- der 7. Demografiekongress am 28. März 2017 in der IHK Frankfurt
- der Demografie Kongress am 31. August in Berlin
Auf dem 7. Demografiekongress in Frankfurt treffen „Jungunternehmer der Generation Y treffen auf etablierte Führungskräfte aus Generationen, für die gar keine Buchstaben erfunden wurde“, so die Veranstalter. Auf dem Demografiekongress stellt sich auch das Demografienetzwerk vor. Das Demografienetzwerk FrankfurtRheinMain besteht zurzeit aus 13 Partnern, darunter die IHK Frankfurt am Main, die Stadt Eschborn, die Stadt Frankfurt am Main, der Regionalverband FrankfurtRheinMain, das Europabüro der Metropolregion FrankfurtRheinMain und die ING-DiBa, das Demographie Netzwerk (ddn), die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, das IHK-Forum Rhein-Main, die Kreisstadt Dietzenbach, die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, der Verein zur Förderung der Standortentwicklung e.V. und die Frankfurt University of Applied Sciences.
Der Demografie Kongress im August versteht sich als der Leitkongress zur Gestaltung des demografischen Wandels hierzulande.
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wenn ernst gemacht wird mit dem Einhalt der Frühverrentung und mit der Weiterbildung bzw. Umschulung bis zum 55 Lebensjahr sehe ich gute Ansätze die Demografie in den Griff zu bekommen. Für die Arbeitnehmer sollte nach dem 55. Lebensjahr dann aber auch ein unbefristeter Kündigungsschutz bestehen damit diese auch bis zum Eintritt des Rentenalters von 67 Jahren eine Beschäftigung haben und mindestens 40 Beitragsjahre bis zum Renteneintrittsalter erreichen. Auch die Wirtschaft muß hier unbedingt in die Pflicht genommen werden.
[…] das Altwerden denken die meisten Menschen nur ungern nach. Sollten sie aber, denn die Bevölkerung altert stetig. Oft bedeutet das Angst vor abnehmender Mobilität: Bestimmte Tätigkeiten fallen schwerer, und […]
[…] will sich die Union auf eine Expertengruppe stützen, die ab 2019 sich Gedanken für die Zeit nach 2030 machen soll. Sprich, die Union will das Thema am liebsten aus dem Bundestagswahlkampf […]
[…] „13 Millionen Babyboomer gehen zwischen 2018 und 2031 in Rente gehen und scheiden aus dem Erwerbsleben aus“, stellt Peter Kupferschmid, Referatsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) lakonisch fest. Das seien 36 Prozent der Berufstätigen, betont er schon etwas alarmierender. Das stelle für die Gesellschaft eine Herausforderung dar. „Es kann nicht sein, dass wir nicht vorbereitet sind“, seufzt er. […]
[…] sind 8,3 Millionen zwischen 15 und 24 Jahren alt, ihnen stehen 18,3 Millionen gegenüber, die 65 Jahre oder älter sind. Das Gewicht zwischen Jung und Alt hat sich in den deutlich verschoben, denn vor 40 Jahren waren es […]