„Rente für alle statt Rente ab 68“

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Schluss mit der Renten-Flickschusterei! Statt weiter am bestehenden Rentensystem herumzudoktern, braucht es eine grundlegende Rentenreform – und eine Rente für alle.

Der Sozialverband VdK fordert schon seit Jahren eine Rente für alle – getan hat sich seitdem in dieser Beziehung nichts. Dabei würde ein Blick nach Österreich genügen, um zu begreifen, dass ein Rentensystem besser funktioniert, in das alle einzahlen.

Rente für alle

Jetzt hat Verena Bentele, Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern, ihre Forderung erneuert – und damit auf den Vorstoß der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) reagiert. VBW-Präsident Wolfram Hatz fordert, die Rente mit 68 dürfe kein Tabu sein. „Wir werden gesünder und älter und wir werden weniger, ergo müssen wir mehr arbeiten oder wir gefährden unsere Zukunft.“ Bentele hält dagegen: „Eine weitere Anhebung des Rentenalters wird die bayerische Wirtschaft nicht aus der Misere retten“. Älteren Arbeitnehmenden werde kein roter Teppich ausgerollt, im Gegenteil. Fakt sei, dass die Unternehmen nicht die Voraussetzungen schaffen, dass der Großteil ihrer Belegschaften bis zur derzeitigen Regelaltersgrenze gesund und leistungsfähig bleibe.

Wo bleibt der Respekt für Ältere?

Bei Kündigungswellen, wie sie leider auch in der bayerischen Industrie zu befürchten seien, würden Ältere als Erstes herausgedrängt. „Wenn sich daran nichts ändert, ist jede Anhebung der Regelaltersgrenze nichts weiter als ein Rentenkürzungsprogramm, das im Endeffekt nur die hohe Altersarmutsquote in Bayern erhöhen wird“, hält sie Hatz entgegen. Schließlich würden für jeden Monat, den jemand früher aus dem Job geht, Rentenabschläge bis ans Lebensende fällig.

Rentenreform überfällig

Der Sozialverband VdK fordert schon seit Jahren eine komplette Neuausrichtung der gesetzlichen Alterssicherung, nämlich die „Rente für alle“, bei der alle Erwerbstätigen, also auch Beamtinnen und Beamte, Politikerinnen und Politiker sowie Selbstständige, in die Rentenversicherung einzahlen.

Zudem brauche es nach den Kaufkraftverlusten in den vergangenen Jahren adäquate Rentenerhöhungen und ein verlässliches Rentensicherungsniveau von 53 Prozent statt direkter und indirekter Kürzungsfaktoren.

Die VdK-Präsidentin Verena Bentele redet nicht lange um den heißen Brei. „Wir brauchen eine Rente für alle“ –  #rentefüralle. Davon sind wir aber in Deutschland weiter denn je entfernt. Es ist so, dass die Schere zwischen Pensions- und Rentenniveau noch nie so weit auseinander ging wie heute. Während sich die Pensionäre über 70 Prozent ihres letzten Gehalts freuen dürfen, sind es bei den Rentnern gerade einmal 48 Prozent – 1990 waren es 55 Prozent – von den durchschnittlich eingezahlten Gehältern während des Berufslebens.

Entwicklung des Rentenniveaus

BundeslandDurchschnittMännerFrauen
Saarland13431452996
Nordrhein-Westfalen132314671009
Hamburg128914321076
Hessen127514061011
Baden-Württemberg12651433980
Rheinland-Pfalz12471366966
Schleswig-Holstein12461373990
Berlin-Ost124413551121
Niedersachsen12341362961
Bremen12341368989
Bayern12091349969
Berlin-West119413331036
Brandenburg114512601014
Sachsen11191252979
Mecklenburg-Vorpommern11131214997
Sachsen-Anhalt11101235974
Thüringen11021225974
Durchschnitt Bundesgebiet12191362991
Durchschnitt Bruttorente136015201106

Schere zwischen Pensionen und Renten

Ein Riss geht durch Deutschland, ein Riss zwischen Pensionären und Rentnern. Während sich die einen keine Sorgen machen müssen im Alter, fürchten sich die anderen davor. Deswegen fordert der VdK ein gemeinsames Rentensystem für alle – also #Rentefüralle. „Der VdK fordert ein Rentensystem, in das alle einzahlen – Arbeitnehmer, Selbstständige, Beamte, Freiberufler, Manager und Politiker“. In Österreich zahlen alle ein, entsprechend ist die Pension (so heißt die Rente dort) deutlich höher als in Deutschland.

Quelle: VdK

 

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Helmut Achatz

Macher von vorunruhestand.de

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