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Was taugt der marktbreite, weltweite Indexfonds MSCI World zur Altersvorsorge? Zweifel werden lauter, denn der ETF ist zu US-lastig, was gerade jetzt zum Problem wird.
Viele Anleger verlassen sich weitgehend auf den MSCI World und investieren in börsennotierte Indexfonds (ETF), die den MSCI World nachbilden. Dieser Index „enthält die Aktien der rund 1.600 größten börsennotierten Unternehmen aus 23 Industrieländern“, wie die Sparkasse erklärt. Davon sind allein mehr als 73 Prozent aus den USA, japanische Aktien haben einen Anteil von etwas mehr als fünf Prozent, einen kleinen Anteil, und deutsche Aktien spielen mit 2,25 Prozent nur eine Nebenrolle.
MSCI World bei Anlegern beliebt
Das hat deutsche Anleger bislang wenig gestört – der MSCI World hat hierzulande viele Fans. Vielleicht müssen sie umdenken nach der jüngste Kehrtwende in den USA. Während Steuersenkungen und Deregulierung die Aktienkurse stützen, führen Handelskonflikte und politische Unsicherheiten zu Volatilität und Unsicherheit an den Märkten, wie wir es gerade erleben. Da der MSCI World ein Klumpenrisiko darstellt, schlägt Trumps Politik unmittelbar auf die Kurse durch. Seit 19. Februar ist der MSCI World um acht Prozent gefallen – und er könnte weiter fallen.
Eigentlich müsste der MSCI World angesichts seiner breiten Ausrichtung weniger schwankungsanfällig sein als ein Länder- oder Themenfonds, aber wegen seiner US-Lastigkeit ist er anfällig für Änderungen der Finanz- und Handelspolitik der USA. Das sieht auch Ali Masarwah, Fondsanalyst und Geschäftsführer des Finanzdienstleisters Envestor so. Er warnt schon seit Jahren davor, allein auf den MSCI World zu setzen.
Trump hat die Regeln geändert
Seit Januar, das heißt, seit Trumps Präsidentschaft, hat sich die langjährige Outperformance ins Negative verkehrt: Der deutsche Aktienindex Dax legte um rund 15 Prozent zu, der MSCI World hat rund fünf Prozent an Wert verloren. Selbst im Fünf-Jahres-Vergleich schneidet der MSCI World nicht mehr besser ab als der Dax.
Fünf Gründe gegen ein MSCI-World-Investment
Masarwah erklärt, warum der MSCI World nicht länger das Maß aller Dinge ist:
- Die USA-Quote ist mit über 70 Prozent inzwischen zu hoch, wie auch die Tech-Quote von faktisch über 30 Prozent. Anleger, die heute MSCI World ETFs in dem Glauben kaufen, ein diversifiziertes Investment zu tätigen, irren.
- Der MSCI World ist keine gute Lösung: keine Emerging Markets, keine kleinen Nebenwerte (Small Caps) und das oben erwähnte Klumpenrisiko Tech und USA.
- Nur einen ETF auf den MSCI World zu kaufen, bedeutet, Europa und Japan weitgehend sowie Nebenwerte und Emerging Markets zu ignorieren.
- Wer den MSCI World kauft, legt sich auf Wachstumsstandardwerte fest, die den Index nach der langen Hausse arg klumpig gemacht hat. Die Gewinner von gestern verlieren überproportional.
- Alle Ein-Produkt-Lösungen haben Nachteile und sind daher Scheinlösungen.
MSCI-World-Konkurrenten wie der MSCI ACWI (All Country World) und der FTSE World funktionieren alle nach demselben Prinzip. Daher sind auch diese Indizes nach Masarwahs Ansicht falsche Freunde.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Gut, dann haben wir das geklärt. Freue mich schon auf den nächsten Blog Beitrag und Teil 2 der Serie, in welche ETFs man nun investieren kann/sollte. Stark!